Region BERN-OST: Herbst der Steuersenkungen?

In der Region BERN-OST kommt nach dem „Sommer der Rekordhitze“ möglicherweise der „Herbst der Steuersenkungen“: In Bolligen, Worb und Biglen wollen die Gemeinderäte im nächsten Jahr den Steuersatz senken. Der Münsinger Gemeinderat b

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Der Trend zu Steuersenkungen in der Region BERN-OST hatte bereits vor einem Jahr mit den Voranschlägen 2003 begonnen. Im laufenden Jahr senkten vier Gemeinden die Steueranlage: Bolligen, Allmendingen, Landiswil und Zäziwil. Eine einzige Gemeinde ging den umgekehrten Weg: Grosshöchstetten hob für 2003 den Steuerfuss an.

Gegenwärtig sind Grosshöchstetten (1,44), Stettlen und Bolligen (beide 1,50) die drei steuergünstigsten BERN-OST-Gemeinden. Danach folgen Konolfingen, Oberdiessbach, Münsingen (alle 1,54) und Rubigen (1,57). Im Mittelfeld mit Steuersätzen zwischen 1,6 und 1,7 Einheiten liegen Oberwichtrach, Niederwichtrach, Oppligen, Landiswil, Mirchel, Bowil und Allmendingen. Vechigen, Kiesen und Zäziwil sind in der Kategorie zwischen 1,7 und 1,8 Einheiten. Die steuermässig teuersten BERN-OST-Gemeinden sind im Moment Linden (1,94), Trimstein (1,89), Walkringen, Tägertschi (beide 1,84) und Worb (1,81).

Nun zeichnet sich für das nächste Jahr eine Fortsetzung des Steuersenkungstrends ab: In Bolligen beantragt der Gemeinderat der Gemeindeversammlung, die bereits für das laufende Jahr reduzierte Steueranlage erneut zu senken, von 1,50 auf 1,40 Einheiten. Der Bolliger Gemeinderat schreibt dazu: „Durch die erneute Steuersenkung wird die Gemeinde Bolligen weiter an Attraktivität gewinnen; mit 1,40 Einheiten gehört Bolligen zu den steuergünstigsten Agglomerationsgemeinden.“

Auch in Worb beantragt der Gemeinderat dem Gemeindeparlament eine Steuerreduktion, von bisher 1,81 auf 1,70 Einheiten. Ursprünglich hatte der Gemeinderat eine Senkung auf 1,75 Einheiten vorgesehen. Das Parlament beschloss bei der Behandlung des Finanzplanes jedoch mit knapper Mehrheit eine Budgetvorgabe von 1,70 Einheiten.

Auch in Biglen zeichnet sich eine Steuersenkung ab: Der Gemeinderat teilte nach der Genehmigung des Finanzplanes mit, er prüfe zuhanden der Gemeindeversammlung eine Reduktion: „Der Finanzplan zeigt, dass die wichtigsten Tragbarkeitskriterien auch bei einer tieferen Steueranlage erfüllt werden“.

Keine Steuersenkung vorgesehen ist in Münsingen: Der Gemeinderat unterbreitet dem Parlament ein Budget mit einem „realistischen und verkraftbaren Defizit“ von 424'000 Franken bei gleichbleibender Steueranlage von 1,54 Einheiten. Am Münsingen Finanzhimmel zeigen sich laut Gemeinderat gar düstere Wolken: „Der Gemeinderat schliesst aus dem zuhanden des Parlaments genehmigten Finanzplan 2003-2008: Die heutig günstige finanzielle Situation verschlechtert sich.“ Bis 2008 enthält der Finanzplan allerdings keine Steuererhöhungen.

Die Voranschläge 2003 der andern BERN-OST-Gemeinden sind noch nicht bekannt.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 30.09.2003
Geändert: 30.09.2003
Klicks heute:
Klicks total: