Oberdiessbach - Frauen beleben den Dorfalltag
Die über 400 Mitglieder des Frauenvereins Oberdiessbach kümmern sich auf vielfältige Art um das Wohl ihrer Mitmenschen.
Matthias Engel, Berner Landbote
Auch wenn sich vieles seit dem Gründungsjahr 1944 in der Gemeinde Oberdiessbach verändert hat, sind die heute über 400 hilfsbereiten Mitglieder des Frauenvereins Oberdiessbach während all den Jahrzehnten die guten Seelen im Dorf geblieben. Versuchten die Frauen in den Anfangsjahren noch, sich in schweren Zeiten gegenseitig Halt zu geben, verschönern sie in der Gegenwart den Dorfalltag mit kurzweiligen Anlässen und Ausflügen. Einige Angebote richten sich dabei speziell an die älteren Mitmenschen, deren Alleinsein man verhindern möchte. Wichtig ist in dieser Hinsicht der Besucherdienst für ältere, alleinstehende, kranke oder behinderte Leute, der nicht als kostenloser Spitex-Ersatz gedacht ist, sondern wertvolle Begegnungen zwischen (meist) jüngeren Frauenvereinsmitgliedern und eher ruhig lebenden Oberdiessbachern ermöglichen soll. Die so im Laufe der Zeit entstehenden ungewöhnlichen Beziehungen sind ganz unterschiedlich intensiv, werden aber von allen Besuchten und allen Besucherinnen geschätzt.
Seniorenessen und Kaffeestube
Doch der Frauenverein will nicht nur private Begegnungen fördern, sondern auch zum gemeinsamen Zusammensein mitten im Dorf anregen - mit grossem Erfolg. Besonders beliebt ist das Seniorenessen im Restaurant Rebstock, das jeden ersten Donnerstag im Monat stattfindet. Nicht nur das gute Essen, sondern auch das gemeinsame gesellige Zusammensein wird von den älteren Oberdiessbacherinnen und Oberdiessbachern sehr geschätzt. Rund 60 Senioren unterhalten sich jeweils angeregt.
Auch können, dank dem Frauenverein, jüngere und ältere Frauen einmal im Monat in gemütlicher Atmosphäre zusammensitzen. Jeweils am 3. Donnerstag im Monat treffen sich Mitglieder und Nichtmitglieder zu Kaffee oder Tee in der Kaffeestube, die je nach Jahreszeit im Kirchgemeindehaus oder im ungeheizten Baumann-Haus von 9.00 bis 11.00 stattfindet.
Zweimal im Jahr sind die Vereinsmitglieder auch gemeinsam unterwegs, findet doch immer im Frühling eine Besichtigung und im Herbst ein Vereinsausflug statt. Ob die Frauen nun die REGA in Belp, das Paraplegikerzentrum Nottwil oder Kurt Aeschbacher in seinem Fernsehstudio in Zürich besuchen, die Reisen stossen dank ihres besonderen Programms bei jüngeren und älteren Mitgliedern stets auf reges Interesse.
Bildung für alle
Auch die Bildung aller Generationen wird vom Frauenverein tatkräftig unterstützt und gefördert. Jung und Alt können sich in der Ludothek wertvolle Spiele ausleihen, die nicht nur grosse Freude und Spielspass bereiten, sondern durchaus lehrreich sind. Schüler werden in der Aufgabenhilfe bei Schulschwierigkeiten unterstützt. Auch die älteren Oberdiessbacher, die ihre Schulzeit längst hinter sich haben, sollen sich ein eigenes Lernprogramm zusammenstellen können. So bietet der Frauenverein jedes Jahr zahlreiche Kurse an, zu so unterschiedlichen Themen wie Anfängerkochkurs für Alleinstehende, Tanzkurs von Rock'n'Roll bis Tango, Selbstverteidigung für Frauen, Steuererklärung ausfüllen oder Taschen nähen. Die Kurse werde kostengünstig angeboten und von professionellen Kursleitern geleitet.
