Rubigen - Mühle wird wohl verkauft

Die Mühle Hunziken dürfte in neue Hände gelangen. Die Käuferschaft muss mindestens 3,5 Millionen Franken aufwerfen.

Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ

Am Freitagabend verschickte der Anwalt Thomas Bähler eine Medienmitteilung der Mühle Hunziken. Darin machten die Betreiber des Konzertlokals rund um Geschäftsführer Thomas Burkhart ein «Friedensangebot» an die Eigentümer der Mühle, also an die Familie Burkhart.  Womöglich kommt es nun tatsächlich zu einer Annäherung der beiden zerstrittenen Parteien.   Und es sieht so aus, dass die Mühle in den nächsten Monaten verkauft wird.

        

Erster Vorschlag scheiterte

        

Heute gehört die  Liegenschaft Mühle Hunziken  den Erben von Mühle-Gründer Peter Burkhart: Frau Pia, Tochter Catherine und Sohn Thomas. Zusammen bilden sie eine einfache Gesellschaft.  Nun wollen sie diese Gesellschaft liquidieren und die Liegenschaft verkaufen.  Das  Regionalgericht Bern-Mittelland hat dazu eine Vereinbarung ausgearbeitet. Anfang Februar veröffentlichten die Betreiber diese Vereinbarung im Internet und sprachen vom «Ende des Familienstreits». Der Vorschlag sah so aus: Die Eigentümergesellschaft wird aufgelöst, die Liegenschaft Mühle Hunziken wird von zwei  Experten geschätzt, und Thomas Burkhart bekommt ein Vorkaufsrecht. Doch die übrige Familie Burkhart machte schnell klar, dass sie auf diesen Vorschlag  nicht eingehen wird. Darum verzichtet nun gemäss der Mitteilung Thomas Burkhart auf das Vorkaufsrecht. Stattdessen können Catherine und Pia Burkhart selbst entscheiden, wem sie die Mühle verkaufen. Dafür haben sie drei Monate Zeit. Die einzige Bedingung: Der Preis muss mindestens 3,5 Millionen Franken betragen.  Wie die Betreiber weiter  schreiben, liege der Familie Burkart ein konkretes Angebot in dieser Höhe vor. Dies bestätigt Peter Burkhart. «Mühli-Pesche» sagt: «Der Vorschlag kommt für uns überraschend.» Er sei erstaunt, dass die Mühle-Betreiber öffentlich über die Vergleichsverhandlungen informierten.  «Aber der Vorschlag geht in die richtige Richtung.»

        

Fankhausers Preis

        

Seit zweieinhalb  Jahren tobt in der Mühle Hunziken ein erbitterter Streit. 2011 übergab «Mühli-Pesche» sein Lebenswerk an  Philipp Fankhauser. Der Thuner Musiker sollte die Mühle kaufen. Wie aus einem Mailverkehr vom August 2011  hervorgeht, wollte Fankhauser einen Preis von 3,75 Millionen Franken bezahlen. Bekanntermassen zahlte er nie.  Peter  Burkhart fordert darum schon seit langem, dass Fankhauser zusammen mit Anwalt Bähler aus der Mühle Hunziken ausscheidet.  Und er stört sich nun insbesondere daran, dass die Mühle-Betreiber  das Hickhack auch in der Medienmitteilung vom Freitag auf einen «Familienstreit» reduzieren.

        

«Für mich sind es Fankhauser-Bähler-Streitigkeiten», sagt dazu Peter Burkhart. Aber dass der Streit beendet wird, das hofft auch er. Die Chancen dafür stehen besser als auch schon.


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Erstellt: 17.03.2014
Geändert: 17.03.2014
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