Rüfenacht - Vom Bauerndorf zur Wohnsiedlung

Ein neues Buch zeigt Bilder des Dorfes von früher und heute. "Rüfenacht im Wandel der Zeit" heisst das Bändchen, das heute fast Vergessenes aufleben lässt.

Herbert Rentsch, Berner Zeitung

Einst war es ein Dörfchen mit wenigen Häusern an der Hauptstrasse von Bern nach Worb. Heute ist Rüfenacht, das zur Gemeinde Worb gehört, ein lang gezogenes Siedlungsgebiet mit älteren und modernen Wohnüberbauungen. Knapp 3500 Personen leben dort. Die Entwicklung von Rüfenacht dokumentiert nun das Buch «Rüfenacht im Wandel der Zeit». Es ist ein Bildband mit wenigen kurzen Texten.

 

Keine offizielle Chronik

 

Zusammengestellt hat das Buch der pensionierte Lehrer Urs Rüfenacht aus Seftigen. Er ist in Rüfenacht aufgewachsen, seine Grosseltern waren Besitzer des Bauernhofs mit Dorfladen und Baugeschäft an der Dorfstrasse. Urs Rüfenacht hat das Projekt seines Onkels Hans Burger umgesetzt – zumindest in Teilen. Burger war Mitgründer der Dorfgemeinschaft Rüfenacht und später Gemeindepräsident von Worb. «Er wollte eine offizielle Chronik herausgeben, konnte das Vorhaben aber nicht verwirklichen», weiss Urs Rüfenacht. Er hat nun aus dem Fundus den Bildband realisiert – zusammen mit den ehemaligen Kollegen Burgers Charles Vonlanthen und Mario Briccola. Eine Chronik herauszugeben, sei für sie zu komplex gewesen, sagt Urs Rüfenacht. Umso mehr, weil im nächsten Jahr ein Werk über die Geschichte Rüfenachts der Historikerin Anne-Marie Dubler erscheint.

 

Im aktuellen Buch finden sich über 100 Fotos aus früherer und heutiger Zeit. Sie zeigen Häuser und Dorfsituationen, die es heute zum Teil nicht mehr gibt. Oft sind anstelle der Gebäude moderne Überbauungen entstanden, zum Teil stehen die alten Häuser aber noch. Verschwunden sind beispielsweise ein Taunerhaus an der Dorfstrasse, das Bauernhaus Hinderhus sowie die Gärtnerei Brönnimann mit den gläsernen Gewächshäusern an der Worbstrasse. Dort stehen heute moderne Wohnblöcke. Zu sehen ist natürlich auch das Restaurant Sonne, das vor fast zwei Jahren einem Brand zum Opfer fiel. Fünf Seiten des Buches sind dem sogenannten Türmli gewidmet, dem Schlösschen neben dem Sonne-Areal.

 

Aus verschiedenen Epochen

 

Eindrücklich sind Luftbilder und Panoramaansichten aus verschiedenen Epochen wie auch frühe Bilder des blauen Bähnli. Einen kleinen Einblick ins Leben vor gut achtzig Jahren geben Fotos aus der Landwirtschaft, etwa die Equipe, welche Getreide erntete, oder ein Heufuder auf dem Sperlisacher, an einer Stelle, die heute komplett überbaut ist.

 

Kurze Texte ergänzen die Bilder. Besonders informativ: Zu jedem Foto gibt es eine erklärende Legende. Diese wie auch der grösste Teil der Fotos stammen aus der Sammlung der Dorfvereinigung Rüfenacht.

 

[i] "Rüfenacht im Wandel der Zeit", 64 Seiten; Fr. 24.–, Bezug: Urs Rüfenacht, Wydmatt 24, 3662 Seftigen, Telefon 033 345 20 05 oder Otto Gurtner, Breitfeldstrasse 7, 3075 Rüfenacht, Telefon 031 839 08 48.


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 30.12.2013
Geändert: 30.12.2013
Klicks heute:
Klicks total: