Oberdiessbach - Ted Scapa in der Galerie Doktorhaus
Der Altmeister Ted Scapa gibt den Zeichenstift nicht aus der Hand. Mit seinem neuen Buch «Kuh Kuh» beweist er, dass Kreativität mit dem Alter nicht schwindet. Im «Doktorhaus» zeigt er seine Zeichnungen und feiert gleichzeitig das 20-jäh
Lisa Blaser, Wochen-Zeitung
Man fühlt sich beobachtet in den Ausstellungsräumen der Galerie «Doktorhaus». Zahlreiche Kuhaugen blicken von den Wänden auf die Besucher herab. Sanfte, schelmische, erschrockene, verblüffte und zufriedene Blicke erreichen uns von den lustigen Kuhgestalten. Teppiche und Zeichnungen schmücken die Wände, wohin es die Besucher zieht. Es sind jedoch keine normalen Kühe. Was der Erschaffer dieser Figuren aufs Papier gebracht hat, ist ein Spiel mit der Kuh als Tier und ihrem Namen. Bei Ted Scapa heisst die Russische Hauptstadt Moskuh und auch die deutsche Rechtschreibung muss schon wieder überholt werden. Schliesslich schreibt man jetzt kuhrsiv und Kuhrier. Und dass es eigentlich Kuhnstler heisst, wussten wir ja eh schon.
Immer Angst, dass niemand kommt
Ted Scapa sitzt an einem Tisch umgeben von Besuchern, Fans, Freunden und Bekannten. Jeder möchte mit dem Künstler, der ausser Zeichnungen auch Skulpturen schafft, ein Wort wechseln oder mindestens eine Widmung ergattern. Man könnte meinen, dass es dem 74-Jährigen ein wenig zu viel wird. Doch Scapa sieht überhaupt nicht erschöpft aus. Im Gegenteil, er scheint den Rummel zu geniessen. «Um ehrlich zu sein», meint Ted Scapa mit einem Lächeln, «bei mir ist das ja immer so, dass ich eigentlich Angst habe, dass niemand kommt.» Diese Angst stellte sich schnell als unbegründet heraus. Viele sind von weit hergereist, um dem hochgeschätzten Künstler die Hand zu schütteln und sein neustes Werk zu begutachten.
Ted Scapa, der an der königlichen Kunstakademie in Den Haag grafische Kunst studierte, wurde vor allem durch seine Kindersendung «Das Spielhaus» als Zeichner bekannt. In den 60er und 70er-Jahren hatte diese Sendung tausende von Kindern fasziniert. Später zeichnete er lange für den Schweizer «Nebelspalter» und war während 30 Jahren Verleger beim Benteli Verlag. Bei Ted Scapa standen aber nie Dinge wie starke Popularität im Vordergrund. «Kreativität und deren Wiederentdeckung und Förderung war mir immer das stärkste Bedürfnis.»
Kleine und grosse Kinder
Ted Scapa wirkt ernst, als er erzählt, wie wichtig es ist, dass Kinder ihre Kreativität ausleben können. Er engagiert sich stark dafür, dass Kreativität gefördert wird, macht Workshops für Kinder, aber auch für Kaderleute. Die kreative Ader habe jeder in sich, sie müsse nur wieder entdeckt und ausgelebt werden. Schon nächste Woche wird der Künstler in Moskau einmal mehr mit Kindern arbeiten. Bald stehen auch seine Auftritte im Circus Knie an, wo er als Zeichner fungieren wird. Ein Mann also, der den Zeichenstift nie aus der Hand geben wird?
«Ich kenne keine pensionierten Künstler», meint Scapa. Und auch er wird nicht aufhören zu zeichnen. «Ich zeichne jeden Tag, das ist für die Übung. Wie ein Pianospieler, der jeden Tag übt.» Er zeichnet meistens nach Themen. Während seiner Kuh-Periode hat er sich nur noch mit Kühen beschäftigt. Jetzt sei er aber gedanklich schon wieder weiter und suche nach neuen Motiven. Was gibt ihm die Motivation immer weiterzumachen? Scapa grinst schelmisch: «Immer wenn ich etwas Neues anfange, denke ich, so jetzt will ich endlich etwas Gutes machen.» Obwohl er mit seinen Werken zufrieden ist, strebt er stets nach Neuem. Scapa ist ein Zeichner auf der Suche. Sein neustes Buch «Kuh Kuh» vereint seine Talente als Kabarettist und Karikaturist. Seine Wortspiele regen zu eigenen Überlegungen an. Somit hat Ted Scapa sein Ziel bereits erreicht. Aber auch der Künstler lässt sich gerne von Dritten inspirieren. Nicht ohne Grund meint er, dass er am liebsten Künstler sammeln würde. Scapa ist und bleibt Kuhlt. Und denken Sie jetzt nicht, es sei ein Schreibfehler.
