Rubigen - Konkrete Pläne für die Hunzikenau

Bald sollen in der Hunzikenau in Rubigen eine Gewerbezone sowie ein Erholungsgebiet entstehen. Die Stiftung Pro Hunziken hat eine neue Überbauungsordnung ausgearbeitet. An der Gemeindeversammlung wurde das Grobkonzept der Bevölkerung vorgestellt.

Der Bund
Schon etliche Projekte hätten auf dem Gebiet Hunzikenau in der Gemeinde Rubigen realisiert werden sollen. Doch bisher sind sie alle gescheitert – zuletzt das geplante Trainingszentrum für den YB-Nachwuchs.

Nun zeichnet sich jedoch eine neue Lösung für das Gebiet ab: Seit September 2008 ist die im Juni 2007 gegründete Stiftung Pro Hunziken dabei, eine neue Überbauungsordnung zu erarbeiten. Beat Kälin, der von der Stiftung beauftragte Planer, stellte die Pläne an der Gemeinde-versammlung vom Donnerstagabend vor.

Laut Kälin sollen auf dem 12 Hektaren grossen Gebiet dereinst eine Gewerbezone sowie eine Grünfläche entstehen. Auf einer 6,5 Hektaren grossen Fläche sollen Produktions- und Bearbeitungsbetriebe gebaut werden. «Dienstleistungen sind in diesem Gebiet nicht vorgesehen», sagte Kälin.

Aber: Auf einer Fläche von höchstens 20 Prozent der Gebäudefläche, jedoch maximal 300 Quadratmeter pro Betrieb, sollen diese ihre Ware verkaufen können. «Aber Discounter wie den Media Markt wird es hier nicht geben», betonte er. Stiftung und Gemeinde hoffen, dass in diesem Gebiet dereinst 300 Arbeitsplätze geschaffen werden – dies als Ausgleich zur regen Wohnbautätigkeit.

Auf einer rund 4 Hektaren grossen Fläche soll überdies ein Erholungsgebiet entstehen. So sollen der Waldrand aufgewertet und ein Spazierweg gebaut werden. «Allenfalls wird auch ein Seitenarm zur Giesse ausgehoben», sagte Kälin. So entstünde ein neues Fliessgewässer, welches das angrenzende Naturschutzgebiet im Aaretal ökologisch aufwerten würde.

Es gebe bereits verschiedene Unternehmen, die sich für den Standort Hunzikenau interessierten, sagte Gemeindepräsident Renato Krähenbühl (bdp) vor der Gemeindeversammlung. «Allerdings», relativierte er, «sind bisher noch keine Verträge unterschrieben worden.»

Gemeinde und Stiftung seien im Gespräch mit «produzierenden Betrieben», fügte Kälin an. Mehr könne er im Moment nicht sagen, da mit den Interessenten Stillschweigen vereinbart worden sei.

Auf dem Hunzikengut waren bereits Interessen für ein Casino, ein Motel oder ein Einkaufszentrum ins Spiel gebracht worden. In den vergangenen Jahren scheiterten Projekte wie ein Golfplatz und ein Polobetrieb. Im März 2007 erlitt schliesslich auch das geplante Trainingszentrum für den Fussballnachwuchs Schiffbruch.

In Rubigen hatte der BSC Young Boys für die eigenen Junioren einen Campus mit vier Feldern, 600-plätziger Tribüne, Restaurant und Spielplatz geplant. Doch dann stellten die Klubverantwortlichen fest, dass das geplante Zentrum im Aaretal 15 statt wie angenommen 6 bis 8 Millionen Franken gekostet hätte. Daraufhin liessen sie das Projekt fallen. Dies, nachdem die Stimmberechtigten der Gemeinde Rubigen an der Urne eine für den Campus massgeschneiderte Zone Hunzikenau bereits genehmigt hatten.

Damit ein solches Szenario nicht noch einmal eintritt, rief Werner Sidler, welcher den grössten Teil der Hunzikenau besitzt, im Juni 2007 schliesslich die Stiftung Pro Hunziken ins Leben. Das Projekt gehe Mitte Dezember in die Mitwirkung, sagte Kälin.

Im März 2009 sei mit dem Bericht des Kantons zu rechnen, sodass die neue Überbauungsordnung spätestens im Mai aufgelegt werden könne. Läuft alles nach Plan, kann die Bevölkerung bereits im kommenden September über die neue Zonenordnung befinden.

Ein Artikel aus

www.rubigen.ch

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Erstellt: 29.11.2008
Geändert: 29.11.2008
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