Sagibachhalle Wichtrach - Weniger Partys, mehr Sicherheit

Der Gemeinderat von Wichtrach verhandelt mit der Genossenschaft Sagibach. Damit die Anwohner der Halle endlich Ruhe haben, wünscht die Gemeinde weniger Barfestivals und weniger Partys; dafür mehr Überwachung.

Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
Vor den nächsten Partys und Barfestivals in der Sagibachhalle Wichtrach soll ein neues Ordnungs- und Sicherheitskonzept in Kraft treten. Dies haben der Gemeinderat und die Genossenschaft Sagibach miteinander ausgehandelt. Lärm und Sachbeschädigungen haben bei vergangenen Anlässen die Anwohner verärgert (wir berichteten). René Altmann, ehemaliger Wichtracher Gemeinderat und Mitglied der Genossenschaft Sagibach, nimmt die Probleme der Anwohner ernst. Er betont: «Wir sind für sämtliche Schäden aufgekommen, da ist alles erledigt.»

«Anständige Mehrheit»

Altmann präsidiert die Arbeitsgruppe Sicherheit im Sagibach. Er hält fest: «Die Mehrheit der Besucher verhält sich anständig.» Zudem handle es sich um höchstens fünf oder sechs Wochenenden pro Jahr, an denen Partys stattfinden.

Die Genossenschaft wird im April wieder an drei Wochenenden Barfestivals durchführen. Die Anlässe von externen Veranstaltern sind noch nicht bewilligt. Bis es so weit ist, soll das neue Ordnungs- und Sicherheitskonzept greifen. Dieses legt drei Schwerpunkte fest: Erstens sollen zusätzliche Sicherheitsleute auf dem Weg und rund um den Bahnhof für Ruhe sorgen. Zweitens sollen Moonliner-Busse direkt von der Halle aus nach Bern und Thun fahren. Dies würde vermeiden, dass ÖV-Benutzer auf dem Weg zum Bahnhof noch Radau machen können.

Umstrittene Reduktion

Beim dritten Schwerpunkt – Reduktion der Partyanlässe – sind sich Gemeinderat und Genossenschaft noch nicht einig. 2010 finden nur noch vier statt sechs Partys statt. «Wir möchten die Anzahl solcher Anlässe aber noch weiter reduzieren», sagt Gemeindepräsident Peter Lüthi (FDP). Dagegen will sich die Sagibach-Genossenschaft nicht auf eine Limite einlassen. «Dies schränkt uns unternehmerisch zu sehr ein», sagt René Altmann. Es brauche eben Zeit, um andere, unproblematische Anlässe zu organisieren, die Geld in die Kasse der Genossenschaft spülen, um den Eishockeybetrieb in der Halle zu finanzieren. Dafür hat der Gemeindepräsident ein «gewisses Verständnis». Er sagt: «Ich anerkenne, dass sich die Genossenschaft Mühe gibt, von den problematischen Anlässen wegzukommen.» Sowohl Lüthi als auch Altmann erklären, dass der exzessive Alkoholkonsum jeweils nicht nur an den Partys selber geschehe. Beide sagen, dass viele Leute bereits betrunken in die Sagibachhalle kommen und oft schon am frühen Abend randalierten.

Bald Videoüberwachung?

Nachdem der Grosse Rat den Gemeinden grünes Licht für Überwachungskameras erteilte, will sich der Wichtracher Gemeinderat konkret mit dieser Möglichkeit befassen. «Wir haben im Budget 2010 einen Betrag vorgesehen, um eine allfällige Installation von Überwachungskameras abzuklären», sagt Peter Lüthi. Weil man in Wichtrach hinsichtlich Videoüberwachung aber noch unerfahren sei, stehe man in Verbindung mit der SBB, die an vielen Bahnhöfen bereits solche Kameras installiert habe.

An der Gemeindeversammlung vom 2.Dezember will der Gemeinderat über das neue Ordnungs- und Sicherheitskonzept orientieren. In den nächsten Wochen wollen sich die beiden Parteien einigen. Knackpunkt bleibt die Reduktion der Partys.

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Erstellt: 18.11.2009
Geändert: 18.11.2009
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