Rubigen - Gemeindepräsident soll Lohn erhalten, wenn er will
Der Rubiger Gemeindepräsident bekommt heute eine Entschädigung. Künftig soll er wählen können, ob er stattdessen einen Lohn erhält.
Höhe des Lohns noch offen
Wie immer der Gemeindepräsident von Rubigen heisst – er soll die Wahl haben zwischen einer Entschädigung und einem Lohn. So will es der Gemeinderat in der revidierten Gemeindeordnung festhalten. Derzeit erhält der Rubiger Gemeindepräsident eine pauschale Entschädigung von 11'200 Franken pro Jahr. Dazu kommen Sitzungsgelder, pro Stunde 23 Franken, sowie Spesen. Gemäss Gemeindeverwalter Roland Schüpbach sind das pro Jahr zwischen 5'000 und 12'000 Franken.
Für manchen Gemeindepräsidenten aber wäre ein Lohn womöglich praktischer als eine Entschädigung, findet der Gemeinderat. «Wer im Erwerbsleben steht, könnte so sein normales Pensum reduzieren und den Ausfall mit dem Lohn der Gemeinde kompensieren», sagt Krähenbühl. Als Teilzeitangestellter würde der Gemeindepräsident auch in die Pensionskasse der Gemeinde eintreten.
Die Abstimmung zur Gemeindeordnung findet am 17. Juni statt. Im Fall eines Ja wird die Höhe des Lohns im Personalreglement festgelegt. Darüber würden die Stimmbürger im November entscheiden. Ob Lohn oder Entschädigung – im Präsidentenportemonnaie soll am Ende gleich viel bleiben. «Es soll niemand bevorteilt oder benachteiligt werden», sagt Gemeindeverwalter Schüpbach.
Kein lukrativer Job
Der Gemeinderat hat auch nicht im Sinn, künftig mehr Geld auszugeben. «Insgesamt erhalte ich pro Jahr rund 20 000 Franken», sagt Amtsinhaber Krähenbühl. Dabei solls etwa bleiben. Der Gemeindepräsident wird dann in eine Lohnklasse eingeteilt, die knapp über dem höchstklassierten Gemeindeangestellten liegt. Somit ergibt sich die Anzahl Stellenprozente.
Das Pensum wird tiefer sein als das, was ein Gemeindepräsident effektiv leistet. «Es entspricht etwa einem Viertel bis einem Drittel eines Vollamts», sagt Renato Krähenbühl. Für ihn steht fest: «Wer reich werden will, sollte nicht Gemeindepräsident werden.»
Krähenbühl kandidiert
Der Rubiger Gemeindepräsident Renato Krähenbühl (BDP) kandidiert im Herbst für eine weitere Amtszeit. «Es ist eine faszinierende Aufgabe, die viel Positives bringt und die ich gerne noch etwas weiterführen würde», sagt Krähenbühl. Auch sei er überzeugt davon, dass eine gewisse Kontinuität im Gemeinderat nur gut sei. Krähenbühl wurde auf Anfang 2001 in den Rubiger Gemeinderat gewählt und ist seit August 2006 Gemeindepräsident. «Es gibt mehrere laufende Geschäfte, die ich gerne noch zu Ende führen würde», sagt er und nennt als Beispiel das räumliche Entwicklungskonzept. Der 62-jährige Fürsprecher Krähenbühl wechselte 2008 mit der gesamten Rubiger SVP zur BDP. Bis 2009 war er Vizestaatsschreiber des Kantons Bern. Heute ist er Geschäftsführer der BDP Kanton Bern. Bei den Wahlen vor vier Jahren war Krähenbühl der einzige Kandidat für das Gemeindepräsidium. Ob er am 25. November Konkurrenz erhält, ist offen. Bis jetzt sind keine weiteren Kandidaten bekannt.