Rüfenacht - Option Sonnen-Areal wird vertieft geprüft

Der Kirchgemeinderat will mit einem, den Bedürfnissen entsprechenden kirchlichen Angebot in Rüfenacht präsent und aktiv sein. Wegen anstehenden Renovationen in Millionenhöhe und wegen den hohen Betriebs- und Unterhaltskosten ist eine Weiterführung des Kirchgemeindehauses Rüfenacht im bisherigen Rahmen nicht mehr möglich. Zur Problemlösung prüft der Kirchgemeinderat drei Szenarien.

Martin Christen, martin.christen@bern-ost.ch
In den nächsten Jahren muss die Reformierte Kirchgemeinde Worb viel in ihre Liegenschaften investieren. Eine grosse Belastung bildet das Kirchgemeindehaus in Rüfenacht: Die Renovation der Fenster, der beschädigten Fassade und des Dachs kosten rund 2 Millionen. Dabei ist der ebenfalls in die Jahre gekommene Innenausbau noch nicht eingerechnet.
 
Das eigentliche Problem ist aber der Betrieb: Die Personal-, Betriebs- und Unterhaltskosten verschlingen jedes Jahr rund 250 000 Franken. Das Problem: Wegen rückläufigen Steuererträgen kann sich die Kirchgemeinde diese hohen Gebäudekosten in Zukunft schlicht nicht mehr leisten. Ein substanzieller Abbau des vielfältigen kirchlichen Angebots kommt für den Kirchgemeinderat nicht in Frage. Falls es der Kirchgemeinde in den nächsten Jahren nicht gelingt, einen ausgeglichenen Finanzhaushalt zu erzielen, droht ein Bilanzfehlbetrag.
 
Drei Szenarien in Prüfung

Auf Grund dieser Ausgangslage prüft der Kirchgemeinderat folgende Szenarien:
 
1. Beibehaltung des Status-Quo: Bei dieser Handlungsoption müssenneue Quellen (z.B. Einwohnergemeinde oder eine Trägerschaft) für die Finanzierung von Betrieb und den Unterhalt erschlossen werden.
 
2. Ersatzüberbauung Sperlisacher: Bei dieser Handlungsoption würde anstelle des ganzen Kirchgemeindehauses oder allenfalls Teilen davon, eine neue Überbauung realisiert. Die Kirchgemeinde würde in dieser neuen (Wohn-) Überbauung (oder in der Nähe davon) redimensionierte Räumlichkeiten erstellen.
 
3. Vom Sperlisacher zur Sonne: Für die Kirchgemeinde eröffnet sich die Möglichkeit, in der neuen Überbauung auf dem Areal des abgebrannten Restaurants Sonne neue Räumlichkeiten zu realisieren. Das Hauptmerkmal dieser Handlungsoption ist, den aufwändigen und sanierungsbedürftigen Bau im Sperlisacher gegen eine bedürfnisgerechte Infrastruktur an zentraler Lage unter Verrechnung auszutauschen.
 
Der Kirchgemeinderat hat entschieden, diese Handlungsoption vertieft zu prüfen. Erste, mit der Ramseier+ Stucki Architekten AG geführte Gespräche haben gezeigt, dass eine solche Lösung machbar wäre. Eine Folge dieses Vorhabens wäre, dass der alte Standort im Sperlisacher einer neuen Nutzung zugeführt werden müsste und dass dies eine Änderung des Zonenplans erfordern würde.
 
Rüfenacht ernst nehmen
 
Welche dieser Handlungsoptionen realisiert wird, soll bis Ende dieses Jahres entschieden werden. Der Kirchgemeinderat will die Anliegen der Rüfenachter Bevölkerung ernst nehmen, besonnen handeln und nichts überstürzen. Das oberste Ziel des Kirchgemeinderats ist, in Rüfenacht präsent und aktiv zu bleiben und für die Bevölkerung da zu sein. Wenn die Kirchgemeinde dazu beitragen könnte, dass auf dem Sonnenareal eine Überbauung mit Zentrums-Qualität und öffentlichen Funktionen realisiert werden kann, wäre das ein Gewinn für alle. Dass Rüfenacht endlich ein schönes Zentrum erhält, sei überfällig. Der Kirchgemeinderat will diese Chance nicht verpassen und die Bevölkerung an Gesprächen in die Entwicklung einbeziehen.
 
Dachsanierung bewilligt
 

Die Versammlung der Reformierten Kirchgemeinde Worb hat für die Sanierung des Dachs des Worber Kirchgemeindehauses einen Kredit von 950'000 Franken bewilligt. Weil das Dach des Kirchgemindehauses in die Jahre gekommen und undicht ist, muss es neu eingedeckt werden. Bei dieser Gelegenheit, wird auch die Isolation verbessert und eine Solaranlage eingebaut.


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Erstellt: 04.06.2013
Geändert: 04.06.2013
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