Niemand will die Rüebli: Grüne Köpfe wegen heissem Sommer
Der heisse Sommer hat den Rüebli auf dem Biohof Trimstein so zugesetzt, dass der Handel sie nicht mehr will. Am Donnerstag kann man sie auf dem Feld im Rütteli zusammenlesen und zu einem günstigen Preis nach Hause nehmen.
Den Rüebli auf dem Biohof Trimstein haben Hitze und vor allem Trockenheit dieses Sommers zugesetzt. Weil es nicht regnete, wurde der Boden hart, was die Rüebli unregelmässig wachsen liess. Da die harte Erde beim Jäten am Unkraut hängen blieb und gleichzeitig das "anhäufeln" erschwerte, bekamen die Rüebli zu viel Sonne ab und haben nun grüne Köpfe und sind teilweise aufgesprungen. Damit sind sie für die üblichen Verkaufskanäle der Familie Moser-Portmann unbrauchbar.
Rund 6 Tonnen sind noch da
Fünfzig Are misst das Sommerrüeblifeld von Portmanns, zwanzig Are, oder rund 6 Tonnen Rüebli stehen noch. Einen Teil ernten Schulklassen aus Münsingen und Bern diese Woche ab. Einer der wenigen Abnehmer, die trotzdem Interesse haben, ist der Utziger Mirko Buri mit seiner Firma Foodoo. Auch eine Aargauer Firma hatte Interesse gezeigt, die Rüebli zu kaufen, um daraus Saft zu machen.
Allerdings seien da die gespaltenen Rüebli die schwierig zu waschen seien ein Problem, erklärt Katrin Portmann. "Die Rüebli würden also durch die halbe Schweiz gekarrt und dann trotzdem teils in die Biogasanlage wandern. Da sortieren wir sie lieber selber aus und verfüttern sie an unsere Tiere." Die schönen Rüebli hätten zwar grüne Köpfe, seien aber qualitativ top und richtig gelagert bis Januar haltbar.
Ein Franken pro Kilo
Eine besondere Aktion haben sich Portmanns für Donnerstagnachmittag ausgedacht. Am Morgen werden sie einen weiteren Teil der Rüebli ausgraben, am Nachmittag können sie von Kund:innen eingesammelt und für einen Franken pro Kilo mitgenommen werden. Was übrig bleibt, wollen sie voraussichtlich ab Hof verkaufen. Das Kilo wird dann mit 1.50 Franken immer noch massiv günstiger sein als im Supermarkt, wo Bio-Rüebli gern um die vier Franken kosten.
[i] Das Sommerrüeblifeld des Biohofs Trimstein ist nicht direkt bei ihrem Hof, sondern auf einer Aussenparzelle beim Rütteli (siehe Karte oben). Anmeldung ist keine nötig, Gebinde muss man selber mitnehmen, Sammelzeit: 14 bis 16 Uhr
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