Rüfenacht - Viel Frust
Die Oberstufe Rüfenacht soll ins Schulzentrum Worbboden verlegt werden. Dies löst bei den Rüfenachtern vorwiegend Skepsis und Ablehnung aus.
Rüfenacht kommt wieder einmal zu kurz. So kann der Tenor der Besucherreaktionen am Orientierungsabend vom Montag zusammengefasst werden. Im Schulhaus Rüfenacht informierte Gemeinderat Christoph Moser (SP) über die geplante Zentralisierung der Oberstufe im Schulzentrum Worbboden. Weil dort eine teure Sanierung ansteht und zudem nur ein Teil der Räume ausgelastet ist, sollen die rund 100 Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Klassen von Rüfenacht in den Worbboden verlegt werden.
Pro und kontra
Moser versuchte plausibel zu machen, warum die Zentralisierung nötig sei. Bei der Mehrzahl der über 100 Anwesenden konnte er jedoch die Skepsis nicht ausräumen. Die mehrheitlich negative Stimmung war schon in der Fragerunde spürbar. Die Votanten sprachen zwar alle in ruhigem und sachlichem Ton. Doch als jemand fragte, ob die Sanierung Worbboden nicht «weniger rolls-royce-mässig» ausgeführt und dafür die Schule in Rüfenacht beibehalten werden könne, ertönte starker Applaus.
Später hatten die Anwesenden Gelegenheit, sich schriftlich zum Projekt zu äussern: Auf Post-it-Zetteln konnten Bemerkungen an Stellwände geklebt werden. Nach einer Viertelstunde waren die Felder «Chancen», «Risiken» und «Bemerkungen» vollgeklebt. Zu einer zentral geführten Oberstufe gab es auch positive Bemerkungen. Zum Beispiel, dass die Schüler gesellschaftlich besser durchmischt würden. Oder dass der Wegfall der älteren Schüler in Rüfenacht dort zu einer entspannteren Situation führe.
Viel Skepsis
Doch die negativen Kommentare überwogen. «Die Politik in Worb beschliesst, und wir in Rüfenacht dürfen alles schlucken», stand auf einem Zettel. Mehrfach wurde erwähnt, es müssten Klassen geschlossen werden und Lehrkräfte würden die Stelle verlieren. Jemand schrieb, es sei eine Gefahr für Worb, wenn die älteren Schüler alle im Worbboden seien. Dies führe zu mehr Alkoholkonsum, Rauchen und Kriminalität. Und eine Bemerkung lautete gar: «Übung abbrechen».
Jetzt wird ein Bericht erstellt, Dann entscheidet der Worber Gemeinderat, ob eine Vorlage fürs Parlament ausgearbeitet wird.