Rüfenacht - Die Reste der Sonne werden bald weggeräumt
Die Ruine des abgebrannten Restaurants in Rüfenacht wird nächstens abgebrochen. Was mit dem Areal geschieht, steht für Besitzer Beat Bernhard noch nicht fest. Bei einem Neubau möchte auch die Gemeinde mitreden.
Seit dem Brand ist klar: Die Sonne hat keine Zukunft mehr. Das Feuer – ausgelöst durch ein überhitztes Ofenrohr – machte die Gebäude zu Abbruchobjekten. Daran ändert auch die Einstufung «erhaltenswert» der Denkmalpflege nichts. «Die Brandruine wirkt belastend», sagt Worbs Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Es sei wichtig, dass die Überreste der Liegenschaften bald weggeräumt würden.
Besitzer: «Anblick tut weh»
Ein Abbruch ist auch das Ziel des Besitzers. Beat Bernhard will die Gebäude möglichst rasch abreissen lassen: «Der Anblick der Ruine tut weh», sagt er. «Es ist ein emotionaler Schmerz für ganz Rüfenacht.» Der 34-Jährige ist in der Sonne aufgewachsen, als Sohn des ehemaligen Wirts, der vor zwei Jahren starb.
Allzu lange dürfte es nicht mehr dauern, bis auf dem Sonne-Areal der Brandschutt weggeräumt wird. Gemäss Rolf Stöckli, Leiter der Worber Bauabteilung, braucht es für den Abbruch keine Bewilligung, weil die Gebäude durch den Brand zerstört wurden.
Ungewisse Zukunft
Über die Zukunft des Areals äussert sich Beat Bernhard nicht: «Was nach dem Abbruch geschieht, ist nicht bestimmt. Es muss noch vieles abgeklärt werden.» Das Gelände an der Worbstrasse bietet sich für eine Überbauung an. Weil es in Rüfenacht an zentraler Lage liegt, ist es mit einer Planungspflicht belegt. Deshalb ist eine Überbauungsordnung vorgeschrieben. Diese muss laut Bauabteilungsleiter Stöckli unter anderem die Bedeutung des Gebiets als Geschäfts- und Einkaufsort berücksichtigen. In Neubauten sind diverse Nutzungen erlaubt: Wohnungen, Geschäfte, Dienstleistungsbetriebe, Gastgewerbe sowie Gewerbe, die nur mässig stören.
«Das Areal ist das Eingangstor von Rüfenacht und muss deshalb gut geplant werden», sagt Niklaus Gfeller. Die Gemeinde werde Vorgaben machen, damit sich eine Überbauung gut ins Ortsbild einfüge und dorthin passe.
Kein Bauernhof mehr
Eines ist sicher: Auf dem Grundstück der Sonne wird künftig kein Bauernhof mehr stehen. Landwirt Fritz Wüthrich hat bereits bekannt gegeben, dass seine Familie das Bauern aufgibt. Die Arbeit auf dem Hof in Rüfenacht, gleich neben Hauptstrasse und Bahngleis, sei schon immer schwierig gewesen. Seine 14 Kühe und 150 Hühner hat er an einen Landwirt in Biglen verkauft. «Er sagte mir, die Hühner seien glücklich. Sie legen gut», so Wüthrich. Seine berufliche Zukunft steht noch offen. Die Holzerei wird er weiterführen. Wüthrich schlägt und verkauft Spezialhölzer und Cheminéeholz.
Auch Raffaele Cesarano, bis zum Brand Wirt im Restaurant Sonne, weiss noch nicht, wie es beruflich weitergeht. «Im Moment ist es total zero.» Cesarano möchte weiter in der Gastronomie arbeiten, am liebsten würde er wieder ein Restaurant übernehmen.