Oberdiessbach - Wo dem Streifenwagen das Martinshorn montiert wird
Fritz Lanz aus Oberdiessbach ist einer der wenigen Spezialisten, die das Know-how besitzen, gewöhnliche Serienwagen in technisch komplexe Polizeifahrzeuge zu verwandeln. Wie kommt ein Radio- und TV-Elektriker zu einer so engen Zusammenarbeit
Raymond Beutler, Wochen-Zeitung
«Ein Polizeifan bin ich schon immer gewesen. Dass ich diese Begeisterung zu meinem Beruf machen konnte, ist meinem Flair für Elektronik und Computer und einigen glücklichen Umständen zu verdanken.» So Fritz Lanz, der sich nach der Lehre im elterlichen Radio-TV-Betrieb etliche Jahre im Ausland die Sporen abverdiente. Er arbeitete für Nachrichtendienste wie Reuters als Informatiker.
Diese Jahre seien für ihn eine schöne und wichtige Erfahrung gewesen. Er habe gelernt, in den unmöglichsten Situationen Lösungen für technische Probleme zu finden. Diese Fähigkeit sei für seine jetzige Arbeit ungemein wichtig. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz stellte sich für Fritz Lanz die Frage nach der beruflichen Zukunft. Just in dieser Zeit fragte ihn Volvo-Schweiz an, ob er bereit wäre, ins Streifenwagen-Business einzusteigen: Für Lanz ging ein Bubentraum in Erfüllung.
Individuelle Kundenwünsche
Vor gut zehn Jahren durchlief also das erste Auto Lanz Werkstatt. Das Prinzip seiner Tätigkeit hat sich seither nicht verändert, ausser dass die Apparaturen viel komplexer und vielfältiger geworden sind. Genau das ist es, was den Oberdiessbacher interessiert: Die Arbeit an vorderster technischer Front. Zum Beispiel entwickelte er zusammen mit der Berner Stadtpolizei den Car-PC, einen im Streifenwagen eingebauten Computer. Vorerst bauten sie Prototypen, experimentierten mit Laptops. Jetzt ist er daran, eine ganze Reihe von Dienstfahrzeugen der stadtbernischen Polizei mit diesen Car-PCs auszurüsten. Diese ermöglichen es den Polizeibeamten, am Einsatzort on line zu gehen, um Personaldaten zu überprüfen. Eine Funkverbindung zur oft überlasteten Zentrale aufzunehmen, ist nicht mehr nötig. Auch das Buchstabieren von Namen entfällt, man gewinnt Zeit und Flexibilität. In den USA seien die Car-PCs schon seit geraumer Zeit im Einsatz. Das Hauptproblem für deren Einbau in Schweizer Polizeiautos sei bisher der fehlende Raum gewesen: Die helvetischen Streifenwagen sind kleiner und man fährt konsequent zu zweit. Da ist kein Platz für eine Sonderkonstruktion auf dem Beifahrersitz, wie dies während langer Zeit in den USA üblich war.
Martinshorn und Blaulicht montiert
Die Autos werden Fritz Lanz von den Importeuren geliefert. Nach einer Absprache mit den Polizeicorps gehen die Wagen in die Automalerei, wo die gewünschten Anschriften und Farben angebracht werden. Dann werden sie von Lanz «zerlegt», bevor die eigentliche Spezialistenarbeit beginnt: Der Balken mit Martinshorn und Blaulicht montiert er als erstes. In den Rückraum baut er einen Aluminiumkasten ein, der später mit den für die Polizeiarbeit nötigen Utensilien ausgestattet wird: Erste-Hilfe-Set, Brecheisen, Schneidezangen, Ölbinder, Abschleppseil Viel handfeste Montagearbeit also neben der elektronischen Tüftelei.
Jedes Jahr rollen 45 einsatzfertige Fahrzeuge aus der Werkstatt, was eine volle Auslastung bedeute. «Wir werden im Moment von Aufträgen regelrecht überschwemmt.» Die Qualitätsarbeit des Teams von Fritz Lanz scheint sich also in den Chefetagen der Polizeiabteilungen herumgesprochen zu haben.
