Rubigen - Verbunden auf Frequenz 94,1
Autokino – das ist, wenn das Publikum im Auto vor die Leinwand fährt und im Autoradio mithört. In Rubigen war dies zwölfmal der Fall.
Ursula Grütter, Berner Zeitung BZ
Nun hat auch die Region Bern ihr Autokino. Oder besser, sie hatte eines: Am Wochenende ist das Vergnügen der etwas anderen Art mit den Filmen «Black Swan» und «Tree of Life» in Rubigen zu Ende gegangen. Die Veranstalter ziehen nach zwölf Kinovorstellungen à l’américaine eine positive Bilanz und stellen eine Wiederholung in Aussicht. Doch wie läuft das so an einem Abend im Autokino?
Es ist neun Uhr an diesem heissen Abend, und der Parkplatz neben der Mühle Hunziken ist gut besetzt. Auto an Auto ist parkiert, schön auf die riesige Leinwand ausgerichtet. Wer hierher kommt will keine Sicht auf die Alpen, er will eine möglichst gute Sicht auf die Leinwand. Noch sitzen die Leute draussen. Strohballen mit Holzbalken und Stühle laden zum Verweilen ein. Man spricht über dieses und jenes und schielt nach den Oldtimern auf dem Gelände. Sie sind die grosse Attraktion, in den Reihen sind ein Chevrolet und ein MG-TD mit Jahrgang 1954 auszumachen, dazu ein sportlicher Alfa ebenfalls älteren Datums. Die Crêpière an der Bar hat viel zu tun, und auch die Popcornmaschine ist ununterbrochen im Einsatz.
Dann erschallt über die Lautsprecher der Ruf, dass es gleich losgehe. Die meisten eilen zu ihren Autos, und ab jetzt sind alle über Frequenz 94,1 verbunden. Auf dem Display des Autoradios erscheint die Aufschrift «Drive-in-Hunziken». Aus einem offenen Fenster ruft einer, dass so ein Autositz doch unbequem sei, und ein anderer ruft zurück, dass es Kissen zu leihen gebe. Spätestens ab jetzt sind alle irgendwie «family» auf dem Parkplatz neben der Autobahn. Fast scheint es, als wäre der Streifen auf der Leinwand Nebensache. Dort steigert sich eine Balletttänzerin in ihre Sucht nach dem grossen Auftritt, die Szenen werden zunehmend sexbeladener. Und dann, dann ist Pause. Erste Wagentüren öffnen sich, an der Bar werden Bier und Cola bestellt.
Jetzt ist die Zeit für ein Gespräch mit Kay Eskes. Er hat zusammen mit Cédric Marthaler das Autokino Hunziken ins Leben gerufen, und für die beiden steht schon jetzt fest, dass das Kino schwarze Zahlen schreiben wird. «Wir wollten einfach mal etwas ausprobieren», sagt Eskes. Die Idee sei bei der Dr.-Werner-Sidler-Stiftung – ihr gehört der Parkplatz – gut angekommen, und auch das Publikum habe mitgemacht. «Einzig bei den Kurzfilmen blieben viele Parkplätze leer», sagt Eskes.
Eine Glace später geht das Drama dem Ende zu. Die tiefen Abgründe eines surrealen Lebens auf Zehenspitzen tun sich auf. Zeit für die Heimfahrt. Noch bis zur Autobahn ertönt die Kinomusik aus dem Autoradio.
Es ist neun Uhr an diesem heissen Abend, und der Parkplatz neben der Mühle Hunziken ist gut besetzt. Auto an Auto ist parkiert, schön auf die riesige Leinwand ausgerichtet. Wer hierher kommt will keine Sicht auf die Alpen, er will eine möglichst gute Sicht auf die Leinwand. Noch sitzen die Leute draussen. Strohballen mit Holzbalken und Stühle laden zum Verweilen ein. Man spricht über dieses und jenes und schielt nach den Oldtimern auf dem Gelände. Sie sind die grosse Attraktion, in den Reihen sind ein Chevrolet und ein MG-TD mit Jahrgang 1954 auszumachen, dazu ein sportlicher Alfa ebenfalls älteren Datums. Die Crêpière an der Bar hat viel zu tun, und auch die Popcornmaschine ist ununterbrochen im Einsatz.
Dann erschallt über die Lautsprecher der Ruf, dass es gleich losgehe. Die meisten eilen zu ihren Autos, und ab jetzt sind alle über Frequenz 94,1 verbunden. Auf dem Display des Autoradios erscheint die Aufschrift «Drive-in-Hunziken». Aus einem offenen Fenster ruft einer, dass so ein Autositz doch unbequem sei, und ein anderer ruft zurück, dass es Kissen zu leihen gebe. Spätestens ab jetzt sind alle irgendwie «family» auf dem Parkplatz neben der Autobahn. Fast scheint es, als wäre der Streifen auf der Leinwand Nebensache. Dort steigert sich eine Balletttänzerin in ihre Sucht nach dem grossen Auftritt, die Szenen werden zunehmend sexbeladener. Und dann, dann ist Pause. Erste Wagentüren öffnen sich, an der Bar werden Bier und Cola bestellt.
Jetzt ist die Zeit für ein Gespräch mit Kay Eskes. Er hat zusammen mit Cédric Marthaler das Autokino Hunziken ins Leben gerufen, und für die beiden steht schon jetzt fest, dass das Kino schwarze Zahlen schreiben wird. «Wir wollten einfach mal etwas ausprobieren», sagt Eskes. Die Idee sei bei der Dr.-Werner-Sidler-Stiftung – ihr gehört der Parkplatz – gut angekommen, und auch das Publikum habe mitgemacht. «Einzig bei den Kurzfilmen blieben viele Parkplätze leer», sagt Eskes.
Eine Glace später geht das Drama dem Ende zu. Die tiefen Abgründe eines surrealen Lebens auf Zehenspitzen tun sich auf. Zeit für die Heimfahrt. Noch bis zur Autobahn ertönt die Kinomusik aus dem Autoradio.