[i] Die Ausstellung dauert bis am Pfingstmontag, 16. Mai und ist wie folgt geöffnet: Freitag, 14 - 21 Uhr, Samstag und Sonntag, 14 - 18 Uhr.
www.wochen-zeitung.ch
www.oberdiessbach.ch
Immer Angst, dass niemand kommt
Ted Scapa sitzt an einem Tisch umgeben von Besuchern, Fans, Freunden und Bekannten. Jeder möchte mit dem Künstler, der ausser Zeichnungen auch Skulpturen schafft, ein Wort wechseln oder mindestens eine Widmung ergattern. Man könnte meinen, dass es dem 74-Jährigen ein wenig zu viel wird. Doch Scapa sieht überhaupt nicht erschöpft aus. Im Gegenteil, er scheint den Rummel zu geniessen. «Um ehrlich zu sein», meint Ted Scapa mit einem Lächeln, «bei mir ist das ja immer so, dass ich eigentlich Angst habe, dass niemand kommt.» Diese Angst stellte sich schnell als unbegründet heraus. Viele sind von weit hergereist, um dem hochgeschätzten Künstler die Hand zu schütteln und sein neustes Werk zu begutachten.
Ted Scapa, der an der königlichen Kunstakademie in Den Haag grafische Kunst studierte, wurde vor allem durch seine Kindersendung «Das Spielhaus» als Zeichner bekannt. In den 60er und 70er-Jahren hatte diese Sendung tausende von Kindern fasziniert. Später zeichnete er lange für den Schweizer «Nebelspalter» und war während 30 Jahren Verleger beim Benteli Verlag. Bei Ted Scapa standen aber nie Dinge wie starke Popularität im Vordergrund. «Kreativität und deren Wiederentdeckung und Förderung war mir immer das stärkste Bedürfnis.»
Kleine und grosse Kinder
Ted Scapa wirkt ernst, als er erzählt, wie wichtig es ist, dass Kinder ihre Kreativität ausleben können. Er engagiert sich stark dafür, dass Kreativität gefördert wird, macht Workshops für Kinder, aber auch für Kaderleute. Die kreative Ader habe jeder in sich, sie müsse nur wieder entdeckt und ausgelebt werden. Schon nächste Woche wird der Künstler in Moskau einmal mehr mit Kindern arbeiten. Bald stehen auch seine Auftritte im Circus Knie an, wo er als Zeichner fungieren wird. Ein Mann also, der den Zeichenstift nie aus der Hand geben wird?
«Ich kenne keine pensionierten Künstler», meint Scapa. Und auch er wird nicht aufhören zu zeichnen. «Ich zeichne jeden Tag, das ist für die Übung. Wie ein Pianospieler, der jeden Tag übt.» Er zeichnet meistens nach Themen. Während seiner Kuh-Periode hat er sich nur noch mit Kühen beschäftigt. Jetzt sei er aber gedanklich schon wieder weiter und suche nach neuen Motiven. Was gibt ihm die Motivation immer weiterzumachen? Scapa grinst schelmisch: «Immer wenn ich etwas Neues anfange, denke ich, so jetzt will ich endlich etwas Gutes machen.» Obwohl er mit seinen Werken zufrieden ist, strebt er stets nach Neuem. Scapa ist ein Zeichner auf der Suche. Sein neustes Buch «Kuh Kuh» vereint seine Talente als Kabarettist und Karikaturist. Seine Wortspiele regen zu eigenen Überlegungen an. Somit hat Ted Scapa sein Ziel bereits erreicht. Aber auch der Künstler lässt sich gerne von Dritten inspirieren. Nicht ohne Grund meint er, dass er am liebsten Künstler sammeln würde. Scapa ist und bleibt Kuhlt. Und denken Sie jetzt nicht, es sei ein Schreibfehler.
[i] Die Ausstellung dauert bis am Pfingstmontag, 16. Mai und ist wie folgt geöffnet: Freitag, 14 - 21 Uhr, Samstag und Sonntag, 14 - 18 Uhr.
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