Rubigen - Kiesgrube: Mehr Schutz für bedrohte Arten

Seit fünf Jahren kooperieren die bernische Kiesabbaubranche und der Kanton beim betrieblichen Naturschutz. Die vorläufige Bilanz wurde in der Kiesgrube Rubigen gezogen und fällt für beide Seiten positiv aus.

SDA / Martin Christen, martin.christen@bern-ost.ch

Kiesgruben seien wichtige Sekundärlebensräume hochgefährdeter Tier- und Pflanzenarten, teilte die Stiftung Landschaft und Kies am Mittwoch mit. Die Stiftung setzt die Branchenvereinbarung um, die sie mit der Abteilung Naturförderung des Kantons Bern abgeschlossen hat.


Beim Abbau entstünden diese Lebensräume als naturschützerisch erwünschtes Nebenprodukt, schreibt die Stiftung. Ohne Abbaustellen müsste der Naturschutz solche Lebensräume selbst schaffen und unterhalten. Wegen des Aufwands und den zur Verfügung stehenden Mitteln sei das aber kein realistisches Szenario.

Ziel der Branchenvereinbarung sei es, die Pflege, Aufwertung und Neubeschaffung von Lebensräumen während des Abbaus zu verstärken, sagte der bernische Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher anlässlich einer Medienorientierung in Rubigen. Im Gegenzug profitieren Betreiber bei neuen Abbauvorhaben von vereinfachten Verfahren.

Die Naturschutzprofis der Stiftung Landschaft und Kies sorgen im ganzen Kanton in Zusammenarbeit mit den Abbaubetrieben dafür, dass an 93 Standorten die Natur gedeiht. Durch gezielte Fördermassnahmen konnten nach den ersten fünf Jahren sämtliche bedrohte Arten gehalten und neue Besiedlungen nachgewiesen werden.

Die Stiftung hebt hervor, dass die Branchenvereinbarung auf die Eigenverantwortung der Unternehmer setzt und auf Zwang verzichtet. Regierungspräsident Rickenbacher bezeichnete die Vereinbarung überdies als Musterbeispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen einem Branchenverband und einer Verwaltungsstelle.

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Erstellt: 13.06.2012
Geändert: 13.06.2012
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