Rüfenacht - Der Sperlisacher geniesst Sympathie
Befürworter und Gegner der Initiative «Sperlisacher bleibt!» kreuzten die Klingen. Es wurde klar: Das Kirchenzentrum ist in Rüfenacht stark verankert. Dort wird die Initiative viele Stimmen holen.
Herbert Rentsch, Berner Zeitung BZ
Das Kirchgemeindehaus Sperlisacher in Rüfenacht bewegt die Gemüter. Am Informationsabend zur Initiative «Sperlisacher bleibt!» war zu spüren, was der Gebäudekomplex für viele Rüfenachter bedeutet: Es ist ein wichtiger Begegnungsort, ein Zentrum für Anlässe – und auch eine Kirche.
Diskussion im Sperlisacher-Saal
Rund 100 Personen sassen am Dienstagabend im Gebäude, um das sich die Diskussion drehte. Auf dem Podium standen Vertreter der Initiative, der Kirchgemeinde Worb und des Gemeinderates, Moderator war Christian Liechti vom «Regionaljournal» SRF 1. Die Initiative, die am 8. März zur Abstimmung kommt, verpflichtet die Gemeinde, sich jährlich mit 100 000 Franken an den Sperlisacher-Betriebskosten zu beteiligen. Dies soll verhindern, dass das Kirchgemeindehaus verkauft oder abgerissen wird.
Der Betrag reiche nicht dafür aus, den Sperlisacher längerfristig zu erhalten, sagte Kirchgemeinderat Theo Schmid. Umso mehr, als die Tagesschule ausziehe und damit 40 000 Franken Mietertrag fehlten. «Wenn die Initiative angenommen wird, bleiben wir hier oben, bis etwas nicht mehr funktioniert», so Schmid. «Denn wir haben nicht das Geld, das Zentrum zu sanieren.» Ob es in Rüfenacht überhaupt einen Saal für 300 Personen brauche, fragte Christian Liechti. «Nein», sagte Schmid. «Die Kirchgemeinde braucht nicht so viele und so grosse Räume.» Sie könne es sich nicht leisten, diese der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Der Kirchgemeinderat sieht für den Sperlisacher drei Varianten: den Status quo beibehalten, im Sperlisacher eine Wohnüberbauung inklusive kirchliche Räume realisieren oder Räume in der geplanten Überbauung Sonne erwerben. Bei Variante eins und zwei würde das Kirchgemeindehaus abgebrochen. Das Zentrum Sonne baut Ramseier und Stucki Architekten AG. Sie würde das Land im Sperlisacher für den Wohnungsbau übernehmen. Der Kirchgemeinderat tendiert zur dritten Variante.
Verlegung sei «ein Fehler»
«Werden die Kirchenräume in die Sonne verlegt, macht der Kirchgemeinderat den gleichen Fehler wie vor 30 Jahren», sagte Hans Steiner vom Initiativkomitee. «Die Kirche finanziert, und die Gemeinde gibt keinen Rappen.» So sei es beim Bau des Sperlisacher gewesen, als die Gemeinde nur 10 000 Franken zahlte. Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, die Kirchgemeinde zu unterstützen, sagte Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Veranstalter und Vereine könnten die Aula der Schule Rüfenacht oder den Bärensaal in Worb belegen. Für Gfeller ist klar: Wird die Initiative angenommen, braucht der Sperlisacher eine Trägerschaft. Gemeinderat Ernst Hauser (BDP) ergänzte: «Bezahlt die Gemeinde, so braucht es Regeln, wie das Geld verwendet wird.»
Ein Schildbürgerstreich?
Ein Raunen ertönte im Saal, als Initiativbefürworter Hans Steiner sagte: «Ramseier und Stucki sind nicht auf die Kirchgemeinde angewiesen. Die wollen doch nur das Land im Sperlisacher.» Ein Mann aus dem Publikum meinte: «Für Rüfenacht liegt das Zentrum hier. Es wäre ein Schildbürgerstreich, es aufzugeben.» Er habe den Verdacht, der Gemeinderat sei nicht am Kirchgemeindehaus interessiert, weil er auf die Mehrwertabschöpfung hoffe. Ernst Hauser bestätigte: Für den Bau von Wohnungen müsste das Land im Sperlisacher umgezont werden, heute liegt es in einer Zone für öffentliche Nutzung. Das heisst, die Gemeinde würde durch die Mehrwertabschöpfung profitieren.
