Rüfenachter Model Alison Uetz: "Für Guess zu arbeiten ist ein Segen"
Eigentlich wollte Alison Uetz nach dem Lehrabschluss im Sommer 2020 nach New York gehen, um dort als Vollzeitmodel durchzustarten. Corona machte ihr aber einen Strich durch die Rechnung. Doch die Rüfenachterin mit Vertrag bei der Zürcher Modelagentur "Visage" hatte Glück: Das amerikanische Mode- und Schmucklabel "Guess" buchte sie. Mittlerweile gehört sie zu den "Guess Girls". BERN-OST traf Alison in Bern.
Als Guess Girl arbeitet Alison Uetz (20) am europäischen Hauptquartier der Marke in Lugano. Dort wird sie beispielsweise für Shootings für Werbeplakate und den Onlineshop gebucht oder läuft an Fashion Shows. Durch das Engagement kann die 20-Jährige mittlerweile von ihrer Leidenschaft leben. Dass ihr dies durch die schwere Pandemiezeit hindurch gelungen ist, bedeutet Alison viel.
BERN-OST: Alison, du arbeitest seit rund anderthalb Jahren als Model für Guess. Ist das der Durchbruch für deine Karriere?
Alison Uetz: Es ist sicher eine grosse Hilfe. Für mich ist es ein Segen. Ich fühle mich extrem wohl dort. Ich glaube es ist schwierig zu sagen, wann etwas der Durchbruch ist. Guess ist eine grosse Marke, die vielen bekannt ist. Es ist ein grosser Schritt in die richtige Richtung.
Wie kam es zum Engagement? Womit hast du Guess überzeugt?
Guess fand mich über meine Agentur «Visage». Ich habe dann eine Woche für Guess probegearbeitet. Dabei habe ich verschiedene Fotoshootings gemacht und bin Fashion Shows gelaufen. Es hat dann von beiden Seiten her Klick gemacht. In dieser Woche habe ich auch Paul Marciano, den CEO von Guess kennengelernt. Das war der Start der Zusammenarbeit.
Was bedeutet es für dich persönlich, für Guess zu arbeiten? Gefallen dir die Produkte?
Ja. Ich habe die Bilder immer wieder gesehen, als ich aufgewachsen bin. Die schwarz-weiss Jeans-Bilder von Guess sind iconic. Es erfüllt mich mit Stolz, ein Teil von dem zu sein, mit dem ich aufgewachsen bin. Zudem kann ich jetzt vom Modeln leben.
Man denkt oft, dass die Modewelt ein Haifischbecken ist und die Leute dort oberflächlich sind. Auf Instagram äusserst du dich sehr warmherzig zu Paul Marciano und sagst, du seist dankbar, teil der «Guessfamily» zu sein. Wie ist es aus deiner Sicht: Hat man von aussen einen falschen Eindruck von der Szene?
Es kommt darauf an, wo du bist. Ich habe so viel mit Guess zusammengearbeitet, dass ich die Leute dort kenne. Man ist Teil einer Familie. Sie freuen sich, wenn sie dich sehen. Wenn man nur einmal mit einem Kunden zusammenarbeitet, ist es schwierig, sich kennenzulernen. Das ist anders, wenn man jahrelang für dieselbe Marke arbeitet. Ich verstehe, dass es die Leute von aussen als oberflächlich anschauen. Es ist es auch, gehört aber zum Job. Denn es geht ja ums Aussehen.
Von der «Guessfamily» zu deiner richtigen Familie: Du bist viel auf Reisen und wohnst mittlerweile in Bern, besuchst aber ab und zu deine Eltern in Rüfenacht. Was bedeutet dir deine Heimat?
Mega viel. Ich freue mich immer, zurückzukommen. Es gibt keinen anderen Ort wie das Zuhause. Ich habe immer Kontakt zu meinen engsten Freunden, Eltern und Grosseltern. Es ist sehr schön, all dies mit ihnen teilen zu können. Das ist dank Smartphones auch möglich. Meine Familie ist für mich alles. Darum bin ich auch noch in Bern (lacht).
Als Model ist dein Körper dein Kapital. Wie schaffst du es, trotz dem vielen Herumreisen in Form zu bleiben?
Ich trainiere fast jeden Tag zuhause. Ich mache sehr viel Yoga und Pilates. Dadurch, dass ich es sehr oft mache, kann ich es selber machen und muss nicht in einen Kurs. So kann ich auch in Hotels trainieren. Dazu kommt die Ernährung. Es geht für mich nicht in erster Linie darum, dünn zu bleiben, sondern dass ich genug Energie habe und mein Immunsystem stark ist. Das Reisen ist sehr anstrengend.
Empfindest du deinen Job als stressig? Wenn ja in welchen Momenten und wie gehst du damit um?
Es gibt verschiedene Sachen, die stressig sein können. Was mich früher oft gestresst hat, ist die Ungewissheit: Wann habe ich wieder einen Job? Vorher habe ich in einer Kita gearbeitet. Da kam jeden Monat der Lohn. Selbständig erwerbend zu werden braucht recht viel Mut. Auch das Arbeiten an sich fand ich am Anfang stressig. Es hat immer sehr viele Leute rundherum. Mittlerweile habe ich gelernt, damit zu leben. Es ist jetzt positiver Stress. Es gehört zu meiner Leidenschaft zu modeln.
Du setzt mittlerweile voll aufs Modeln. Was ist dein Karriereziel?
Ich wollte immer auf ein Vogue-Cover. Markenmässig würde ich mega gerne für Calvin Klein arbeiten. Und Guess war eben früher auch ein Ziel (lacht).
Wie geht es beruflich weiter bei dir? Auf welche Bilder von dir kann man sich als nächstes freuen?
Ich habe zwei Guess-Kampagnen, die rauskommen. Eine ist für Uhren, eine für Schmuck. Wann weiss ich aber nicht. Es kommen auch noch ein paar andere Sachen, die ich aber noch für mich behalten muss.
Dann sind wir gespannt! Vielen Dank fürs Interview.