Region Bern-Ost – Die Köpfe des Jahres 2011
Der weltbeste Hornusser, der weltschnellste Radfahrer, der neue bürgerliche Schloss(wil)herr, der aristokra-tische Schlossherr als Schwingfestchef, der andere aristokratische Schlossherr als halber Worber, der zweite Nationalrat, das musikalische Traum-Paar, der abtretende Musik-Guru: Zum 8. Mal präsentiert das Internetportal BERN-OST die Köpfe des Jahres.
Das Schloss Wyl war fast 200 Jahre Zentrum und Symbol des inzwischen verstorbenen Amtsbezirkes Konolfingen. Lange Zeit war die Zukunft offen. Jetzt ist alles klar: Medien-Professor Matthias Steinmann hat das Schloss gekauft. Der bürgerliche Schloss-Ursellen-Bewohner will das Schloss Wyl als regionales Symbol erhalten und für öffentliche Zwecke nutzen.
Zwei langjährige, standesgemässe Bern-Ost-Schlossherren sorgten für Schlagzeilen: Sigmund von Wattenwyl stand in Oberdiessbach an der Spitze des grössten Sportanlasses in der Region: Er war OK-Präsident des erfolgreichen kantonalen Schwingfestes. Charles von Graffenried, Bewohner des Worber Neuschlosses, Medien-Mogul, Bank-Besitzer, gab bekannt, dass er jetzt ein halber Worber sei: Bern und Worb halbieren sich die Steuereinnahmen.
Die Worberin Hanni Tschaggelar, der jüngere Teil des ältesten Schweizer Ehepaares, wurde im Sommer 100 Jahre alt, Werner Tschaggelar konnte seinen 104. Geburtstag feiern, beide bei guter Gesundheit. Zum 77. Hochzeitstag sagten sie: "Als wir damals vor dem Pfarrer Ja sagten, war das ein Versprechen fürs ganze Leben.“
Zwei Bern-Ost-Sportler kamen ganz gross heraus: Martin Stettler wurde mit seinen Hornussern aus dem 400-Einwohner-Dorf Richigen Schweizer Meister und er selbst krönte sich zum besten Schweizer Schläger. Francesco Russo fuhr auf seinem verschalten Liegevelo auf einer Teststrecke in Deutschland neuen Weltrekord: Der Rüfenachter legte in einer Stunde genau 91,556 Kilometer zurück.
Auf politischer Ebene machte der Stettler Gemeindepräsident und Grossrat Lorenz Hess (BDP) Furore: Mit seiner Wahl in den Nationalrat verdoppelte er die Bern-Ost-Präsenz im Bundeshaus. Die Bolliger Nationalrätin Margret Kiener Nellen wurde wiedergewählt.
In fünf Bern-Ost-Gemeinden wurden neue Präsidentinnen und Präsidenten gewählt: Doris Reber Dolder in Schlosswil, Peter Habegger (FDP) in Biglen, Hansruedi Blatti (FDP) in Wichtrach, Ursula Wälti in Mirchel sowie Andreas Steiner in Oberthal. In Worb wurde der Umfahrungsstrassen-Deblockierer und Gemeinderat Jonathan Gimmel von (fast) allen Seiten als „Weihnachtsmann“ gefeiert.
Vier Gemeinden ehrten herausragende Leistungen: Worbs Kulturpreis ging an den Musiker Christoph Moser, der 2011 als Parlamentspräsident auch höchster Worber war. Stettlen honorierte seinen „Mr. Turnverein“ Ueli Schaffer mit dem Sportpreis. Den Zäzi-Award gewannen der Weihnachtsbaum-Steller Hans-Rudolf Jordi und das Handdruckspritzenteam der Feuerwehr Zäziwil. Den Münsinger Kultur- und Sportpreis erhielten die Ortsgeschichte-Autoren und die Majoretten.
Im Show-Business machte die kleine Region Bern-Ost landesweit ganz grosse Schlagzeilen: „Diese Liebe muss galaktisch sein“, schrieb der „Blick“ über das Häutliger Paar Francine Jordi und Florian Ast. Die Klassik-Boy-Group Phenomen schaffte es in den Final der TV-Casting-Show "Die grössten Schweizer Talente". „Mühli-Pesche“ Burkhart gab nach 30 Jahren die Leitung des Konzertlokals Mühle Hunziken Rubigen ab an seinen Sohn Thomas sowie an den Blues-Musiker Philipp Fankhauser und dessen Bruder Christoph.
Nach 40 Jahren als Leiterin der Bigler Weihnachtskonzerte legt Hedwig Gfeller den Dirigentenstab ab. Die Konolfingerin Melanie Wüthrich wurde zur sechsten Miss BERN-OST gekrönt. Jungschwinger Sandro Galli aus Arni wurde von der Gemeinde geehrt – und 10 Jahre alt. Seine bisherige sportliche Ausbeute stellt gar Schwingerkönig Kilian Wenger in den Schatten: 17 Schwingfestsiege, 73 Zweige und 40 Glocken.