Rubigen - Kästlis Baupläne erregen kaum Widerstand

Das grosse Bauprojekt der Firma Kästli stösst nur auf geringen Widerstand. In der Mitwirkung gab es lediglich zwei grundsätzlich kritische Eingaben.

rei / Berner Zeitung BZ
Die Pläne des Bauunternehmens Kästli stossen in Rubigen auf kleinen Widerstand. Im Mitwirkungsverfahren wurden nur wenige kritische Stimmen laut. «Wir fühlen uns in dem Vorhaben bestärkt», sagt Hans Schweri (SP), Gemeindevizepräsident und zuständig für Umwelt und Planung. Von neun Eingaben richteten sich zwei grundsätzlich gegen das Projekt.

Die Kästli AG betreibt in Rubigen an der Grenze zu Allmendingen seit rund 55 Jahren eine Kiesgrube. Nun will es dort auch ein neues Dienstleistungszentrum bauen und den Hauptsitz von Ostermundigen nach Rubigen verlegen. Der Gemeinderat befürwortet dieses Vorhaben. Für diese Ausbaupläne braucht es aber eine Überbauungsordnung.

Grösserer Kreisel

An der Mitwirkung haben sich neben Privatpersonen auch die Firma Kästli, die benachbarte Frei Fördertechnik AG, die BDP sowie die Gemeinde Rubigen beteiligt. An seiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat den Mitwirkungsbericht verabschiedet. Er ist auf der Website der Gemeinde aufgeschaltet.

«Der Tenor ist etwa der gleiche wie an der Informationsveranstaltung Anfang März», sagt Schweri. Vor allem der geplante neue Kreisel ist umstritten. Er sorge gegenüber der heutigen Kreuzung für mehr Gefahren für Velofahrer, Reiter und Fussgänger und behindere den Verkehrsfluss, wird befürchtet. Die BDP regt an, dass die Fahrbahn von 3,5 auf 5,5 Meter verbreitert werden soll – ein Anliegen, auf das der Gemeinderat eintreten will.

Umstrittene Erschliessung

Kritisiert wird auch, dass in der Planung «wichtigere Probleme» wie etwa die Erschliessung der Firma Frei ausgeklammert worden seien, wie ein Bürger schreibt. Die Firma Frei ist auch der Meinung, dass ihre Bedürfnisse zu wenig Beachtung finden. Der Gemeinderat verweist darauf, dass Änderungen im Verkehrsregime zur Erschliessung der Firma Frei zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt werden müssten.

Die Gemeinde Rubigen schlägt vor, das Tempo auf der Hauptstrasse zwischen dem neuen Kreisel und Rubigen von 60 auf 50 Stundenkilometer zu beschränken. «Wir werden uns beim Kanton dafür einsetzen», sagt Gemeinderat Schweri. Schliesslich soll auch der geplante hohe Dienstleistungs- und Büroturm von Kästli zurückgestuft werden. Statt ursprünglich 29 Metern soll er künftig noch 25,5 Meter in die Höhe ragen.


Gemeinderat: Verfahren wegen Kiesabbau
Unabhängig von Kästlis Ausbauplänen in Rubigen läuft derzeit ein baupolizeiliches Verfahren gegen das Bauunternehmen. Der Gemeinderat hat es im vergangenen Jahr gegen die Firma Kästli eingeleitet. Es geht um die Frage, ob sich das Unternehmen beim Kiesabbau in Rubigen an die gesetzlichen Grundlagen hält. Einwohner von Rubigen hatten bei der Gemeinde Anzeige erstattet. Ihr Vorwurf: Kästli baue seit Jahren unrechtmässig Kies ab und die Gemeinde schaue tatenlos zu. Nun haben die gleichen Anwohner ein weiteres Verfahren angestrengt, es ist gegen die Gemeinde gerichtet. «Gegen den Gemeinderat läuft ein Verfahren wegen Befangenheit», sagt Vizegemeindepräsident Hans Schweri (SP). Darum könne er keine Stellung nehmen zum aktuellen Stand. Nun müsse die kantonale Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion entscheiden, ob der Gemeinderat seine Zuständigkeiten verletzt habe.

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Erstellt: 11.05.2013
Geändert: 11.05.2013
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