Philosophie - Trauer um Hans Saner
Hans Saner ist nach langer Krankheit 83-jährig gestorben. Der gebürtige Grosshöchstettener zählt zu den bedeutendsten Schweizer Philosophen.
Der Schweizer Philosoph und Publizist Hans Saner ist tot. Er starb nach langer Krankheit am Dienstag der letzten Woche in Basel, gut drei Wochen nach seinem 83. Geburtstag. Der studierte Philosoph, Psychologe und Germanist war zwischen 1962 und 1969 persönlicher Assistent von Karl Jaspers (1883–1969). Er verfasste rund fünfzehn Bücher, die in elf Sprachen übersetzt wurden, und wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis (1968), dem Kunstpreis des Kantons Solothurn (2004) und der Ehrendoktorwürde der Universität St. Gallen (2006) geehrt.
Der «Diagnostiker der Helvetosklerose» äusserte sich regelmässig zu aktuellen Themen. Daneben engagierte sich Saner politisch. So unterstützte er 2016 die Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Saner sagte einmal: «Jeder kann philosophieren. Der Unterschied zu ausgebildeten Philosophen ist nur, dass diese meistens überheblicher sind.»
Saner wurde 1934 in Grosshöchstetten geboren. Er war das jüngste Kind einer achtköpfigen Täuferfamilie. Die Religion empfand er früh als bedrückend, mit ein Grund für seine Zuwendung zur Philosophie, wie er einmal sagte. In den 1950er-Jahren war Saner zunächst Primarlehrer im Berner Oberland, begann aber nach fünf Jahren ein Studium in Basel.
Saner hinterlässt vier Kinder und eine Partnerin. Die Trauerfeier findet am 12. Januar in der Basler Pauluskirche statt.