Ortsplanung Münsingen: Das Referendum steht

Gegen die Ortsplanungsrevision und die Überbauung der Underrüti hat ein Komitee Unterschriften gesammelt. Damit kommt es im nächsten Jahr zur Volksabstimmung.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.h

Gestern haben Vertreter des Komitees „Münsingen Zukunft mit Vernunft“ Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne) die Unterschriften zu den Referenden gegen die Ortsplanung übergeben.

 

Das Referendum gegen die Hauptvorlage, die Ortsplanungsrevision OPR Münsingen 2030,  haben 320 Personen unterschrieben, das Referendum gegen die ZPP Underrüti 390. Nötig wären pro Vorlage 150 Unterschriften.

 

Wohnungen statt Gärten

Das Parlament hatte im November beide Vorlagen angenommen. Bei der Hauptvorlage handelt es sich um die bauliche Grundordnung und den Zonenplan. Auf der Underrüti ist geplant, das Land im Baurecht abzugeben und eine autoarme Siedlung mit günstigen Wohnungen zu realisieren. Das Land gehört der Gemeinde.

 

"Underrüti beschäftigt ganz Münsingen"

Heute sind auf dem Areal Familiengärten. Diese würden im Falle eines Bauprojekts verlegt. Paul Stähli, der im Komitee „Münsingen Zukunft mit Vernunft“ mitwirkt, wohnt neben dem Areal. Den Vorwurf, er und am Referendum beteiligte Anwohner:innen der Underrüti verfolgten mit dem Referendum Eigeninteressen, lässt er aber nicht gelten. Das Referendum hätten Leute aus ganz Münsingen unterschrieben. „Von Tägertschi bis ins Unterdorf, quer durch alle politischen Parteien und Altersgruppen. Das Schicksal der Underrüti beschäftigt ganz Münsingen.“

 

"Gut, wenn die Ortsplanung legitimiert wird"

Mit dem Erreichen der nötigen Unterschriften kommt es nächstes Jahr, voraussichtlich im Mai, zur Volksabstimmung.

 

Auf die Frage, ob es ihn nerve, dass die Ortsplanungsrevision damit nochmals eine Extrarunde drehen muss, sagt Gemeindepräsident Moser: „Überhaupt nicht, im Gegenteil. Eine Ortsplanungsrevision ist eine wichtige Sache, und es ist gut, wenn sie durch eine Volksabstimmung legitimiert wird.“ Er rechne damit, dass das Stimmvolk "die Chancen und Vorteile erkennen", dem Gemeinderat folgen und die beiden Vorlagen annehmen werde.


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Erstellt: 24.12.2021
Geändert: 24.12.2021
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