Rubigen - Platz für neue Einfamilienhäuser

Der Rubiger Gemeinderat legt den Mitwirkungsbericht zur Revision der Ortsplanung vor. Auf der Burschmatt, bei der Autobahneinfahrt, am Dorfmatt- und am Alpenweg: Dort möchte der Rubiger Gemeinderat Platz für neue Einfamilienhäuser schaffen%

(Ivo Gehriger, Der Bund)
Wöchentlich meldeten sich Interessenten, die in Rubigen gerne ein Einfamilienhaus bauen würden, berichtet Gemeindeschreiber Ernst Wüthrich. Ein Wunsch, dem die Gemeinde mangels geeigneten Baulands zurzeit leider nicht nachkommen könne. Mit ein Grund für den Gemeinderat also, Teile der Ortsplanung aus dem Jahre 1992 zu revidieren. Im letzten Sommer führte er eine Mitwirkung durch. 270 von rund 1800 versandten Bögen erhielt er zur Auswertung zurück. Nun hat der Gemeinderat den Mitwirkungsbericht verabschiedet und schickt die Planung zur Vorprüfung an den Kanton.

Der Gemeinderat hat sich laut Wüthrich für die Planung mehrere Leitplanken gesetzt: So wollte er die beiden grünen Korridore zwischen Rubigen Dorf und den Quartieren Schwarzbach und Zaunacker im Norden sowie zwischen dem Dorf und Rubigen Süd unbedingt freihalten. Nicht antasten wollte er zudem die Weiler Kleinhöchstetten, Beitenwil und Einschlag.

Die allfällige Bautätigkeit sollte sich folgedessen in den nächsten Jahren auf die noch bestehenden Baulücken im jetzigen Siedlungsgebiet konzentrieren. Und hier wurde der Gemeinderat fündig. Die Umzonung von vier Gebieten bildet das Kernstück der angestrebten Revision: Wohneinheiten könnten dereinst im Zentrum am oberen Dorfmattweg, bei der Autobahneinfahrt zwischen Feldern- und Ziegelmattstrasse, auf der Burschmatt im Süden der Gemeinde und am Alpenweg entstehen.

Fallengelassen hat der Gemeinderat sein ursprüngliches Ansinnen, auch an der Feldernstrasse Nord, im Zaunackerquartier, eine Zone für Gewerbe und Wohnen einzurichten. Dies, wie Wüthrich sagt, auch aufgrund des Widerstands im Rahmen der Mitwirkung.

Kritisch äusserten sich insbesondere auch die Siedler am Alpenweg. Trotzdem will der Gemeinderat an dieser Einzonung festhalten. Dies weil dort die positiven Aspekte (sehr gute Wohnlage, Erschliessung) überwiegen, wie er im Mitwirkungsbericht schreibt. Die Gemeinde werde aber Einfluss nehmen und dafür sorgen, dass den Bewohnern des Alpenwegs nicht grosse Reiheneinfamilienhäuser vor die Nase gebaut würden, sagt Wüthrich.

Rubigen will mit der Revision der Ortsplanung den Bau von gegen 40 neuen Wohneinheiten ermöglichen. Damit entspreche die Gemeinde dem in einer Umfrage dargelegten Wunsch der Bevölkerung nach einem «moderaten Wachstum» (rund 150 Neuzuzüger in den nächsten zehn Jahren), sagt Wüthrich. Dies könne die bestehende Infrastruktur problemlos verkraften.

Es habe sich gezeigt, dass vorsorglich Bauland eingezont werden müsse, allein schon um den Status quo der Bevölkerung zu halten. Gerade Einfamilienhausbesitzer, die im Alter oft alleine oder zu zweit im Haus wohnten, würden dazu beitragen, dass die Bevölkerungszahl ohne Neubauten abnehme. Und trotzdem will Rubigen explizit für den Bau von Einfamilienhäusern einzonen? Eine gute Durchmischung sei wichtig, sagt Wüthrich.

Auf dem Schulhausareal entstünden in absehbarer Zeit Mehrfamilienhäuser. Damit sei diesem Bedürfnis in Rubigen vorderhand Rechnung getragen. Der Gemeinderat hofft, im Frühling das Auflageverfahren durchführen und die neue Ortsplanung im Sommer vors Volk bringen zu können.

Das von der kantonalen Denkmalpflege erstellte neue Bauinventar liegt im Entwurf bis am 9. Februar auf der Gemeindeverwaltung öffentlich auf. Rund 15 Objekte sind neu als erhaltens- oder schützenswert eingestuft worden.

www.rubigen.ch
www.bund.ch

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Erstellt: 17.01.2004
Geändert: 17.01.2004
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