Oberdiessbach - Was tun gegen Gewalt an Sportanlässen?
«Welche Menschen verwandeln sich am Wochenende zu gewaltbereiten Schlägertypen und was kann gegen Hooliganismus getan werden?» Mit dieser und ähnlichen Fragen beschäftigte sich Markus Meyer im «Buumehus».
Lilian Wegmüller / Wochen-Zeitung
Unter dem Titel «Sicherheit – ein weites Feld» lud die SP Oberdiessbach zu einem Vortrag mit Markus Meyer, Grossrat und Präsident des kantonalen Polizeiverbandes, ein. Schwerpunkt des Abends war das Thema Hooliganismus und Vandalismus. Das Gewaltpotenzial an Sportanlässen ist heute höher als bei allen anderen Grossanlässen.
Das wird besonders deutlich, wenn man die Einsatzstunden des so genannten Ordnungsdienstes betrachtet. 2010 wurde bedeutend mehr als die Hälfte der Einsatzzeit bei Sportanlässen, als bei politischen Kundgebungen investiert.
Nur Gewalt im Sinn
Die einzige Absicht von Hooligans ist es, zu zerstören und andere Menschen zu verletzen. Dies wurde klar, als Markus Meyer ein Video der Stapo Zürich zeigte. Beim Match FC Zürich gegen Basel wendeten Hooligans sich gegen eine zahlenmässig weit unterlegene Polizeieinheit, die sich kaum zu schützen wusste. Jemand dirigierte die Hooligans mit einem Megafon und Absperrungen flogen durch die Luft. «Das ist nicht London sondern Zürich», stellte Markus Meyer klar.
Das Problem bei solchen Gewaltausbrüchen liegt darin, dass es meistens nur vier bis fünf Personen benötigt, um einen Kampf auszulösen. Diese kleinen Gruppen werden leicht von der Masse geschützt und können sich unbemerkt zurückziehen. «Das ist der Grund, weshalb es so schwer ist, Hooligans zu fassen», sagte der Präsident des kantonalen Polizeiverbandes.
Auf die Frage eines Zuhörers, ob man Hooligans nicht schon am Eingang erkennen könne, da sie ja meistens nicht wie normale Fans aussehen, antwortete Markus Meyer: «Die Polizei weiss, dass Hooligans total normal aussehende Menschen sein können, die am Wochenende einfach die Sau raus lassen. Es ist aber auch ein soziales Phänomen. In England liegt das Problem bei der gespaltenen Bevölkerung, in der Schweiz ist es ähnlich.
Hooligans können aus sozialen Randgruppen bestehen wie Ausländer, die nicht integriert sind, aber auch Stellenlose gehören dazu. Deshalb kann man den Personen nicht einfach anhand der Kleidung den Eintritt ins Stadion verwehren.»
«Sportklubs müssten mehr bezahlen»
In Belgien und England kämpft man schon länger mit der Problematik und hat einige Massnahmen getroffen. In Belgien gibt es Kombitickets, die gleichzeitig den Eintritt und ein Billet für einen Zug zu einer bestimmten Zeit beinhalten. So kann man Menschenmengen besser und in kleineren Gruppen leiten.
In England werden die Türen drei Minuten vor Anpfiff des Spiels geschlossen. In der Schweiz passiert das genaue Gegenteil, die Türen sind offen für alle, und man kann ungehindert, ohne Kontrolle, ins Stadion gehen. «Wenn also etwas geschehen soll, müssen die grossen Sportklubs mehr für die Sicherheit bezahlen», meinte Markus Meyer.
Das wird besonders deutlich, wenn man die Einsatzstunden des so genannten Ordnungsdienstes betrachtet. 2010 wurde bedeutend mehr als die Hälfte der Einsatzzeit bei Sportanlässen, als bei politischen Kundgebungen investiert.
Nur Gewalt im Sinn
Die einzige Absicht von Hooligans ist es, zu zerstören und andere Menschen zu verletzen. Dies wurde klar, als Markus Meyer ein Video der Stapo Zürich zeigte. Beim Match FC Zürich gegen Basel wendeten Hooligans sich gegen eine zahlenmässig weit unterlegene Polizeieinheit, die sich kaum zu schützen wusste. Jemand dirigierte die Hooligans mit einem Megafon und Absperrungen flogen durch die Luft. «Das ist nicht London sondern Zürich», stellte Markus Meyer klar.
Das Problem bei solchen Gewaltausbrüchen liegt darin, dass es meistens nur vier bis fünf Personen benötigt, um einen Kampf auszulösen. Diese kleinen Gruppen werden leicht von der Masse geschützt und können sich unbemerkt zurückziehen. «Das ist der Grund, weshalb es so schwer ist, Hooligans zu fassen», sagte der Präsident des kantonalen Polizeiverbandes.
Auf die Frage eines Zuhörers, ob man Hooligans nicht schon am Eingang erkennen könne, da sie ja meistens nicht wie normale Fans aussehen, antwortete Markus Meyer: «Die Polizei weiss, dass Hooligans total normal aussehende Menschen sein können, die am Wochenende einfach die Sau raus lassen. Es ist aber auch ein soziales Phänomen. In England liegt das Problem bei der gespaltenen Bevölkerung, in der Schweiz ist es ähnlich.
Hooligans können aus sozialen Randgruppen bestehen wie Ausländer, die nicht integriert sind, aber auch Stellenlose gehören dazu. Deshalb kann man den Personen nicht einfach anhand der Kleidung den Eintritt ins Stadion verwehren.»
«Sportklubs müssten mehr bezahlen»
In Belgien und England kämpft man schon länger mit der Problematik und hat einige Massnahmen getroffen. In Belgien gibt es Kombitickets, die gleichzeitig den Eintritt und ein Billet für einen Zug zu einer bestimmten Zeit beinhalten. So kann man Menschenmengen besser und in kleineren Gruppen leiten.
In England werden die Türen drei Minuten vor Anpfiff des Spiels geschlossen. In der Schweiz passiert das genaue Gegenteil, die Türen sind offen für alle, und man kann ungehindert, ohne Kontrolle, ins Stadion gehen. «Wenn also etwas geschehen soll, müssen die grossen Sportklubs mehr für die Sicherheit bezahlen», meinte Markus Meyer.