Kein Kommentar zu zivilen Fahrzeugen
Die Arbeit des Oberdiessbachers beschränkt sich aber nicht nur auf die von weitem erkennbaren Polizeifahrzeuge. Gerade bei «Undercover-Fahrzeuge» ist sein Spezialistenwissen gefragt. Was ein Polizeiauto als solches erkennbar macht, muss getarnt werden, verschwinden. Doch über das «wie» und interessante Details lässt sich Fritz Lanz nichts entlocken. Die Arbeit in diesem Bereich ist Geheimsache wie sehr sie den Laien auch interessieren mag.
www.wochen-zeitung.ch
www.oberdiessbach.ch
Diese Jahre seien für ihn eine schöne und wichtige Erfahrung gewesen. Er habe gelernt, in den unmöglichsten Situationen Lösungen für technische Probleme zu finden. Diese Fähigkeit sei für seine jetzige Arbeit ungemein wichtig. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz stellte sich für Fritz Lanz die Frage nach der beruflichen Zukunft. Just in dieser Zeit fragte ihn Volvo-Schweiz an, ob er bereit wäre, ins Streifenwagen-Business einzusteigen: Für Lanz ging ein Bubentraum in Erfüllung.
Individuelle Kundenwünsche
Vor gut zehn Jahren durchlief also das erste Auto Lanz Werkstatt. Das Prinzip seiner Tätigkeit hat sich seither nicht verändert, ausser dass die Apparaturen viel komplexer und vielfältiger geworden sind. Genau das ist es, was den Oberdiessbacher interessiert: Die Arbeit an vorderster technischer Front. Zum Beispiel entwickelte er zusammen mit der Berner Stadtpolizei den Car-PC, einen im Streifenwagen eingebauten Computer. Vorerst bauten sie Prototypen, experimentierten mit Laptops. Jetzt ist er daran, eine ganze Reihe von Dienstfahrzeugen der stadtbernischen Polizei mit diesen Car-PCs auszurüsten. Diese ermöglichen es den Polizeibeamten, am Einsatzort on line zu gehen, um Personaldaten zu überprüfen. Eine Funkverbindung zur oft überlasteten Zentrale aufzunehmen, ist nicht mehr nötig. Auch das Buchstabieren von Namen entfällt, man gewinnt Zeit und Flexibilität. In den USA seien die Car-PCs schon seit geraumer Zeit im Einsatz. Das Hauptproblem für deren Einbau in Schweizer Polizeiautos sei bisher der fehlende Raum gewesen: Die helvetischen Streifenwagen sind kleiner und man fährt konsequent zu zweit. Da ist kein Platz für eine Sonderkonstruktion auf dem Beifahrersitz, wie dies während langer Zeit in den USA üblich war.
Martinshorn und Blaulicht montiert
Die Autos werden Fritz Lanz von den Importeuren geliefert. Nach einer Absprache mit den Polizeicorps gehen die Wagen in die Automalerei, wo die gewünschten Anschriften und Farben angebracht werden. Dann werden sie von Lanz «zerlegt», bevor die eigentliche Spezialistenarbeit beginnt: Der Balken mit Martinshorn und Blaulicht montiert er als erstes. In den Rückraum baut er einen Aluminiumkasten ein, der später mit den für die Polizeiarbeit nötigen Utensilien ausgestattet wird: Erste-Hilfe-Set, Brecheisen, Schneidezangen, Ölbinder, Abschleppseil Viel handfeste Montagearbeit also neben der elektronischen Tüftelei.
Jedes Jahr rollen 45 einsatzfertige Fahrzeuge aus der Werkstatt, was eine volle Auslastung bedeute. «Wir werden im Moment von Aufträgen regelrecht überschwemmt.» Die Qualitätsarbeit des Teams von Fritz Lanz scheint sich also in den Chefetagen der Polizeiabteilungen herumgesprochen zu haben.
Kein Kommentar zu zivilen Fahrzeugen
Die Arbeit des Oberdiessbachers beschränkt sich aber nicht nur auf die von weitem erkennbaren Polizeifahrzeuge. Gerade bei «Undercover-Fahrzeuge» ist sein Spezialistenwissen gefragt. Was ein Polizeiauto als solches erkennbar macht, muss getarnt werden, verschwinden. Doch über das «wie» und interessante Details lässt sich Fritz Lanz nichts entlocken. Die Arbeit in diesem Bereich ist Geheimsache wie sehr sie den Laien auch interessieren mag.
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