[i] Siehe auch Newsbericht "Sperlisacher Rüfeancht: SVP fährt Gemeindevertretern an den Karren" vom 26.2.2015
Diskussion im Sperlisacher-Saal
Rund 100 Personen sassen am Dienstagabend im Gebäude, um das sich die Diskussion drehte. Auf dem Podium standen Vertreter der Initiative, der Kirchgemeinde Worb und des Gemeinderates, Moderator war Christian Liechti vom «Regionaljournal» SRF 1. Die Initiative, die am 8. März zur Abstimmung kommt, verpflichtet die Gemeinde, sich jährlich mit 100 000 Franken an den Sperlisacher-Betriebskosten zu beteiligen. Dies soll verhindern, dass das Kirchgemeindehaus verkauft oder abgerissen wird.
Der Betrag reiche nicht dafür aus, den Sperlisacher längerfristig zu erhalten, sagte Kirchgemeinderat Theo Schmid. Umso mehr, als die Tagesschule ausziehe und damit 40 000 Franken Mietertrag fehlten. «Wenn die Initiative angenommen wird, bleiben wir hier oben, bis etwas nicht mehr funktioniert», so Schmid. «Denn wir haben nicht das Geld, das Zentrum zu sanieren.» Ob es in Rüfenacht überhaupt einen Saal für 300 Personen brauche, fragte Christian Liechti. «Nein», sagte Schmid. «Die Kirchgemeinde braucht nicht so viele und so grosse Räume.» Sie könne es sich nicht leisten, diese der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Der Kirchgemeinderat sieht für den Sperlisacher drei Varianten: den Status quo beibehalten, im Sperlisacher eine Wohnüberbauung inklusive kirchliche Räume realisieren oder Räume in der geplanten Überbauung Sonne erwerben. Bei Variante eins und zwei würde das Kirchgemeindehaus abgebrochen. Das Zentrum Sonne baut Ramseier und Stucki Architekten AG. Sie würde das Land im Sperlisacher für den Wohnungsbau übernehmen. Der Kirchgemeinderat tendiert zur dritten Variante.
Verlegung sei «ein Fehler»
«Werden die Kirchenräume in die Sonne verlegt, macht der Kirchgemeinderat den gleichen Fehler wie vor 30 Jahren», sagte Hans Steiner vom Initiativkomitee. «Die Kirche finanziert, und die Gemeinde gibt keinen Rappen.» So sei es beim Bau des Sperlisacher gewesen, als die Gemeinde nur 10 000 Franken zahlte. Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, die Kirchgemeinde zu unterstützen, sagte Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP). Veranstalter und Vereine könnten die Aula der Schule Rüfenacht oder den Bärensaal in Worb belegen. Für Gfeller ist klar: Wird die Initiative angenommen, braucht der Sperlisacher eine Trägerschaft. Gemeinderat Ernst Hauser (BDP) ergänzte: «Bezahlt die Gemeinde, so braucht es Regeln, wie das Geld verwendet wird.»
Ein Schildbürgerstreich?
Ein Raunen ertönte im Saal, als Initiativbefürworter Hans Steiner sagte: «Ramseier und Stucki sind nicht auf die Kirchgemeinde angewiesen. Die wollen doch nur das Land im Sperlisacher.» Ein Mann aus dem Publikum meinte: «Für Rüfenacht liegt das Zentrum hier. Es wäre ein Schildbürgerstreich, es aufzugeben.» Er habe den Verdacht, der Gemeinderat sei nicht am Kirchgemeindehaus interessiert, weil er auf die Mehrwertabschöpfung hoffe. Ernst Hauser bestätigte: Für den Bau von Wohnungen müsste das Land im Sperlisacher umgezont werden, heute liegt es in einer Zone für öffentliche Nutzung. Das heisst, die Gemeinde würde durch die Mehrwertabschöpfung profitieren.
[i] Siehe auch Newsbericht "Sperlisacher Rüfeancht: SVP fährt Gemeindevertretern an den Karren" vom 26.2.2015