Oberdiessbach - Die Karten werden neu gemischt

Dieses Wochenende wird gewählt. FDP und SVP erhalten Konkurrenz: Die SP tritt nach vier Jahren wieder an. Die grosse Unbekannte im Rennen um die sieben Sitze des Gemeinderates ist aber eine neue Partei.

Bruno Zürcher, Wochen-Zeitung
Vor vier Jahren trat die SP überraschend nicht zu den Gemeinderatswahlen an. «Wir werden in vier Jahren versuchen, wieder in den Gemeinderat einzuziehen», hat der damalige Gemeinderat Werner Stucki damals erklärt. Die SP hielt Wort: Für die Wahlen, die dieses Wochenende stattfinden, treten die Sozialdemokraten mit drei Kandidaten an und haben ein klares Ziel: «Wir wollen mindestens einen Sitz», erklärt Jris Horisberger von der SP.

Die EDU hat keine Kandidaten

Nicht Wort gehalten hat die EDU. «In vier Jahren wollen wir wieder einen Vertreter in den Gemeinderat bringen», liess die Oberdiessbacher EDU vor vier Jahren verlauten. Daraus wird nichts. Die EDU hat weder Kandidaten für den Gemeinderat noch Kandidaten für die Kommissionen.

Die politische Abstinenz der EDU brachte eine neue Partei auf den Plan: Die EVP. Im November vergangenen Jahres wurde die Ortspartei gegründet, kein Jahr später stellt sie für die Gemeinderatswahlen sechs Kandidaten auf. «Wir haben unsere Partei gegründet, weil sich die EDU faktisch zurückzog», sagt EVP-Präsident Hans­peter Schmutz. Sechs kandidierende Personen tönt nach grosser Unterstützung – welches Ziel peilt die EVP an? «Weil wir zum ersten Mal an den Wahlen teilnehmen, sind die Chancen schwierig einzuschätzen. Wir versprechen uns aber schon einen Sitz», sagt Hanspeter Schmutz.

Die FDP möchte wieder vier Sitze

Die FDP und die SVP, die sich in der laufenden Legislatur die sieben Gemeinderatssitze teilen, sind gefordert. Sie konnten vor vier Jahren zulegen, weil die beiden Sitze der SP und jener des EDU frei wurden, allerdings wurde damals die Zahl der Sitze von neun auf sieben reduziert. Die FDP geht mit fünf Kandidaten ins Rennen um die sieben Gemeinderatssitze und ist optimistisch: «Wir möchten unsere vier Sitze bestätigen», sagt Markus Hirschi, Präsident der FDP. Dies zu erreichen, werde natürlich sehr schwierig, fügt Hirschi an. Von welcher Seite ortet er am meisten Gegenwehr? «Die SP war früher im Gemeinderat vertreten und hat wohl am meisten Potenzial», meint Hirschi.

Zwei Sitze dank zwei Bisherigen?

Mit zwei von bisher drei Sitzen wäre die SVP zufrieden. «Wir wollen den Abstand zur FDP verringern und so die Chance auf einen dritten Sitz wahren. Wir rechnen damit, dass wir zwei Sitze halten können, zumal sich zwei bisherige Gemeinderäte zur Wahl stellen», sagt die SVP-Präsidentin
­Ursula Hadorn.

Für das Amt des Gemeindepräsidenten kandidiert einzig Hans Rudolf Vogt. Der Vertreter der FDP hat das Amt seit 2001 inne.

Kandidatinnen und Kandidaten: EVP: Walter Feuz, Hanspeter Schmutz, Sonja Frey-Lüscher, Dorothea Maurer-Zürcher, Brigitte Akert-Hilpert, Benedikt Hitz. FDP: Hans Rudolf Vogt, Lilian Gerber, Anton Rothen, Willy Baumann (alle bisher), Anton von Gunten. SP: Christoph Joss, Jris Horisberger, Thomas Käsermann. SVP: Niklaus Hadorn, Ulrich Friedli (beide bisher), Susanne Nafzger-Wenger, Ulrich Aebi.

Ein Artikel aus der
www.oberdiessbach.ch

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Erstellt: 22.09.2005
Geändert: 22.09.2005
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