Geld für guten Zweck
Wer so viel Gutes tut, braucht natürlich auch Einnahmequellen. Der Verein finanziert sich nebst den Mitgliederbeiträgen vor allem durch die Einnahmen der Brockenstube. In der Regel findet an jedem 1. Samstag im Monat der Verkauf und am Tag zuvor die Annahme statt, am darauffolgenden Mittwoch ist zudem noch ein zusätzlicher Verkaufstag.
Eine weitere Aktivität ist der alljährliche Basar Ende Oktober, der gemeinsam mit der Kirchgemeinde durchgeführt wird. Der Erlös ist dabei immer für vier verschiedene soziale Projekte bestimmt, wovon Kirchgemeinde und Frauenverein beide jeweils ein besonderes Projekt im In- und Ausland auswählen: Dies sind beispielsweise die Unterstützung des Physiotherapieprogramms in Äthiopien, das von einem Oberdiessbacher geleitet wird. Zudem floss ein Viertel des Erlöses des vergangenen Basars an den «Kindermann» des Frauenhauses Thun.
17-köpfiger Vorstand
Die Führungsaufgaben sind im Frauenverein Oberdiessbach auf 17 verschiedene Köpfe verteilt, da fast jedes Ressort doppelt besetzt ist. Diese neuartige Vereinsstruktur wurde 1999 eingeführt. Hintergedanke dieser Struktur ist, dass junge Frauen so eher bereit sind, ein Vereinsamt zu übernehmen, weil dadurch die Arbeit aufgeteilt werden kann und somit die persönliche Belastung geringer ist. Durch diese Doppelbesetzung wird beim Rücktritt eines Ressortmitglieds sichergestellt, dass kein Wissen verloren geht. Trotz des verteilten Aufwandes einer Vorstandstätigkeit auf zwei Personen, haben die beiden «Koordinatorinnen» Silvia Neuenschwander und Susanne Vizeli immer mehr Mühe, neue Vorstandmitglieder zu finden. Silvia Neuenschwander und Susanne Vizeli bedauern Absagen sehr, zumal sie allgemein den Eindruck haben, dass viele junge und jüngere Leute heute den Wert der Freiwilligenarbeit nicht mehr erkennen oder erkennen wollen. «Dabei schätzt doch unsere Dorfgemeinschaft unsere Angebote sehr und ist uns gegenüber immer sehr dankbar», so die beiden Frauen übereinstimmend. Der Frauenverein Oberdiessbach scheint jedenfalls noch lange nicht überholt zu sein.
www.berner-landbote.ch
www.oberdiessbach.ch
www.bern-ost.ch/frauenverein-oberdiessbach
Seniorenessen und Kaffeestube
Doch der Frauenverein will nicht nur private Begegnungen fördern, sondern auch zum gemeinsamen Zusammensein mitten im Dorf anregen - mit grossem Erfolg. Besonders beliebt ist das Seniorenessen im Restaurant Rebstock, das jeden ersten Donnerstag im Monat stattfindet. Nicht nur das gute Essen, sondern auch das gemeinsame gesellige Zusammensein wird von den älteren Oberdiessbacherinnen und Oberdiessbachern sehr geschätzt. Rund 60 Senioren unterhalten sich jeweils angeregt.
Auch können, dank dem Frauenverein, jüngere und ältere Frauen einmal im Monat in gemütlicher Atmosphäre zusammensitzen. Jeweils am 3. Donnerstag im Monat treffen sich Mitglieder und Nichtmitglieder zu Kaffee oder Tee in der Kaffeestube, die je nach Jahreszeit im Kirchgemeindehaus oder im ungeheizten Baumann-Haus von 9.00 bis 11.00 stattfindet.
