Ehe für alle: Diese fünf Gemeinden sagten Nein

Oberhünigen hat mit 63.2 Prozent gegen die Ehe für alle gestimmt. Aber auch Linden (60.7 Prozent), Herbligen (57.6 Prozent), Freimettigen (56.2 Prozent), Häutligen (50.5 Prozent) lehnten die Vorlage ab. Wir haben mit Rudolf Scheidegger, Gemeindepräsident von Herbligen über das Nein gesprochen.

BERN-OST: Rudolf Scheidegger, was sagen Sie zum deutlichen Nein?

Rudolf Scheidegger (parteilos): Ich persönlich habe auch Nein gestimmt. Das ist für mich dasselbe, wie wenn ein Veganer der Wurst essen will.

Wie meinen Sie das?

Man kann nicht alles haben im Leben. Warum muss ein Paar, welches in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt, noch heiraten? Von mir aus gesehen ist eine Ehe ein Bündnis zwischen Mann und Frau. Als nächstes wird dann die Leihmutterschaft verlangt. Das geht immer weiter.

Was sagen Sie zum deutlichen Nein aus Herbligen?

Wir haben einen hohen Anteil an Leuten, die Mitglied in Freikirchen sind. Wir sind eher eine konservative Gemeinde, so hat das halt keinen Platz.

Die Vorlage wurde schweizweit mit 64 Prozent Ja-Stimmen angenommen.

Wir leben in einer Demokratie, das ist zu akzeptieren. Ich finde es aber schade, die Ehe wird so entwürdigt.

Künftig können also auch in Herbligen Schwule und Lesben heiraten.

Ich kann mir das nicht vorstellen.

[i] Die Region Bern-Ost hat die Vorlage im Schnitt mit 58.1 Prozent Ja-Stimmen (bei 41.9 Prozent Nein) angenommen. Der Kanton Bern sagte mit 65.2 Prozent Ja. Der Schweizer Durchschnitt beträgt 64.1 Prozent

[i] So stimmte die Region Bern-Ost: