Oberdiessbach - Fernwärmeverbund ist in Planung

In Oberdiessbach ist ein Fernwärmeverbund in Arbeit. Eine Projektstudie liegt vor. Erste Reaktionen waren positiv, sagen die Initianten. Dank dem 8,5-Millionen-Projekt könnten bis zu 1,1 Mio. Liter Heizöl im Jahr gespart werden.

Marco Zysset / Berner Zeitung BZ
«Wenn alle mitmachen, die bisher Interesse angemeldet haben, können wir in Oberdiessbach bis zu 1,1 Millionen Liter Heizöl sparen – pro Jahr!» Das sagt Markus Hirschi, Bauunternehmer und Mitinitant eines Fernwärmeprojekts in Oberdiessbach. Die Idee, einen Fernwärmeverbund mit einer Holzschnitzelheizung zu realisieren, sei nicht neu, betont Hirschi. «Aber wegen der horrenden Ölpreise im letzten Jahr und der zunehmenden globalen Energieprobleme wurde sie wieder aktuell.»

Gewerbe ist interessiert

Die Initianten lancierten im letzten Spätsommer und Herbst bei den Industrie- und Gewerbebetrieben im Dorf eine Umfrage. Sie wollten wissen, wer überhaupt Interesse hätte, Wärme für Produktion, Heizung und Warmwasser aus einem Fernwärmeverbund zu beziehen. «Die meisten Rückmeldungen waren positiv», sagt Markus Hirschi. Grossbetriebe hätten ebenso Interesse signalisiert wie Kleinbetriebe, die Einwohnergemeinde oder das Pflegezentrum im ehemaligen Spital.

Auf Grund dieser Rückmeldungen wurde eine mögliche Linienführung für die Leitungen ausgearbeitet; darauf kontaktierten die Planer 97 Besitzer von Liegenschaften. «Über 60 Antworten sind eingegangen, auch hier die meisten mit positivem Feedback», sagt Markus Hirschi zufrieden.

Infoabend am 24.März

«Jetzt ist das Projekt so weit gediehen, dass wir die Bevölkerung informieren können», erklärt Hirschi weiter. Am 24.März sind alle Interessierten zu einem Informationsabend eingeladen. «Dann gilt es, Nägel mit Köpfen zu machen.» Sprich: Bis Mitte Jahr wollen die privaten Initianten wissen, wer konkret seine Energie aus dem Wärmeverbund beziehen will. Je nach Grösse und Zahl der Abnehmer steht laut Hirschi sogar zur Diskussion, im Heizwerk auch Strom zu produzieren. «Dafür brauchen wir aber verbindliche Zusagen und genügend Abnehmer.» Parallel zu diesen Abklärungen treiben Hirschi und seine Mitstreiter die Firmengründung und die Investorensuche voran.

8,5 Millionen investieren

Die vorliegende Projektstudie hat gemäss Markus Hirschi über 20000 Franken gekostet, das Investitionsvolumen für den Bau des Heizwerks in der alten Grube wird auf 8,5 Millionen Franken veranschlagt. Sollte auch Strom produziert werden, wären bis zu 2 Millionen mehr von Nöten.
Vorgesehen ist, ein Heizwerk nach dem Vorbild des Fernwärmeverbundes Avari, der seit letztem Jahr in Wilderswil in Betrieb ist, zu bauen. In zwei Heizkesseln sollen jährlich rund 17000 Kubikmeter Holzschnitzel in Energie umgewandelt werden; gerechnet wird mit rund 8,5 Millionen Kilowattstunden produzierter Nutzenergie pro Jahr. Geht es nach den Plänen der Initianten, wird vor allem Holz aus regionaler Produktion sowie Abfallholz von Privaten und Firmen verfeuert.

Informationsabend: Dienstag, 24. März, 19.30 Uhr, Restaurant Löwen, Oberdiessbach.

Ein Artikel aus der

www.oberdiessbach.ch

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Erstellt: 05.03.2009
Geändert: 05.03.2009
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