Oberthal - Gnadenfrist für den Bus nach Oberthal
Per Ende des nächsten Schuljahres wird die Buslinie Oberthal - Zäziwil - Grosshöchstetten eingestellt.
Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Das kleine Postauto fährt vom Schulhaus Oberthal herab zur Haltestelle bei der Wirtschaft zur Eintracht. Niemand steigt ein oder aus. Einziger Passagier ist der Chauffeur. Ausser am frühen Morgen oder am Abend ist das oft so. Allzu oft sogar. Die Passagierzahlen sind so mager, dass der Bernische Grosse Rat die Buslinie Oberthal–Zäziwil–Grosshöchstetten einstellen will. Mit elf Kurspaaren wurde die Strecke täglich befahren, in den Schulferien nur mit sieben. Aber der Fall ist klar: «Die fehlende Auslastung bewirkt, dass man uns den Anschluss an den ÖV streicht», sagt Gemeinderätin Therese Wüthrich. Der Busbetrieb hätte schon auf den Fahrplanwechsel im Dezember eingestellt werden sollen. Die Frist wird jetzt aber bis Ende des Schuljahres 2013/2014 verlängert.
Schluss nach 20 Jahren
Schluss nach 20 Jahren
Die Buslinie entstand vor etwa 20 Jahren als Pilotprojekt auf Initiative der drei Gemeinden Oberthal, Zäziwil und Grosshöchstetten. Die fünf Kurspaare pro Tag waren damals so gut ausgelastet, dass der Kanton die Linie in sein ÖV-Angebot integrierte und ausbaute. «Später war der Bus immer wieder auf der Abschussliste, weil der Kostendeckungsgrad zu gering war», erinnert sich Gemeinderätin Wüthrich.
Der Fahrplan ist auf Pendler ausgerichtet. Die Schulkinder fahren normalerweise mit dem Velo oder dem Mofa nach Grosshöchstetten zur Sekundarschule. Der Bus ist für die meisten Eltern zu teuer. Pro Kind kommt ein Jahresabonnement auf rund 500 Franken zu stehen.
Therese Wüthrich bedauert auch, dass mit dem Verschwinden des Busses alten Leuten ein letztes Stück Mobilität genommen wird. «Für viele ist dieser Bus das einzige Bindeglied zur Aussenwelt. Inskünftig werden sie ihre Ausflüge auf das Allernötigste beschränken müssen.»
Suche nach Lösungen
Der Fahrplan ist auf Pendler ausgerichtet. Die Schulkinder fahren normalerweise mit dem Velo oder dem Mofa nach Grosshöchstetten zur Sekundarschule. Der Bus ist für die meisten Eltern zu teuer. Pro Kind kommt ein Jahresabonnement auf rund 500 Franken zu stehen.
Therese Wüthrich bedauert auch, dass mit dem Verschwinden des Busses alten Leuten ein letztes Stück Mobilität genommen wird. «Für viele ist dieser Bus das einzige Bindeglied zur Aussenwelt. Inskünftig werden sie ihre Ausflüge auf das Allernötigste beschränken müssen.»
Suche nach Lösungen
Im Möschberg-West konnte die Gemeinde Oberthal ein paar Parzellen Bauland einzonen. «Seltsam, dass Einzonungen vom vorhandenen ÖV-Angebot abhängig gemacht werden, und jetzt streicht man uns den Bus», sinniert Therese Wüthrich.
Der Gemeinderat sucht nach Lösungen. Im Gespräch ist immer wieder das System Bürgerbus, ein von der Gemeinde organisierter Busbetrieb, der vom Kanton mit rund 50 000 Franken pro Jahr mitfinanziert würde. Für die Gemeinde blieben Restkosten von 150 000 Franken. «Das sind drei Steuerzehntel. Das ist für uns nicht finanzierbar», so Therese Wüthrich. Die Gemeinde hat einen der höchsten Steuersätze des Kantons und schreibt trotzdem Defizite.
Ein Jahr bleibt der Gemeinde dafür, eine neue Lösung zu finden, wie etwa der Betrieb eines Schulbusses, der auch andere Passagiere mitnimmt, oder ein Fahrdienst, der auf gegenseitige Hilfe setzt. «Wir sind froh, noch ein Jahr Zeit zu haben», sagt Therese Wüthrich.
Der Gemeinderat sucht nach Lösungen. Im Gespräch ist immer wieder das System Bürgerbus, ein von der Gemeinde organisierter Busbetrieb, der vom Kanton mit rund 50 000 Franken pro Jahr mitfinanziert würde. Für die Gemeinde blieben Restkosten von 150 000 Franken. «Das sind drei Steuerzehntel. Das ist für uns nicht finanzierbar», so Therese Wüthrich. Die Gemeinde hat einen der höchsten Steuersätze des Kantons und schreibt trotzdem Defizite.
Ein Jahr bleibt der Gemeinde dafür, eine neue Lösung zu finden, wie etwa der Betrieb eines Schulbusses, der auch andere Passagiere mitnimmt, oder ein Fahrdienst, der auf gegenseitige Hilfe setzt. «Wir sind froh, noch ein Jahr Zeit zu haben», sagt Therese Wüthrich.