Oberdiessbach - Kräftige Farben und zarte Motive

Die Oberdiessbacher Batik- und Aquarellkünstlerin Friedi Haldimann zeigt in der Galerie Heubühne Aquarelle und Bilder in Mischtechnik, die sich vor allem um ein Thema drehen: Die Darstellung von Blumen.

Raymond Beutler, Wochen-Zeitung
Gleich beim Betreten der Galerie leuchten sie einem entgegen, die leuchtenden Farbkompositionen, die sich vom weissen Stellwandhintergrund und der hölzernen Dachkonstrukion abheben. Blumen in allen Farben sind da zu sehen. Friedi Haldimann hat sie mit Aquarell- und Mischtechnik gemalt. Mischtechnik? «Ich verwende diesen Ausdruck um zu verhindern, dass mir jemand die nicht lehrbuchmässige Handhabung der Aquarelltechnik vorwerfen kann», antwortet die Künstlerin. Die Abweichung von der ursprünglichen Technik besteht hauptsächlich darin, dass Haldimann die Aquarellfarben teilweise wesentlich kräftiger aufträgt. Dadurch verlieren die Bilder zwar teilweise die Luftigkeit und Transparenz der Aquarelle, gewinnen aber an Leuchtkraft und Intensität.

Batik als Ausgangspunkt

Begonnen hat Friedi Haldimann ihren Weg als Künstlerin in der Batiktechnik. Sie eignete sich die Technik in der Freizeit an, nebst dem Schul­unterricht in Wengi bei Frutigen, nahe ihrem Geburtsort Rinderwald/Achseten. Später gab sie auch Batikkurse in Lehrerfortbildungen. Nach mehreren Ausstellungen auch mit andern Baktikünstern erwachte in ihr der Wunsch, mit allen Farbtönen spielen und mischen zu können. So besuchte sie 1992 Kurse für Aquarell. Entstanden sind seither eine Vielzahl von Werken, vornehmlich Blumenbilder. Friedi Haldimann verfügt über kein eigenes Atelier, so dass die meisten der Bilder auf dem Esstisch in der Küche Haldimann oder vor dem Haus im Garten entstehen. Dort, wo die Motive zu finden sind... Dass ihr das Spiel mit den Farben zusagt und Freude bereitet, wird jeder Besucher der jetzigen Ausstellung bestätigen können.

Flora als Ausdruck von Lebensfreude

Blumen sind ja ein höchst beliebtes und in der Kunst allgegenwärtiges Motiv. Was kann wohl die Motivation sein, immer und immer wieder sich den verschiedenen Blütenformen und –farben zuzuwenden? «Die Blumen», so Haldimann, «sind für mich der Ausdruck des Schönen schlechthin. Auch in entbehrungsreichen Zeiten, als ich als Kind mit meiner Mutter zur Alp gegangen bin, konnte ich mich ihrer erfreuen, auch wenn wir sonst über keinen Luxus verfügten.» In ihren Bildern ist aber nicht nur die Begeisterung für die Schönheiten der Blumen zu sehen, sondern auch der geschulte, genaue Blick für die Beschaffenheit der Pflanzen. Aber dabei bleibt es nicht. In grosser künstlerischer Offenheit spielt sie mit den Formen und Farben. Diese Kombination von Natürlichkeit und künstlerischer (niemals künstlicher oder gekünstelter) Verfremdung macht den Reiz der Gemälde von Friedi Haldimann aus. Es ist zu hoffen, dass die Künstlerin ihr Darstellungsspektrum in den kommenden Jahren noch erweitern wird. Ein Anfang ist mit einigen Landschaftsmalereien schon gemacht worden.

[i] Öffnungszeiten der Galerie Heubühne bis 16. Mai 2005: Mittwoch bis Samstag: 15 – 19 Uhr. Pfingsten und Pfingstmontag: 10 – 12 Uhr und 14 – 17 Uhr.

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Erstellt: 12.05.2005
Geändert: 12.05.2005
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