Oberthal - Das Leben ist wie ein Kinderkleidchen
Im Dachstock des Schulhauses verteilte das Theater-Duo Strohmann-Kauz grosszügig schwarzen Humor zum Thema Alter mit seinem Programm «Landfroue-Hydrant».
Christina Burghagen, Wochen-Zeitung
Heinz und Ruedi sitzen im Altersheim an einem Tisch, vor sich eine Thermoskanne, genannt «Landfroue-Hydrant», und philosophieren sich um Kopf und Kragen. «Das Leben ist wie ein Kinderkleidchen», meint der fröhliche Ruedi, «rosarot und härzig.» Heinz aber murmelt einen andern Vergleich: «Kurz und beschissen.»
Strohmann und Kauz alias Rhaban Straumann und Matthias Kauz lieferten am vergangenen Freitag ein Kammerspiel von atemberaubender Dichtheit und einem Wortwitz, der den letzten Lebensabschnitt munter aufs Korn nimmt. Dabei dient der Humor als Zuckerstückchen für bitterböse Realitäten. «Halbseitig gelähmt, Magensonde und Windeln. Und dann stellen sie ihm den Fernseher an und er kann nicht mal umstellen, wenn ein Seich kommt», beschreibt Heinz die Situation eines Heimbewohners. Und der hüftlahme Ruedi, der gerne mal seinen Namen vergisst, doppelt nach: «In der Cafeteria singen sie Happy Geburtsday, und draussen fährt ein Leichenwagen vor.» Doch noch ist Leben in den beiden betagten Männern.
Die Krankenschwestern Lomengo und Swetlana wecken in Ruedi, einem Schwerenöter aus vergangenen Tagen, sehnsüchtige Gefühle. Heinz schüttelt den Kopf: «Geits no?» Ruedi aber bedauert: «Äh Äh, äbe nüm...» Man wünscht sich ein schönes Knochenende, spendiert dem Freund eine Tablette aus dem Pillendöschen und schimpft über den Physioterroristen. «Hast du Angst, wenn es zu Ende geht?», fragt Heinz den Ruedi. «Kommt drauf an, ob ich alleine bin.»
Gebannt folgte das Publikum den Gesprächen der beiden Opas. Zuweilen saukomisch, dann wieder todernst hielt das Duo den Spiegel vor, entliess die Zuschauer schmunzelnd – und mit Fantasien vom eigenen Altwerden.
Strohmann und Kauz alias Rhaban Straumann und Matthias Kauz lieferten am vergangenen Freitag ein Kammerspiel von atemberaubender Dichtheit und einem Wortwitz, der den letzten Lebensabschnitt munter aufs Korn nimmt. Dabei dient der Humor als Zuckerstückchen für bitterböse Realitäten. «Halbseitig gelähmt, Magensonde und Windeln. Und dann stellen sie ihm den Fernseher an und er kann nicht mal umstellen, wenn ein Seich kommt», beschreibt Heinz die Situation eines Heimbewohners. Und der hüftlahme Ruedi, der gerne mal seinen Namen vergisst, doppelt nach: «In der Cafeteria singen sie Happy Geburtsday, und draussen fährt ein Leichenwagen vor.» Doch noch ist Leben in den beiden betagten Männern.
Die Krankenschwestern Lomengo und Swetlana wecken in Ruedi, einem Schwerenöter aus vergangenen Tagen, sehnsüchtige Gefühle. Heinz schüttelt den Kopf: «Geits no?» Ruedi aber bedauert: «Äh Äh, äbe nüm...» Man wünscht sich ein schönes Knochenende, spendiert dem Freund eine Tablette aus dem Pillendöschen und schimpft über den Physioterroristen. «Hast du Angst, wenn es zu Ende geht?», fragt Heinz den Ruedi. «Kommt drauf an, ob ich alleine bin.»
Gebannt folgte das Publikum den Gesprächen der beiden Opas. Zuweilen saukomisch, dann wieder todernst hielt das Duo den Spiegel vor, entliess die Zuschauer schmunzelnd – und mit Fantasien vom eigenen Altwerden.