Rubigen - Eine vierte Spur für die Autobahnbrücke

Der Autobahnanschluss ist überlastet. Darum wird die Kantonsstrasse von drei auf vier Spuren ausgebaut. Zudem gibt es einen neuen Steg für den Langsamverkehr – und weiter oben im Dorf einen besonderen Kreisel.

Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ

Es droht der Kollaps. Falls der Autobahnanschluss Rubigen im Jahr 2030 noch so aussehe wie heute, werde nichts mehr funktionieren, prognostiziert das Bundesamt für Strassen (Astra). Die Ein- und Ausfahrten sind überlastet, im Extremfall gibt es Rückstau bis auf die Autobahn. Darum will das Astra die Belpstrasse zwischen den Ein- und Ausfahrten von drei auf vier Spuren ausbauen. «Damit erhöht sich der Stauraum für Abbiegende», steht im technischen Bericht zum Bauprojekt. Der gesamte Knoten würde leistungsfähiger. Die Kosten für das Bauprojekt betragen 24,3 Millionen Franken. Seit gestern liegen die Pläne öffentlich auf, die Mitwirkung dauert bis Anfang Dezember.

Sicherheit erhöhen

Der Anschluss ist Teil eines grösseren Projekts: Bis ins Jahr 2024 saniert das Astra für 700 Millionen Franken die A 6 zwischen Rubigen und Spiez. In den nächsten beiden Jahren steht die Erneuerung des Abschnitts Rubigen–Kiesen an. Der Bau des Anschlusses Rubigen erfolgt frühestens 2017. Durch die vierte Spur auf der Belpstrasse werden die Warteräume für Linksabbieger vergrössert, und der restliche Verkehr kann ungehindert fliessen. Lichtsignale werden den Verkehr je nach Aufkommen regeln. «Wir wollen aber nicht nur Rückstau vermeiden», sagt Astra-Sprecher Mark Siegenthaler. Vor allem solle auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöht werden.

Ein neuer Steg

Wegen der vierten Spur hat es für Trottoirs und Velostreifen keinen Platz mehr. Darum wird für Fussgänger und Velofahrer südlich der Autobrücke ein neuer Steg über die Autobahn gebaut. Änderungen gibt es zudem bei der Zufahrt und den Parkplätzen bei der Mühle Hunziken. Schliesslich baut der Bund eine neue Behandlungsanlage für Strassenabwasser.

Neue Turbokreuzung

Auch der Kanton Bern bleibt nicht untätig. Er saniert die Belpstrasse zwischen der Autobahn und dem Kreisel auf der Thunstrasse (Rubigen–Münsingen). Besagter Kreisel soll durch eine neuartige Turbokreuzung ersetzt werden – ein Novum im Kanton Bern. «Sie ist wie eine Kreuzung konzipiert», sagt Kreisoberingenieur Ueli Weber, «funktioniert aber mit einem Kreiselregime.» Eine Turbokreuzung sei platzsparender als ein Kreisel. «Mit einem relativ geringen Flächenzuwachs erreichen wir eine beträchtliche Kapazitätserweiterung.» Dafür sorgen die zweispurigen Zufahrten auf die Kreuzung. Allerdings, sagt Weber, dürfe die Leistung nicht zu stark zunehmen. «Unser Vorschlag ist auf den Ausbau des Autobahnanschlusses abgestimmt.» Dank der neuen Kreuzung sollen die Reisezeiten verkürzt werden, wovon auch der Tangento-Bus profitieren würde. Das Projekt des Kantons beinhaltet zudem durchgehende Velostreifen und ein Trottoir. Die Kosten werden auf 6,3 Millionen Franken geschätzt.

[i] Verbesserung für Gemeinde

In Rubigen werden die Pläne von Bund und Kanton mit Freude zur Kenntnis genommen.

«Wir haben auf allen Achsen ein Problem und generell zu viel Verkehr», sagt Gemeindepräsident Renato Krähenbühl (BDP). «Darum begrüssen wird den Ausbau des Autobahnanschlusses und die Sanierung der Belpstrasse.»

Die Gemeinde lege insbesondere Wert auf die Verbesserungen für den Langsamverkehr. Die Gemeinde beteiligt sich voraussichtlich finanziell am Bau eines Trottoirs beim Kreisel Belpstrasse/Thunstrasse. «Ein paar Liegenschaften sind dort heute schlecht erschlossen.» Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Gemeindepräsidenten: Die Ausfahrt vom Dorfmatte-Quartier in die Belpstrasse (beim Ramseier-Gebäude) wird nicht durch einen neuen Kreisel, sondern eine zusätzliche Einspurmöglichkeit geregelt. Dieses Quartier sei in den letzten Jahren stark gewachsen. «Das ist für uns suboptimal, aber wir können damit leben.»

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Erstellt: 04.11.2014
Geändert: 04.11.2014
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