Rubigen - Erst die Familie, dann der Soul
Die amerikanische Sängerin Lilly Martin, die bei der SRF-Castingshow «The Voice» als Gesangscoach im Team von Philipp Fankhauser mitwirkte, tritt in der Mühle Hunziken auf. Im Soul hat sie ihre Berufung gefunden.
Interview: Reinhold Hönle, Berner Zeitung BZ
Frau Martin, wie haben Sie die zweite Staffel als Gesangscoach von «The Voice of Switzerland» erlebt?
Lilly Martin: Es war entspannter, weil mir der Ablauf schon vertrauter war. Bei der erste Staffel habe ich es noch sehr persönlich genommen, wenn einer meiner Kandidaten ausgeschieden ist. Diesmal hatte ich mich darauf eingestellt, dass ich einfach meinen Job mache und der Rest nicht in meiner Hand liegt.
Was genau war «Ihr Job»?
Lilly Martin: Es war entspannter, weil mir der Ablauf schon vertrauter war. Bei der erste Staffel habe ich es noch sehr persönlich genommen, wenn einer meiner Kandidaten ausgeschieden ist. Diesmal hatte ich mich darauf eingestellt, dass ich einfach meinen Job mache und der Rest nicht in meiner Hand liegt.
Was genau war «Ihr Job»?
Da ich den meisten Teilnehmern das Singen nicht mehr beibringen musste, ging es vor allem um die Stärkung der Persönlichkeit. Die Talente müssen sich trauen, auf die Bühne hinauszugehen und alles zu geben.
Wie kommt es, dass Sie selbst Blues, Jazz und Soul statt Pop bevorzugen?
Wie kommt es, dass Sie selbst Blues, Jazz und Soul statt Pop bevorzugen?
Das ist die Sprache, die meine Seele spricht. Ich singe zwar auch mal einen Popsong, wenn sich das jemand wünscht, aber ich bin keine Vokalakrobatin, sondern mache, was sich für mich richtig anfühlt.
Haben Sie früher mehr kommerzielle Zugeständnisse gemacht?
Natürlich, aber das war nicht schlimm. Pop war der Stein, auf den ich treten musste, um ans andere Ufer zu kommen! (lacht) Sie sind in New York aufgewachsen. Was hat Sie in die Schweiz geführt?
Natürlich die Liebe. Nach meinem Musikstudium arbeitete ich eine Weile für eine Sportartikelfirma in Miami und reiste für sie in die Schweiz. Hier verliebte ich mich 1983 in einen Mann und in ein Land – und blieb.
Wann haben Sie wieder mit Musik begonnen?
Erst, als meine zwei Kinder schon älter waren. Ich habe diese Prioritäten gesetzt, da es für mich nie mein grösster Traum war, als Sängerin berühmt zu werden, sondern, eine Familie zu haben. Seit über zehn Jahren habe ich mit meinem zweiten Mann, der Musiker ist, sogar das Beste aus beiden Welten.
Was bedeutet Ihnen das Konzert in der Mühle Hunziken?
Nachdem ich schon mal als Besucherin dort war und ein Privatkonzert gegeben habe, freue ich mich nun umso mehr auf mein erstes öffentliches Konzert. «The Voice»-Kandidat Peter Brandenberger wird mich als Special Guest begleiten. Die Atmosphäre ist wunderschön und sehr speziell. In der Mühle aufzutreten, ist, als ob Alice in einem Fantasyfilm am Ende des Tunnels im Wunderland herauskommt!
