Ortsplanung Stettlen - Keine Einigung über Pfrundmatte

In Stettlen ist nach wie vor unklar, ob das geplante Alterszentrum in der Pfrundmatte oder im Lindengarten gebaut werden soll. Die Kirchgemeinde will ihr Land in der Pfrundmatte nicht verkaufen, sondern nur im Baurecht abgeben.

Christian Liechti, Berner Zeitung BZ
Die Ortsplanungsrevision hat es an den Tag gefördert: Die Gemeinde und die Kirchgemeinde Stettlen sind sich noch immer nicht über den Landhandel für das geplante Alterszentrum einig geworden. Für das Alterszentrum werden die Standorte Pfrundmatte oder Lindengarten geprüft.

Die Pfrundmatte, zwischen Kirche und Schulhaus, gehört zu einem Teil der Gemeinde, zum anderen der Kirchgemeinde. Letztere hat sich in der Mitwirkung gegen eine Umzonung der Parzelle von der Dorfkernzone in eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) ausgesprochen. Zudem will sie ihr Land nicht an die Genossenschaft Alterszentrum verkaufen, sondern dieses lediglich im Baurecht abtreten.

Verhandlungen harzen

«Die Verhandlungen mit der Kirchgemeinde harzen», sagt Gemeindepräsident Lorenz Hess (BDP). Zwischen den Parteien sei rege Korrespondenz geführt worden. Um sich für einen Standort entscheiden zu können, warte man nun auf eine konkrete Offerte der Kirchgemeinde.

Sollte man sich nicht einigen, so Hess, werde schliesslich der Standort Lindengarten vorgezogen. Die Parzelle im Lindengarten liegt nicht im Zentrum und ist wesentlich grösser. Der Standortentscheid soll am 24.Februar gefällt werden.

Die Kirchgemeinde sei nicht gegen das Alterszentrum, sagt Annette Madl, Kirchgemeinderatspräsidentin. Man wolle sich mit der Abgabe der Pfrundmatte im Baurecht Einkünfte für nächste Generationen sichern. Dies sei dem Gemeinderat bereits im Oktober kommuniziert worden.

Zweiter Anlauf nach 2004

Das Projekt Alterszentrum ist bereits der zweite Versuch, die Pfrundmatte zu überbauen: Im Dezember 2004 lehnte die Gemeindeversammlung eine Zonenplanänderung mit 80 zu 62 Stimmen ab. Geplant war, in der Pfrundmatte seniorengerechtes Wohnen zu ermöglichen und Räume für eine Bibliothek, für die Spitex sowie für die Gemeindeverwaltung zu bauen.

Millionen-Projekt

Das neue Alterszentrum soll aus zwei Neubauten mit 20 seniorengerechten 2½- und 3½-Zimmer-Wohnungen sowie rund 20 Pflegeplätzen bestehen. Als Trägerin tritt die am 19.November gegründete gemeinnützige Genossenschaft Alterszentrum Stettlen auf. Die Genossenschaft zählt bereits über 40 Mitglieder.

Das Projekt soll nach ersten Schätzungen zwischen 12 und 15 Millionen Franken kosten. Die Finanzierung erfolgt unter anderem mittels Anteilscheinen und Darlehen. Wichtige Geldgeber sind unter anderen die Einwohnergemeinde, die Ritterstiftung, der Schweizer Verband für Wohnbau- und Eigentumsförderung und Banken.

Die Ritterstiftung will ihr Darlehen mit zwei wesentlichen Bauprojekten finanzieren. Sie plant, ihr Landwirtschaftsland einzuzonen und eine zweigeschossige Wohnüberbauung zu realisieren. Wie die Mitwirkung zur Ortsplanungsrevision zeigt, stösst diese Umzonung jedoch besonders bei der SVP auf Widerstand. Sie befürchtet den Verlust von wertvollem Kulturland.

Ein Artikel aus der

www.stettlen.ch

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Erstellt: 20.12.2008
Geändert: 20.12.2008
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