Zweimal im Jahr sind die Vereinsmitglieder auch gemeinsam unterwegs, findet doch immer im Frühling eine Besichtigung und im Herbst ein Vereinsausflug statt. Ob die Frauen nun die REGA in Belp, das Paraplegikerzentrum Nottwil oder Kurt Aeschbacher in seinem Fernsehstudio in Zürich besuchen, die Reisen stossen dank ihres besonderen Programms bei jüngeren und älteren Mitgliedern stets auf reges Interesse.
Bildung für alle
Auch die Bildung aller Generationen wird vom Frauenverein tatkräftig unterstützt und gefördert. Jung und Alt können sich in der Ludothek wertvolle Spiele ausleihen, die nicht nur grosse Freude und Spielspass bereiten, sondern durchaus lehrreich sind. Schüler werden in der Aufgabenhilfe bei Schulschwierigkeiten unterstützt. Auch die älteren Oberdiessbacher, die ihre Schulzeit längst hinter sich haben, sollen sich ein eigenes Lernprogramm zusammenstellen können. So bietet der Frauenverein jedes Jahr zahlreiche Kurse an, zu so unterschiedlichen Themen wie Anfängerkochkurs für Alleinstehende, Tanzkurs von Rock'n'Roll bis Tango, Selbstverteidigung für Frauen, Steuererklärung ausfüllen oder Taschen nähen. Die Kurse werde kostengünstig angeboten und von professionellen Kursleitern geleitet.
Geld für guten Zweck
Wer so viel Gutes tut, braucht natürlich auch Einnahmequellen. Der Verein finanziert sich nebst den Mitgliederbeiträgen vor allem durch die Einnahmen der Brockenstube. In der Regel findet an jedem 1. Samstag im Monat der Verkauf und am Tag zuvor die Annahme statt, am darauffolgenden Mittwoch ist zudem noch ein zusätzlicher Verkaufstag.
Eine weitere Aktivität ist der alljährliche Basar Ende Oktober, der gemeinsam mit der Kirchgemeinde durchgeführt wird. Der Erlös ist dabei immer für vier verschiedene soziale Projekte bestimmt, wovon Kirchgemeinde und Frauenverein beide jeweils ein besonderes Projekt im In- und Ausland auswählen: Dies sind beispielsweise die Unterstützung des Physiotherapieprogramms in Äthiopien, das von einem Oberdiessbacher geleitet wird. Zudem floss ein Viertel des Erlöses des vergangenen Basars an den «Kindermann» des Frauenhauses Thun.
17-köpfiger Vorstand
Die Führungsaufgaben sind im Frauenverein Oberdiessbach auf 17 verschiedene Köpfe verteilt, da fast jedes Ressort doppelt besetzt ist. Diese neuartige Vereinsstruktur wurde 1999 eingeführt. Hintergedanke dieser Struktur ist, dass junge Frauen so eher bereit sind, ein Vereinsamt zu übernehmen, weil dadurch die Arbeit aufgeteilt werden kann und somit die persönliche Belastung geringer ist. Durch diese Doppelbesetzung wird beim Rücktritt eines Ressortmitglieds sichergestellt, dass kein Wissen verloren geht. Trotz des verteilten Aufwandes einer Vorstandstätigkeit auf zwei Personen, haben die beiden «Koordinatorinnen» Silvia Neuenschwander und Susanne Vizeli immer mehr Mühe, neue Vorstandmitglieder zu finden. Silvia Neuenschwander und Susanne Vizeli bedauern Absagen sehr, zumal sie allgemein den Eindruck haben, dass viele junge und jüngere Leute heute den Wert der Freiwilligenarbeit nicht mehr erkennen oder erkennen wollen. «Dabei schätzt doch unsere Dorfgemeinschaft unsere Angebote sehr und ist uns gegenüber immer sehr dankbar», so die beiden Frauen übereinstimmend. Der Frauenverein Oberdiessbach scheint jedenfalls noch lange nicht überholt zu sein.
www.berner-landbote.ch
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