Ortsmarketing Worb: Nun wird die Kommission doch wiederbelebt
Vor zwei Jahren abgeschafft, nun wieder ins Leben gerufen - die Ortsmarketingkommission von Worb nimmt unter neuem Namen einen zweiten Anlauf. Ihre Ziele müssen noch definiert werden.
Seit der Auflösung der Ortsmarketingkommission (OMK) vor zwei Jahren friste das Standortmarketing ein Schattendasein in Worb, schrieb die FDP im letzten November. In einem Vorstoss im Grossen Gemeinderat (GGR) forderte sie den Gemeinderat dazu auf, aktiv zu werden. Er solle freie Gewerbeflächen aktiv vermarkten, eine Strategie erarbeiten oder gar ein Wirtschaftsdepartement schaffen.
Parteien und Vertreter des Gewerbes
Nachdem der GGR die Motion überwiesen hat, hat der Gemeinderat nun reagiert und die nicht ständige Kommission Standortmarketing ins Leben gerufen. Der Kommission gehören Parlamentarier:innen aus FDP, Grüne, SP und SVP, zwei Vertreter des Gewerbevereins und der Gemeindepräsident an. Gemeindeschreiber Christian Reusser wird das Sekretariat übernehmen.
"Gespannt, zu hören, was die Politik darunter versteht"
"Die Arbeit der Kommission fängt an mit der Projektdefinition und den konkreten Zielen", sagt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller. "Man muss dabei zwischen "Muss"-Zielen und "Soll" Zielen unterscheiden und bestimmen, wie der Fortschritt bei den Zielen zu messen ist. Ich bin gespannt, zu hören, was die Politik unter Standortmarketing genau versteht."
Bei der FDP begrüsst das Einsetzen der neuen Kommission, heisst es in eriner Stellungnahme der Fraktion. Es sei wichtig, Anliegen von Gewerbe und Unternehmertum "nicht nur ernst zu nehmen, sondern aktiv zu antizipieren und so die Zukunft der Gemeinde Worb zu gestalten."
"Mit Plakaten ist es nicht gemacht"
Sven Christensen sitzt für die FDP im GGR und wird auch in der neuen Kommission mitmachen. "Ich hoffe, dass wir Worb da ganzheitlich und auch mit einer grossen Flughöhe anschauen. Mit Plakaten am Dorfeingang ist es nicht gemacht", spielt er auf eine Aktion an, mit der OMK und Gemeinde das Einkaufen im Dorf fördern wollten.
"Man muss überlegen, was man aktiv tun kann, damit es für Unternehmen und auch Leute attraktiv ist, nach Worb zu ziehen oder auch in Worb zu bleiben." Dabei müsse man hartnäckig sein. Als Beispiel nennt er die Bächumatt, die nun nicht überbaut werden kann (BERN-OST berichtete). "Da hätte ich nachgebohrt. Gefragt, warum der Eigentümer nicht einzonen will, geschaut, ob es Alternativen gibt. Ein Nein muss nicht einfach ein Nein sein."
Vor zwei Jahren abgeschafft
Fast 20 Jahre hatte es die OMK gegeben. Ihre Aufgabe war, "Worb als Wirtschaftsstandort und Marktzentrum attraktiv zu gestalten, das gegenseitige Verständnis von Bevölkerung und Wirtschaft zu fördern und den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen ansässigen Unternehmen und der Gemeinde zu pflegen" schrieb der Gemeinderat seinerzeit zur Gründung. Vor rund zwei Jahren wurde sie abgeschafft.
[i] Mitglieder Standortmarketingkommission:
Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP)
Sven Christensen (GGR-Mitglied FDP)
Xeno Wyss (Vorstand FDP Worb)
Paula Günther (GGR-Mitglied Grüne)
Adrian Hodler (GGR-Mitglied SP)
Matthias Marthaler (GGR-Mitglied SP)
Stefan Meister (GGR-Mitglied SVP)
Thomas Aeschbacher (Unternehmer, Worber Gwärb)
Martin Knöpfel (Unternehmer, Worber Gwärb)