Osterinterview mit Lore Rahe Schopfer: «Den Osterhasen gab's bei uns nicht»
Über die Osterfeiertage fragen wir Persönlichkeiten aus der Region, was Ostern für sie bedeutet. Lore Rahe Schopfer ist Pfarrerin in der Kirchgemeinde Münsingen. Wegen Ostern hat sie ihren Beruf und ihre Grossmutter versteckte mit Leidenschaft Ostereier.
BERN-OST: Frau Rahe Schopfer, was machen Sie an Ostern?
Lore Rahe Schopfer: Ich gehe morgens in den Frühgottesdienst zur Osterfeier. Ich freue mich darauf, mit anderen aus der Gemeinde zu feiern. Am Nachmittag fahren wir zu meinen Schwiegereltern und verbringen den Tag mit der Familie.
Ist Ostern für Sie etwas Besonderes?
Ja. Jedes Jahr freue ich mich wieder auf das Fest und das Feiern. Nur weil Ostern das Fest der Auferstehung von Jesus ist, glaube ich und bin ich Pfarrerin.
An Ostern wird das Wunder der Auferstehung Christi gefeiert. Haben Sie an Ostern mal ein Wunder erlebt?
Ja, ich finde, es ist ein Wunder, wenn Menschen, die kurz vorher jemanden verloren haben, an Ostern wieder mit anderen feiern können und durch die Auferweckung getröstet werden in ihrer Trauer. Oder einen wunderschönen Sonnenaufgang nach der Osterfrühfeier zu sehen, ist auch ein Wunder.
Was gibt es bei Ihnen an Ostern zu essen?
Auf jeden Fall gefärbte Ostereier, sonst habe ich keine Traditionen. Aber es gibt immer etwas Feines zu essen.
Wie haben Sie als Kind Ostern gefeiert und haben Sie an den Osterhasen geglaubt?
Den Osterhasen und auch Weihnachtsmann gab’s bei uns nicht. Von meiner Mutter her war es immer klar, dass Ostern und Weihnachten christliche Feste sind und es den Osterhasen und den Weihnachtsmann nicht gab.
Das schönste an Ostern war immer das Eiersuchen. Meine Grossmutter hatte immer supergute Verstecke. Wenn wir sie gefunden hatten, haben wir unsere Grossmutter bestürmt. Sie hat die Eier dann nochmals versteckt und wir konnten nochmals suchen. Ich habe am liebsten drinnen statt draussen gesucht. Da gab es die interessanteren Verstecke. Meine Grossmutter hat immer schwierigere gesucht, je älter wir wurden. Und sie hat sie sich sogar aufgeschrieben, damit wir sie alle wieder finden.