SVP-Veranstaltung zum Wislepark: "Gibt es überhaupt eine gute Lösung?"
Heute Dienstag lädt die SVP Worb in Richigen zu einem öffentlichen Informationsabend mit anschliessender Podiumsdiskussion ein. Thema: Der Wislepark, sein Investitionsbedarf und die Mitfinanzierung durch die Gemeinde. Drei Fachpersonen werden Referate halten und anschliessend mit Gemeindepräsident Niklaus Gfeller und Wislepark-Verwaltungsratspräsident Rolf Nöthiger über mögliche Zukunftsmodelle diskutieren. Dabei soll es keine Tabus geben: Auch das Abtauen der Eishalle wird als Option ins Spiel gebracht.
Stolpersteine und neue Trends
Thomas Spengler, Präsident der Gesellschaft Schweizerischer Kunsteisbahnen GSK, spricht über "Stolpersteine für gemeindeeigene Freizeitanlagen", Toni Sigrist, Mitinhaber der Walter Wettstein AG Kältetechnik Gümligen, will zeigen, wo in den technischen Anlagen des Wisleparks Sanierungen nötig sind und Dr. Therese Lehmann Friedli von der Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern referiert darüber, welche Freizeitangebote im Trend sind und welches Potenzial sich daraus für den Wislepark ergibt.
Nach den Referaten gibt es eine Pause. Anschliessend diskutieren Gfeller, Nöthiger und die drei Fachleute die Probleme und die Zukunft des Wisleparks, den die Gemeinde Worb mitfinanzieren muss.
SVP und FDP wollen keine Spezialfinanzierung
Ihre Veranstaltung sehe die SVP durchaus als Reaktion auf die aktuellen Vorschläge aus dem Gemeinderat, sagt Martin Wälti, Präsident der Worber SVP. Wie auch die FDP lehnt die SVP eine Spezialfinanzierung ab. "Da können Beträge bis zu 150'000 Franken vom Gemeinderat und Beträge von bis zu einer Million vom Grossen Gemeinderat abgesegnet werden. Wir wollen, dass die Stimmberechtigten direkt über eine Beitragserhöhung inklusive den anstehenden Investitionen entscheiden können."
Doch was ist die weitere Haltung der SVP zum Wislepark und zu dessen Finanzierung durch die Gemeinde? Martin Wälti, Präsident der Worber SVP gibt sich zurückhaltend. Er wolle sich nicht zum Fenster rauslehnen, sagt er. "Wir haben die effektiven Zahlen erst seit vier Monaten." Der Gemeinderat habe für die Jahre bis 2022 Investitionen von insgesamt drei Millionen Franken im Sinn, heisst es auf dem Flyer. "Die Information haben wir an der Parteipräsidentenkonferenz vom Gemeinderat bekommen", sagt Wälti. Den grössten Investitionsbedarf habe die Kunsteisbahn, unter anderem 1,5 Millionen für den Umbau der Kühlanlage.
"Gibt es überhaupt eine gute Lösung?"
Ziel der Veranstaltung am Dienstag sei es, den Worbern und Worberinnen transparente Zahlen vorzulegen und sie darüber zu informieren, was an Investitionen überhaupt anstehe. "Wir sind nicht gegen den Wislepark und wollen eine gute Lösung", beteuert er. "Aber wir wissen auch noch nicht, wie die aussehen könnte. Oder ob es überhaupt eine gibt."
Klar sei, dass in der Vergangenheit nicht alles gut gelaufen sei. "Uns wurde 2012 gesagt, Restaurant, Wellness und Fitness würden das Bad und die Eishalle mitfinanzieren. Dem ist nicht so. Da wurden wir alle von sogenannten Beratern und Spezialisten vorgeführt." Er sehe da auch seine eigene Partei in der Verantwortung. "Ich war damals auch im Parlament und habe die entsprechende Variante auch abgenickt. Und letztlich hat ja das Volk diese Vorlage auch abgesegnet."
Das Eis abtauen?
Der Titel des dritten Referats "Individuelle Sportarten statt ewiges Eis" lässt vermuten, dass hier ohne Scheuklappen diskutiert werden soll. Will die SVP das Wisleparkeis abtauen? Ein Vorschlag in diese Richtung sei das Fazit einer Bachelorarbeit gewesen, die zwei Wirtschaftsstudierende über den Wislepark verfasst hätten. "Das Eis herunterfahren und die Halle ganzjährig nutzen für Badminton, Tennis und Events. Ich weiss nicht, ob das eine gute Lösung wäre. Eine Umnutzung würde ja auch zunächst Investitionen verlangen."
[i] Der Anlass findet am 20. September um 19.30 im Restaurant Rössli in Richigen statt.
[i] Siehe auch News-Bericht "Problemkind Wislepark: FDP will keine Spezialfinanzierung" vom 17.8.2016...