Sanierung Worbboden: Pro-Lager formiert sich
Die Worber Parteien, die sich für ein Ja zur Sanierung der Schulanlage Worbboden einsetzen, haben ein Abstimmungskomitee gegründet.
Im Oktober kommt in Worb die Sanierung des Oberstufenzentrums Worbboden an die Urne. Das Stimmvolk entscheidet über einen Kredit von mehr als 26 Millionen. Darin enthalten sind nebst der Sanierung des Schulhauses auch ein Container-Provisorium für den Unterricht während des Umbaus.
Komitee gegründet
Im Grossen Gemeinderat von Worb (GGR) hatte die Mehrheit für den Kredit gestimmt, nur SVP und FDP waren dagegen (BERN-OST berichtete). Nun haben sich EVP, Die Mitte, glp, Grüne und SP zum «Komitee pro Worbboden» zusammengeschlossen und setzen sich für ein Volks-Ja ein.
«Wir wissen, dass die Sanierung eine Stange Geld kostet. Aber es ist gut investiertes Geld», schreiben die Politiker:innen in einer Mitteilung. Die Schulanlage habe «marode Fassaden, durchgerostete Leitungen, ist asbestbelastet.»
Seit über einem Jahrzehnt am «herumdoktere»
Die Gemeinde «doktere» schon seit über einem Jahrzehnt an Teilsanierungen herum, die viel Geld kosteten, den Schulbetrieb störten und die zunehmenden Mängel trotzdem nicht beheben würden. Eine Totalsanierung in einem Durchgang sei daher die zweckmässigste und trotz des hohen Betrags langfristig die günstigste Lösung, ist das Komitee überzeugt.
Zwölf Jahre und über eine Million für Planungen
Tatsächlich bewilligte der GGR schon 2011 einen ersten Projektierungskredit von 102'600 Franken für die Sanierung. Damals kamen die Architekt:innen zum Schluss, dass die Sanierung rund 12.6 Millionen Franken kosten dürfte. Das Projekt wurde "wegen knappen Ressourcen auf der Bauabteilung und aus finanzpolitischen Überlegungen" nicht weiterverfolgt (BERN-OST berichtete). Einen neuen Planungskredit über 234'000 Franken bewilligte der GGR Im Oktober 2020, weitere 690'000 Franken für ein «Vorprojekt Plus» im März 2022 - aus diesen beiden Planungen ging das Projekt hervor, das nun vors Volk kommt.
«Alle Probleme behoben»
Mit dem vorliegenden Projekt würden alle relevanten Probleme des «Sorgenkinds Worbboden» auf einen Schlag behoben, schreibt das Ja-Komitee: «Gebäudehülle (Fassaden, Dächer), Haustechnik, Elektroinstallationen, Beleuchtung, Erdbebensicherheit, Barrierefreiheit für Behinderte, Schadstoffsanierung und Unfallsicherheit.»
Die von den Gegner:innen geäusserte Befürchtung, die Steuern müssten wegen der grossen Investition erhöht werden, bezeichnen die Pro-Parteien als «Angstmacherei.»
Ob eine Steuererhöhung eintreffe, hänge von vielen Faktoren ab. «In allen Fällen hat das Worber Stimmvolk das letzte Wort.» Der Vorschlag, auf ein Provisorium zu verzichten und die Schulklassen der Oberstufe auf die anderen Schulhäuser zu verteilen und «wie ein Wanderzirkus durch Worb marschieren zu lassen» sei absurd. «Die beste Lösung ist ein Ja zur Sanierung des Worbbodens am 22. Oktober.»