Oppligen - Fronten sind verhärtet

Der Kanton betreibt die Gemeinde Oppligen, weil sie ihren Beitrag an eine Lärmschutzwand nicht voll bezahlen will.

mi/maz/Berner Zeitung BZ
10'545 Franken: So gross ist der Anteil, den die Gemeinde Oppligen dem Kanton an die Lärmschutzwand in der Känelmatt bezahlen soll. Weil der Gemeinderat aber der Ansicht ist, dass die Kosten für die Planung der Wand massiv überdimensioniert sind, hat er dem Kanton lediglich 9'545 Franken überwiesen. Doch da hat die Gemeinde die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn der Kanton hat die Gemeinde jetzt betrieben.

Die Gemeinde ihrerseits hat auch nicht klein beigegeben und eine Beschwerde gegen die Betreibung eingereicht, wie Oppligens Bauvorsteher Urs Iseli sagt. Eine Beschwerde, die der Gemeinderat vorerst aufrecht erhalten will – mit einem Vorbehalt: «Wenn bei der Beurteilung unserer Beschwerde allein das formaljuristische Vorgehen des Kantons bei der Rechnungssstellung angeschaut werden sollte, ist es möglich, dass wir unsere Beschwerde gegen die Betreibung zurückziehen.»

Oppligens Gemeinderat hofft, dass aufgrund der Beschwerde vor allem die Auftragsvergabe-Praxis des Kantons unter die Lupe genommen wird. Bauvorsteher Urs Iseli ist überzeugt: «Die Arbeiten für diese Lärmschutzwand hätte der Kanton günstiger vergeben können.»

Bei der Lärmschutzwand in der Känelmatt handelt es sich um ein 25 Meter langes Bauwerk entlang der Kantonsstrasse. Die Kosten betragen 52700 Franken. Darin enthalten sind auch jene 13550 Franken, die das mit dem Auftrag betraute Architekturbüro dem Tiefbauamt für seine Arbeit in Rechnung stellte. Oppligen will seinen Anteil nicht in voller Höhe zahlen, weil die Gemeinde überzeugt ist, dass die Wand zum halben Preis hätte geplant werden können. Eine fiktive Offerte von einem Unternehmer aus der Region scheint dies zu bestätigen.

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Erstellt: 25.03.2010
Geändert: 25.03.2010
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