Oberthal - Eine Beschwerde bremst den Bau der Oswald-Halle

Die Umzonung von Landwirtschafts- in Gewerbeland wurde im Dezember bewilligt. Nachbarn verhindern nun aber, dass Rolf Oswald seine Gewerbehalle bauen kann.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ

Die Oberthaler Gemeindeversammlung hat das Umzonen einer gut 3100 Quadratmeter grossen Wiese im Ortsteil Alterswil bewilligt. Auch das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) hat gegen den Bau einer Gewerbehalle nichts einzuwenden. Sogar einige Anwohner warben öffentlich für den Bau einer 20 mal 40 Meter grossen Halle für die Oswald Cateringtechnik AG. Somit sah es im Dezember 2013 so aus, als ob Rolf Oswald bald bauen könnte. Aber es herrscht Stillstand. Nachbarn reichten gegen die Umzonung zuerst eine Einsprache, dann eine Beschwerde ein. 

        

«In Warteposition»

        

«Wir planen weiter und bleiben in Warteposition», sagt Betriebsinhaber Rolf Oswald. Er wolle zu gegebener Zeit bereit sein, um bauen zu können. Noch stehen seine Lastwagen an diversen Standorten. Das bedingt häufiges Hin- und Herfahren, um Material zu holen oder zu bringen. «Ist einmal alles in Oberthal, werden sich die Fahrten erheblich reduzieren», sagt Oswald. Er versichert, dass es nach dem Bau der Halle weniger Lärm gebe, weil die Lastwagen ebenerdig von der Strasse her in die Halle fahren könnten und sich so Parkiermanöver erübrigen würden. Die Oswald AG beliefert Restaurants und Caterer mit küchentechnischen Geräten. Die Firma wächst und stösst platzmässig an ihre Grenzen.

        

Hängiges Verfahren

        

Die Einsprecher, es handelt sich um direkte Nachbarn des Oswald-Betriebs, wollen nicht erklären, weshalb sie den Hallenbau bekämpfen. An der Gemeindeversammlung hatte eine Einsprecherin gesagt, dass die Zufahrtsstrasse für Schwerverkehr ungeeignet sei und es gelte, Kulturland und Landschaftsbild zu schützen. Das AGR hat die Einsprache abgewiesen. Daraufhin reichten die Einsprecher im März bei der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion eine Beschwerde ein. Fürsprecher Ruedi Zurflüh vom Rechtsamt bearbeitet sie. Weil es sich um ein hängiges Verfahren handelt, äussert er sich aber nicht direkt zum Fall. Auf die Frage, wie lange es bis zu einem Entscheid dauern könne, sagt er: «Das hängt von den Beweismassnahmen ab, ob ein Augenschein gemacht und ein Gutachten erstellt werden muss.» Wird die Beschwerde abgelehnt, können die Einsprecher ans Verwaltungsgericht gelangen. Der Weg zu dieser Halle ist lang. Die Gemeinde Oberthal ist auf jeden Steuerzahler angewiesen und  stellt sich hinter den Unternehmer. «Ich hoffe, dass die Sache auf guten Wegen ist», sagt Gemeindepräsident Andreas Steiner.


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Erstellt: 07.08.2014
Geändert: 07.08.2014
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