Rubigen - Der Mühle-Streit nimmt kein Ende

Der Nachfolgestreit um das Konzertlokal Mühle Hunziken in Rubigen geht weiter. Der Versuch einer Einigung ist gescheitert.

Johannes Reichen / mk / Berner Zeitung BZ

Zehn Tage nach Beginn des Prozesses um die Mühle Hunziken lässt sich festhalten: Ausser Spesen nichts gewesen. Die Verhandlungen verliefen erfolglos. Nun werden sie ab nächstem Monat weitergeführt. Ein Ende im Streit um das Konzertlokal in Rubigen rückt in weite Ferne.

Der Prozess begann am Mittwoch vergangener Woche am Regionalgericht Bern-Mittelland. Die Klägerin: Catherine Burkhart, Tochter des früheren Mühle-Chefs Peter Burkhart. Der Beklagte: Philipp Fankhauser, bekannter Bluesmusiker aus Thun. Sie hatte ihm vor anderthalb Jahren ihren Anteil an der Konzertgesellschaft

verkauft.


Nun wollte sie diesen Anteil (30 Prozent) vor Gericht zurückholen. Denn sie ist wie ihr Vater alles andere als zufrieden mit der neuen Führung um Fankhauser, der auch ihr Bruder Thomas Burkhart als Geschäftsführer angehört.

 

Crêperie bleibt zu

 

Die öffentliche Verhandlung mündete letzte Woche rasch in Vergleichsverhandlungen und somit im Versuch, hinter verschlossenen

Türen eine einvernehmliche Lösung zu suchen. Doch es fand sich keine. Als sich die beiden Parteien vorgestern Donnerstag zusammen mit dem Richter in der Mühle Hunziken trafen, ging es noch darum, wenigstens das Zusammenleben in der Mühle einigermassen zu regeln. Es gestaltet sich seit längerem schwierig, die Probleme führten dazu, dass Catherine Burkhart im März ihre Crêperie schloss, weil sie sich gemobbt fühlte. Zuvor buk sie die Crêpes jahrelang neben der Bar imersten Stock.

Das Treffen änderte nichts daran: Die Crêperie bleibt bis auf weiteres geschlossen. «Sie haben mir einen neuen Platz für die Crêperie angeboten», sagt Catherine Burkhart, «in einer Ecke im zweiten Stock.» Doch auf dieses Angebot wollte sie nicht eingehen. «Ich lasse mich nicht ausquartieren.»

Damit endeten die Vergleichsbemühungen mit einer Nullnummer. Laut einer Sprecherin des Gerichts wird der förmliche Prozess Anfang oder Mitte Mai fortgesetzt. Ein zweiter Verhandlungstag mit Zeugen folgt wohl im Juni. Mit einem Urteil ist frühestens im Herbst zu rechnen.

 

Zwei Meinungen

 

Die beiden Anwälte äussern sich unterschiedlich zu den letzten Tagen. «Die Gegenseite weigerte sich, eine Übergangslösung zu ermöglichen», sagt Catherine Burkharts Anwalt Willi Egloff. «Die Situation rund um die Mühle Hunziken hat sich damit sicher nicht verbessert.»

«In den letzten Tagen sind verschiedene interessante Ansätze diskutiert und verhandelt worden», sagt Thomas Bähler, Anwalt der Mühle Hunziken. Seine Mandanten seien zuversichtlich, dass aufgrund der sehr grossen Vermittlungsbemühungen des Gerichts bei einer nächstenGelegenheit eine Einigung gelingen könnte.


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Erstellt: 13.04.2013
Geändert: 13.04.2013
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