Oberthal - Nachbarn laufen schon Sturm
Eine Teilparzelle Landwirtschaftsland soll zur Gewerbezone werden. Dies würde Rolf Oswald erlauben, seinen Betrieb zu vergrössern. Die Gemeinde Oberthal ist dafür, einige Nachbarn dagegen. Entscheiden wird die Gemeindeversammlung.
Die Oswald Cateringtechnik und Support AG hat ihr Domizil in Alterswil, einem Weiler der Gemeinde Oberthal. Das ging lange gut. Aber die Firma wächst, und auch ihre Lastwagen sind grösser geworden (siehe unten). Mittlerweile lagert Material in Bowil, Zäziwil und im Krautberg. Deshalb sind Oswalds Lastwagen oft unterwegs, um Dinge zu holen oder zu bringen. Umgeladen wird auf dem Hausplatz und – aus Platzgründen – manchmal auf der schmalen Strasse, die auch etwa von Zulieferern blockiert wird. Deshalb will Rolf Oswald sein Betriebsareal auf die angrenzende Wiese ausweiten. Vertreter des Gemeinderates und der Ortsplaner orientierten an einem Informationsabend über das Vorhaben und die dafür notwendige Umzonung von gut 3000 Quadratmetern Landwirtschaftsland.
Halle geplant
Bereits hat das Büro ANS Architekten aus Worb erste Pläne des Bauvorhabens angefertigt. Nebst der Halle sind darauf ein zweites, kleineres Gebäude sowie eine Ringstrasse rund um das Grundstück zu sehen. An diesen beiden Objekten entzündete sich die Diskussion unter den zahlreichen Besuchern des Informationsabends. Eine Anwohnerin befürchtet, dass ein zweites Gebäude weitere Lastwagen und damit mehr Lärm mit sich bringen könnte. Sie befürchtet, dass ihr Haus wegen der überbauten Gewerbezone an Wert verlieren und allfällige Kaufinteressenten abschrecken könnte. Für Ärger unter mehreren Anwohnern sorgt aber die Ringstrasse. Sie befürchten Lärm, Mehrverkehr und ein erschwertes Durchkommen zu ihren Liegenschaften. Doch ist die Strasse laut Vizegemeindepräsident Michael Röthlisberger nicht geplant, sondern nur als Möglichkeit auf den Plänen eingezeichnet. Dass sie jemals gebaut wird, sei unwahrscheinlich, da Rolf Oswald sie selber bezahlen müsste.
Ambitionierter Zeitplan
Oswald Cateringtechnik AG
Firma stösst platzmässig an ihre Grenzen
Seit der Firmengründung ist das Unternehmen jedoch stetig gewachsen. Heute beschäftigt es acht Festangestellte und, je nach Anlass, acht bis zehn Aushilfen. Zu den Kunden zählen etwa die Veranstalter des Skirennens am Lauberhorn, die Tour de Suisse oder das Orange Cinema in Zürich. In den heutigen Räumen stösst die Firma deshalb bereits seit längerem an ihre Grenzen. Das hat Folgen: «Damit wir in Alterswil bleiben können, sind wir auf eine neue Logistik- oder Lagerhalle angewiesen», sagt Oswald. Hier bleiben würde er gern: «Wenn wir umziehen, müssen wir das Geschäft von Grund auf neu bauen. In Alterswil könnten wir dieses jedoch einfach erweitern.» Und dies würde ihn weniger teuer zu stehen kommen – für die Erweiterung müsste er halb so viel Lande erwerben wie für einen Neubau. Eine angrenzende Parzelle soll nun in Gewerbeland umgezont werden.