Oppligen - Im Banne des Kürbis

Bereits zum 16. Mal steht am Wochenende der Kürbismarkt auf dem Brunnenhof bei Tschanz’s auf dem Programm. Nebst den bis zu 123 verschiedenen Kürbissorten, die dieses Jahr im Verkauf sind, kommt auch das Kulinarische und Kulturelle nicht zu kurz: Kürbis-Köstlichkeiten, aber auch Wein, Alpkäse und Glace sowie Kunstwerke von verschiedenen Gastausstellern werden den Besuchern angeboten. Das Ganze wird musikalisch umrahmt von zwei ganz unterschiedlichen Bands.

Rebekka Wiedmer

Zieht der Herbst ins Land, wird der Brunnenhof bunt. Schon von weitem leuchten einem die schön angeordneten Kürbis-Pyramiden entgegen.

 

Christian Tschanz, der zusammen mit seiner Frau Bettina den Hof führt, ist Unternehmer mit Leib und Seele. „Es war an einem grauen Herbsttag im Jahr 1994, als wir dieses wegweisende Erlebnis hatten“ erzählt er. „Meine Frau und ich befanden uns in einem kleinen Dorf in der Westschweiz als uns auf einmal grellorange Kürbisse von einem Laden her entgegenleuchteten. Dieser Kontrast zu dem Grau um uns herum gefiel uns so gut, dass wir gleich einen der Kürbisse erstanden. Dieser Kürbis der Sorte „Rouge d’etampe“  war der Start der ganzen Kürbisgeschichte. Im Jahr darauf bauten wir bereits 8 Sorten an, dann über 60 und jetzt sind wir konstant bei ca. 120 Sorten in jedem Jahr.“

 

Die Kürbissamen beziehen Tschanz’s aus der ganzen Welt. Sie werden im Treibhaus zu ca. 9000 Setzlingen herangezogen und immer alle am selben Tag, nach den Eisheiligen, ins Freiland gepflanzt. Zahlreiche Helfer machen dies möglich. „Beim Pflanzen halten wir uns stets an den anthroposophischen Maria Thun Kalender. Bis jetzt hat es immer funktioniert“ erzählt Christian Tschanz.

 

Damit der Boden die Wärme besser speichert und weniger Unkraut wächst, werden bodendeckende Bio Mulch-Folien eingesetzt. Diese sind biologisch abbaubar und hinterlassen deshalb keinen Abfall. Dank den Folien kann fast vollständig auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.

 

Geerntet wird zwischen August und Oktober. Zu den Stammkunden zählen nebst namhaften Gastrobetrieben und Besucher des Hofladens auch immer mehr in der Schweiz wohnhafte Asiaten.

 

Dahinter steckt viel Arbeit

 

„Viele Leute unterschätzen den Aufwand, der ein solcher Betrieb mit sich bringt“, sagt Christian Tschanz. „Damit am Schluss die Rechnung aufgeht, braucht es eine minuziöse Planung“. Zudem ist es enorm wichtig den persönlichen Kundenkontakt zu pflegen. Administrative Arbeit, wie Werbung verschicken und die Buchhaltung zu führen, gehört ebenso zu unseren Aufgaben wie Unterhalt und Pflege der Gebäude.“

 

Der engagierte Landwirt ist im Nebenamt Gemeindepräsident von Oppligen und bewirtschaftet im Winter den eigenen Wald. Seine Frau Bettina ist unter Anderem ausgebildete TaiJi und Qigong Lehrerin und Shiatsu Therapeutin. Sie führt regelmässig Kurse durch.

 

Im hofeigenen Restaurant Zuccaria bieten die beiden zudem Apéros für bis zu 120 Personen an. Ihr Sohn Adrian, bis letztes Jahr mit von der Zuccaria-Partie, bekocht inzwischen Gäste in der „Halle 6“ in Thun.

 

Alle freuen sie sich aber nun auf den Kürbismarkt, der am kommenden Samstag und Sonntag, jeweils zwischen 10-18 Uhr stattfindet.

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Erstellt: 13.09.2012
Geändert: 13.09.2012
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