Rubigen - Der Haussegen in der Mühle hängt schief

Zwischen Peter Burkhart und den neuen Betreibern der Mühle Hunziken herrscht dicke Luft. Jetzt sind die Anwälte am Werk.

Johannes Reichen / Berner Zeitung BZ
Als Peter Burkhart Mitte dieses Jahres seine Nachfolger als Chefs der Mühle Hunziken in Rubigen präsentierte, war die Überraschung gross. Der Thuner Blueser Philipp Fankhauser, lange Jahre mit einem Hausverbot in der Mühle belegt, wurde, trat das Erbe von «Mühli-Pesche» an, zusammen mit seinem Bruder Christoph und mit Burkharts Sohn Thomas. Ein halbes Jahr später hat nun der Wind gedreht: Mittlerweile ist es «Mühli-Pesche» selbst, der an seiner früheren Wirkungsstätte nicht mehr erwünscht ist. Seine Anwesenheit während der Konzerte wird von den neuen Chefs offenbar als störend empfunden. Wie die Berner Zeitung BZ aus gut unterrichteten Quellen weiss, darf Pesche das Lokal nur noch mit Begleitung des hausinternen Sicherheitsdiensts betreten. Die Betreiber äussern sich dazu nicht. «Kein Kommentar», richten sie über ihren Anwalt aus.

Vermittler Krähenbühl?

«Es gibt ein Leben ohne die Mühle Hunziken», sagte Peter Burkhard im Juni zu seinem Abschied aus der Mühle. Zusammen mit seiner Frau machte er sich dann im September nach Frankreich auf, wo die beiden ein Bauernhaus bewohnen. Nun aber hat er grosse Mühe damit, wie die Mühle geführt wird. Burkhart war für diese Zeitung nicht zu erreichen. Doch Gemeindepräsident Renato Krähenbühl (BDP) ist über die Unstimmigkeiten im Bild. «Wir wissen um die Probleme in der Mühle», sagt er auf Anfrage. Der Gemeindepräsident wurde gar von Peter Burkhart angegangen und gefragt, ob er in einem klärenden Gespräch zwischen dem alten und den neuen Leitern als Vermittler auftreten würde.

Krähenbühl wird dies tun und hat deswegen bereits mit Thomas Burkhart gesprochen. Noch steht seine Zusage aus, aber Krähenbühl ist guten Mutes, dass das Gespräch Anfang des nächsten Jahres stattfinden kann. Im Moment stehen die Zeichen allerdings anders. Beide Seiten haben mittlerweile Anwälte eingeschaltet. Wie diese Zeitung weiss, haben die neuen Betreiber gegen Burkhart gar eine Klage eingereicht. Über den Inhalt ist nichts bekannt. Beide Anwälte wollten zu der Auseinandersetzung keine Stellung nehmen.

Vor über 30 Jahren machte Peter Burkhart aus einer Futtermühle ein Konzertlokal mit internationaler Ausstrahlung – und eigenwilliger Führung. Nur in Ausnahmefällen unterschrieb er einen Vertrag mit einem Künstler, ansonsten vertraute er aufs Worthalten. Er war der «Mühli-Pesche», ohne zuletzt die Mühle zu besitzen. Seit längerem gehört das Grundstück mit den Gebäuden seiner Frau Pia und den Kindern Thomas und Catherine.

Vollzogen ist der Wechsel nun auch in den beiden Betriebsgesellschaften, der Mühle Hunziken Konzert GmbH und der Mühle Hunziken Bar GmbH. In der Konzert GmbH sind jetzt Philipp Fankhauser, Thomas Burkhart und Pia Burkhart eingetragen, in der Bar GmbH sind es Pia, Thomas und Catherine Burkhart.

Das Aushängeschild

Die Mühle ist heute das Aushängeschild Rubigens. In einem neuen Film über die Gemeinde, der bald veröffentlicht werden soll, wird die Mühle einen prominenten Platz einnehmen. Auch darum sagt Gemeindepräsident Renato Krähenbühl: «Wir sind sehr an einem funktionierenden Betrieb in der Mühle interessiert.»

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Erstellt: 31.12.2011
Geändert: 31.12.2011
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