Parlament: Cornelia Tschanz wird höchste Münsingerin
An der Parlamentssitzung vom Dienstagabend wurde die neue Parlaments-Präsidentin fürs nächste Jahr gewählt. Zu reden gab auch noch die Interpellation von Susanne Bähler zum neuen Gemeindehaus.
Das Präsidium des Parlaments bleibt in Frauenhand und bei Cornelia. Dem jährlichen Turnus folgend, übernimmt Cornelia Tschanz (FDP) den Platz von Cornelia Jutzi (Grüne). Neuer Vize-Präsident wird Linus Schärer (SP). Stephanie Balliana (GLP) wird 1. Stimmenzählerin, als 2. Stimmenzähler sitzt neu Henri Bernhard (SVP) im Parlamentsbüro.
Gemeindehaus unter Kritik
Im Frühling teilte die Gemeinde Münsingen mit, wie das neue Verwaltungsgebäude aussehen wird. Aus 43 Projekten wählte eine Jury das Projekt «unter einem Dach», welches auf das grosse Solar-Giebeldach hindeutet. Das neue Gebäude wird neben der Migros anstelle der Alten Moschti stehen.
Susanne Bähler (SVP) reichte eine Interpellation ein, da sie einige Fragen zum Vorhaben hat. An der Sitzung selbst, sprach Bähler von der «Sprungschanze», welche die versprochene Nutzung nicht einhalte. Zudem sei versprochen worden, dass es ein Ort für alle Dienstleistungen der Gemeinde werde sowie ein Begegnungsort für Vereine. Dass die Eingangshalle vielfältig benutzt werden könne, nun sei nur noch die Rede von «spannender Nutzung».
Auch die Fachjury, welche den Wettbewerb beurteilte, passte Bähler nicht. Zum einen, weil die Jury aus fünf Fachspezialisten bestand, welche alle nicht aus Münsingen stammten und somit keinen Bezug zur Gemeinde gehabt hätten.
Spezialisten und Gemeinde involviert
Gemeinderätin Stefanie Feller nahm zu den Fragen von Bähler Stellung. Etwas fassungslos fragte Feller: «Hast du dir die Ausstellung angeschaut?» Bähler bejahte. Laut Feller wurde das Betriebs- und Nutzungskonzept komplett berücksichtigt bei der Wahl der Jury. Diese habe auch genügend Bezug zur Gemeinde gehabt, da fünf Personen aus der Gemeinde involviert waren. Dies neben den fünf Fach- und Sachspezialisten, welche sich intensiv mit den Gegebenheiten auseinandergesetzt haben.
Das Siegerprojekt sei das einzige, welches kein «Klötzli» sei und trotzdem das grösste Volumen habe. Gerade deshalb habe die Gemeinde viel positives Feedback erhalten. «Viele finden es gut, dass es aus Holz ist und offen, kein weiterer Glasklotz», so Feller. Zudem sei das Projekt sehr flexibel und für die Nutzung offen. Das Erdgeschoss sei öffentlich zugänglich, es biete die Möglichkeit für Ausstellungen, Sitzungen oder auch kleinere Referate. Mietinteressenten gebe es bereits für Räumlichkeiten im oberen Bereich des Hauses.
Die weiteren Beschlüsse:
Das Budget fürs nächste Jahr wird angenommen (siehe separater Artikel)
Urs Siegenthaler, Grüne tritt nach neun Jahren im Rat auf Ende Dezember zurück. Die Nachfolge ist noch offen.
In der Aufsichtskommission kam es zur Ersatzwahl für Peter Wymann (SVP). Als Mitglied der Aufsichtskommission wurde neu Susanne Bähler (SVP) gewählt.
Der Investitionskredit für den Ersatz der Rechenanlage der ARA von insgesamt 810'750.00 Franken inkl. Mehrwertsteuer, wird bewilligt. Der Nettoanteil der Gemeinde Münsingen beträgt 507'448.45 Franken.
Die Motion (Grüne und SP) «Schwammstadt Münsingen» mit Richtliniencharakter wird erheblich erklärt und gleichzeitig als erledigt abgeschrieben.
Das Postulat (Grüne und SP) «Stadtklima Münsingen» wird angenommen und gleichzeitig als erledigt abgeschrieben.