Rekord für die Aktion Weihnachtspäckli: Sieben Lastwagen fuhren von Worb nach Moldawien
Die Aktion Weihnachtspäckli verschiedener christlicher Hilfswerke hat schweizweit 116'000 Päckli gesammelt. Allein in Worb waren es fast 6'000 mehr als letztes Jahr.
"Uns stellten sich das ganze Jahr über viele Fragen: Können wir die Aktion wegen der Corona-Pandemie durchführen? Falls ja, wie?" Einerseits wollten die Organisator*innen der Aktion niemanden gefährden, besonders die vielen ehrenamtlichen Senior*innen, die jedes Jahr beim Sortieren und Einpacken helfen. Andererseits ist die Ermutigung und auch die materielle Hilfe im Moment nötiger denn je.
18'803 Päckli - 7 Lastwagen
Die Mitarbeitenden in Osteuropa habe man darauf vorbereitet, dass sie mit massiv weniger Päckli rechnen und die Verteilung entsprechend planen müssten, schreibt Kathrin Bürki von der Ostmission Worb. "Tja, und nun haben wir fast 6'000 Päckli mehr als letztes Jahr." Das ist ein neuer Rekord. Von Worb aus fuhren sieben Lastwagen mit 18'803 Päckli nach Moldawien, Weissrussland und in die Ukraine. "Wir sind einfach nur begeistert und überwältigt. Viele Menschen haben es hier ja wirklich auch nicht leicht im Moment."
Schweizweit wurden 116'000 Weihnachtspäckli gesammelt. Der Inhalt ist klar definiert: Lebensmittel und Hygieneprodukte, für Kinder zusätzlich Schulmaterial, Süssigkeiten und Spielsachen. 38 Lastwagen brachten die kostbare Fracht nach Moldawien, Rumänien, Weissrussland, Albanien, Bulgarien, Serbien und in die umkämpfte Ostukraine. Lokale Mitarbeitende bringen die Päckli persönlich zu den Leuten.
Zum Beispiel zu Nastea und ihren Kindern, schreibt die Ostmission: "Sie freut sich über das Mehl, den Reis, die Teigwaren, und sie ist begeistert über die für sie kaum erschwinglichen Güter wie Kaffee, Tee, Schokolade und Hygieneprodukte. Daneben kramen ihre Kinder in ihren Päckli, befördern jubelnd Süssigkeiten und Spielsachen hervor. Besonders kostbar sind für sie die Schreibhefte und Stifte, die sie selbst in die Schule mitbringen müssen."
"Die Leute können es kaum fassen"
Wie Nastea und ihre Kinder freuen sich unzählige von Armut betroffene Familien, Alleinerziehende, Schulkinder, Rentnerinnen und Rentner und Menschen mit einer Behinderung über diese "Liebeszeichen". "Die Leute können es kaum fassen, dass sie von fremden Leuten in der Schweiz ein Geschenk erhalten. Manche erleben so etwas zum ersten Mal in ihrem Leben. Die Weihnachtspäckli vermitteln Hoffnung. Sie zeigen den Beschenkten in ihren schwierigen Lebenslagen, dass sie nicht vergessen sind und lassen sie neuen Mut schöpfen."
Viele von ihnen leben unter dem Existenzminimum. Wegen Corona haben sie Arbeitsstellen verloren, sind erkrankt, werden von Existenzängsten geplagt. Der lange und kalte Winter verschärft die Not zusätzlich.