Worb - Sandra Büchel auf Wahlkampftour

Sandra Büchel, Kandidatin fürs Worber Gemeindepräsidium, ist auf Wahlkampftour. Die zweite Station war der Dorfschulhausplatz Worb, wo die SP ein Spielfest organisierte.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Immer wieder kommt Sandra Büchel, Kandidatin für das Worber Gemeindepräsidium auf das Leben zu sprechen, das von Worbs Strassen verschwunden sei. "Als ich vor 15 Jahren nach Worb gezogen bin, war das noch anders und für mich mit ein Grund, her zu ziehen. Es gab mehr Lädeli, mehr Leute auf der Strasse. Heute kommt mir Worb manchmal vor wie klinisch tot."

 

Am Samstag auf dem Dorfschulhausplatz war das anders. Während das traditionelle Generationenfest wegen Corona abgesagt war, konnte das kleinere Spielfest der SP und ihrer Kandidatin Sandra Büchel stattfinden. Die Jugendarbeit war mit ihrer neuen mobilen Boulderwand da, der Frauenverein machte Flohmi, die Frauen vom Interkulturellen Treff verkauften libanesische Spezialitäten, der Marktverein Getränke. Für die Kinder gab es nebst der Kletterwand eine Gumpimatte und diverse weitere Spielmöglichkeiten.

 

Auch Kritiker*innen sind eingeladen

Nach einem verregneten Bräteln die Woche davor auf dem Robi Spielplatz in Rüfenacht, war das Dorfschulhaus die zweite Station von Sandra Büchels "Tour de Worb", mit der sie ihren potentiellen Wähler*innen eine Möglichkeit anbieten will, sie kennenzulernen. Sie als Person und auch ihre politischen Ansichten. Kritische Fragen seien sehr willkommen, betont sie. "Aber ich möchte nicht, dass mich Leute nur darum nicht wählen, weil sie mich nicht kennen."

 

Sandra Büchel wäre die erste Gemeindepräsidentin von Worb. "Frauen haben nicht andere Probleme, aber wir lösen sie anders",  sagt sie. "Ganzheitlicher" findet sie. "Ich würde mir wünschen, dass man in Worb Sachen besser zu Ende denkt. Nicht immer die erste Idee realisieren und dann sehen, was man hätte besser machen können."

 

Politisieren Frauen ganzheitlicher?

Ein Beispiel sei aktuell die Sternenmatt, die gemäss ihrem Wahlspruch "grün bleiben" soll. Anders als man vielleicht denke, sei sie nicht einfach dafür, dass dort alles bleibe, wie es ist. "Ich bin nicht gegen Wohnungen und das Projekt tönt auch nicht schlecht. Aber man sollte weiter denken als nur die nächsten paar Jahre. Und überlegen, ob wir das Land nicht als Gemeinde irgendwann doch noch brauchen könnten. Weil wenn gebaut ist, ist gebaut. Hier hätte die Gemeinde auch stärker auftreten können und Forderungen stellen an die neuen Eigentümer."

 

Und auch zum Lädelisterben hat sie nicht nur eine Meinung, sondern eine konkrete Idee. "Wenn ein Laden schliesst, könnte sich die Gemeinde auch dafür einsetzen, wieder jemanden zu finden, bevor man gleich die Umnutzung, etwa in Büros, bewilligt. Auch hier: Nicht einfach immer grad Ja sagen."

 

"Nicht einfach immer grad Ja sagen"

Wie schätzt sie ihre Chancen ein, die Wahl gegen den langjährigen Amtsinhaber Niklaus Gfeller (EVP) zu gewinnen? "Das ist sehr schwierig zu einzuschätzen." die Rückmeldungen auf ihre Kandidatur seien durchwegs positiv. "Ich habe ja auch einen guten Draht zu allen anderen Parteien. Wenn man einen Wandel will und mehr Schwung, sollte man mich wählen."


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 07.09.2020
Geändert: 07.09.2020
Klicks heute:
Klicks total: