Oberdiessbach - SP-Grossrätin warb für das Stimmalter 16
Ende November stimmt die Berner Bevölkerung über die Senkung des aktiven Stimmrechtsalters auf 16 Jahre ab. Die SP-Oberdiessbach lud die Motionärin Nadine Masshardt letzte Woche zu einem öffentlich Vortrag ein.
Simon Wälti / Wochen-Zeitung
Das Berner Stimmvolk entscheidet am 27. November, ob die 16- und 17-jährigen Berner ab dem kommenden Jahr aktiv stimmen dürfen. Bern wäre bei einem Ja nach Glarus der zweite Kanton in der Schweiz, welche diese Senkung kennt. Das Initiativkomitee begründet die Anpassung unter anderem damit, dass Jugendliche bereits ab 16 Jahren eine Steuererklärung ausfüllen und möglicherweise auch Steuern bezahlen, einen Lehrvertrag unterschreiben und über ihre Religionszugehörigkeit entscheiden dürfen. Abstimmen soll deshalb auch bereits mit 16 Jahren möglich sein.
Eine Lücke schliessen
Am Vortrag im «Buumehus» in Oberdiessbach erläuterte Nadine Masshardt die Argumente den Anwesenden, die im Anschluss Fragen stellen durften. Nadine Masshardt erklärte unter anderem, dass Jugendliche in der Schule einiges über das politische Wesen in der Schweiz erfahren, dies aber noch nicht praktisch anwenden dürfen. Diese Lücke könne mit der Stimmrechtsalteranpassung geschlossen werden. Gleichzeitig sei aber das Wissen über die Politik in der Schweiz auch zu verbessern, damit die Jugendliche wissen, warum sie abstimmen sollten. Ob sich denn Jugendlichen überhaupt für die Politik interessieren, wurde gefragt. «In Österreich dürfen 16- und 17-jährige bereits seit 2007 abstimmen», erklärt Masshardt. «Eine Nachwahlbefragung nach den ersten Abstimmungen in Österreich zeigte, dass die Wählerbeteiligung sowie die Abstimmungsentscheidungen denen der Erwachsenen gleichte.» Sie habe schon von einigen Jugendlichen gehört, dass sie gerne bei Abstimmungen teil genommen hätten, die auch sie betreffen.
Jugendliche haben eine Meinung
Man merkt der jüngsten Grossrätin vom Kanton gut an, dass die Abstimmung ihr sehr wichtig ist. Aber sie ist auch realistisch: Man dürfe jetzt natürlich nicht erwarten, dass sich die unter 18-Jährigen gleich mit Freude auf die politischen Freiheiten stürzen werden. «Die Jugendlichen haben immer noch eine Menge anderer Wünsche und Ideen, das ist klar. Aber jene, die gerne wollen, die sollen auch dürfen», lässt Nadine Masshardt wissen.
«Wieso sollten sich die Jungen so investieren, wenn es die älteren Semester schon nicht vormachen?» Ein Anwesender fragt sich, ob denn die Jugendlichen überhaupt wissen, wie man wählt. Schliesslich sei der Vorgang nicht jedem bekannt und die Vorlagentexte seien zwar rechtlich korrekt geschrieben, aber nicht immer gut verständlich. Hier müsse man bei den Lehrern ansetzen, erklärt Masshardt. Die Lehrer können einerseits erklären, wie man abstimmen kann. Die Lehrerausbildung solle zugleich mehr Staatskunde beinhalten. Andererseits gibt es im Kanton Bern das «Easy Abstimmigsbüechli», in dem die Abstimmungen in eine jugendliche Sprache übersetzt werden. Man merkt den Anwesenden gut an, dass sie zwar grösstenteils für die Annahme der Vorlage sind, damit auch 16- und 17-Jährige wählen dürfen. Dass Schüler und Lehrlinge wählen können, das trauen ihnen die Anwesenden zu. Auch dass sie sich eine eigene Meinung bilden und vertreten können. Zugleich ist offensichtlich, dass noch einige Fragen offen sind, welche aber erst definitiv geklärt werden können, wenn die ersten Abstimmungen mit den Jugendlichen als Teilnehmer vorbei sind. Ein Besucher bringt diese Stimmung auf den Punkt: «Bringts nüt, so schadts nüt.»
Eine Lücke schliessen
Am Vortrag im «Buumehus» in Oberdiessbach erläuterte Nadine Masshardt die Argumente den Anwesenden, die im Anschluss Fragen stellen durften. Nadine Masshardt erklärte unter anderem, dass Jugendliche in der Schule einiges über das politische Wesen in der Schweiz erfahren, dies aber noch nicht praktisch anwenden dürfen. Diese Lücke könne mit der Stimmrechtsalteranpassung geschlossen werden. Gleichzeitig sei aber das Wissen über die Politik in der Schweiz auch zu verbessern, damit die Jugendliche wissen, warum sie abstimmen sollten. Ob sich denn Jugendlichen überhaupt für die Politik interessieren, wurde gefragt. «In Österreich dürfen 16- und 17-jährige bereits seit 2007 abstimmen», erklärt Masshardt. «Eine Nachwahlbefragung nach den ersten Abstimmungen in Österreich zeigte, dass die Wählerbeteiligung sowie die Abstimmungsentscheidungen denen der Erwachsenen gleichte.» Sie habe schon von einigen Jugendlichen gehört, dass sie gerne bei Abstimmungen teil genommen hätten, die auch sie betreffen.
Jugendliche haben eine Meinung
Man merkt der jüngsten Grossrätin vom Kanton gut an, dass die Abstimmung ihr sehr wichtig ist. Aber sie ist auch realistisch: Man dürfe jetzt natürlich nicht erwarten, dass sich die unter 18-Jährigen gleich mit Freude auf die politischen Freiheiten stürzen werden. «Die Jugendlichen haben immer noch eine Menge anderer Wünsche und Ideen, das ist klar. Aber jene, die gerne wollen, die sollen auch dürfen», lässt Nadine Masshardt wissen.
«Wieso sollten sich die Jungen so investieren, wenn es die älteren Semester schon nicht vormachen?» Ein Anwesender fragt sich, ob denn die Jugendlichen überhaupt wissen, wie man wählt. Schliesslich sei der Vorgang nicht jedem bekannt und die Vorlagentexte seien zwar rechtlich korrekt geschrieben, aber nicht immer gut verständlich. Hier müsse man bei den Lehrern ansetzen, erklärt Masshardt. Die Lehrer können einerseits erklären, wie man abstimmen kann. Die Lehrerausbildung solle zugleich mehr Staatskunde beinhalten. Andererseits gibt es im Kanton Bern das «Easy Abstimmigsbüechli», in dem die Abstimmungen in eine jugendliche Sprache übersetzt werden. Man merkt den Anwesenden gut an, dass sie zwar grösstenteils für die Annahme der Vorlage sind, damit auch 16- und 17-Jährige wählen dürfen. Dass Schüler und Lehrlinge wählen können, das trauen ihnen die Anwesenden zu. Auch dass sie sich eine eigene Meinung bilden und vertreten können. Zugleich ist offensichtlich, dass noch einige Fragen offen sind, welche aber erst definitiv geklärt werden können, wenn die ersten Abstimmungen mit den Jugendlichen als Teilnehmer vorbei sind. Ein Besucher bringt diese Stimmung auf den Punkt: «Bringts nüt, so schadts nüt.»