Oberdiessbach - Der neue Platz für den FC stösst auf Verständnis – aber nicht nur
Der Fussballplatz des FC Oberdiessbach im Kächbrunnen ist zu klein, hat kaum Parkplätze und liegt in der Nähe von Wohnhäusern. Die Gemeinde will für 4,5 Millionen eine neue Sportanlage bauen. Nicht alle sind davon begeistert.
Silvia Ben el Warda-Wullschläger / Wochen-Zeitung
Der 7. März ist für den FC Oberdiessbach ein wichtiges Datum. Dann entscheiden die Stimmberechtigten, ob im Leimen (bei der ehemaligen Ziegelei) eine neue Sportanlage gebaut werden kann. Geplant sind dort ein grosses Spielfeld und ein etwas kleineres Kunstrasenfeld; auf beiden könnten Meisterschaftsspiele ausgetragen werden. Eine Garderobenanlage, ein Klubhaus und 95 Parkplätze vervollständigen die Anlage.
Das sind für Walter Stalder, Mitglied der Projektgruppe des FC Oberdiessbach, erfreuliche Aussichten. Heute spielt und trainiert der FC im Kächbrunnen, wo nur ein Rasenplatz zur Verfügung steht. Dieser weise die Minimalmasse auf, die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände rund ums Spielfeld könnten nicht eingehalten werden, sagt
Walter Stalder. Durch die Übernutzung werde der Rasen stark in Mitleidenschaft gezogen. «Nach zwei bis drei Sonntagen sieht er aus wie ein Acker.» Auf den kleineren Rindenplatz könne höchstens für Trainings ausgewichen werden.
Wachstum verpflichtet auch
Nach Ausweichmöglichkeiten sahen sich die Klubverantwortlichen schon längst um. So wird der Sportplatz beim Sekundarschulhaus für die Trainings des Kinderfussballs benutzt. Doch das sei nicht unproblematisch wegen der Anwohner. Ähnliche Probleme gibt es im Kächbrunnen. «Während der Saison ist jeden Abend bis 22 Uhr Licht, Autos fahren hin und her, das führte schon öfters zu Reklamationen.» Prekär sei die Parkplatzsituation. Bei Matches müssten die Autos entlang der schmalen Strasse parkiert werden. Für Walter Stalder ist klar: «Wenn wir den Verein und insbesondere die Juniorenbewegung wie bisher weiterführen wollen, brauchen wir diesen neuen Platz mit dem zweiten Spielfeld.» Jährlich würden zehn bis 20 neue Junioren zum Verein stossen. Dieses Wachstum sei erfreulich, verlange aber auch nach der nötigen Infrastruktur.
Der FC könnte sich bei einer Annahme der Vorlage den Platz nicht bequem bauen lassen, sondern verpflichtet sich auch zu Eigenleistungen. Der Innenausbau der Garderobe und das Erstellen des Klubhauses müsste der Klub übernehmen. Walter Stalder rechnet mit Kosten von 400’000 Franken und 500 Stunden Fronarbeit.
Kosten senken dank Landverkauf
Für die Gemeinde bleiben immer noch Kosten von brutto 4,5 Millionen Franken. Dass so viel Geld für die Bedürfnisse nur eines Vereins eingesetzt wird, stösst nicht nur auf Verständnis. Doch Gemeindeschreiber Oliver Zbinden relativiert: «Kein Verein kann ein solches Projekt aus eigenen Mitteln finanzieren. Das gilt auch für Turnhallen oder Mehrzweckanlagen.» Zudem könne das Vorhaben zu einem guten Teil refinanziert werden. Ge-
plant ist, das Trainingsfeld mit angrenzendem Land sowie das Gebäude im Kächbrunnen als Bauland zu veräussern. Davon erhofft sich die Gemeinde einen Erlös von 2,25 Millionen Franken. Dieses Geschäft kommt am 7. März separat an die Urne. Abzüglich der Beiträge vom Kanton und aus einem Gemeindefonds verbleiben Kosten von 1,8 Millionen Franken. Das sei ein vertretbarer Betrag, meint Oliver Zbinden.
SVP will zuerst Mehrzweckhalle
Von den vier Ortsparteien spricht sich offiziell einzig die SVP gegen das Projekt aus. Man sei grundsätzlich nicht gegen einen neuen Fussballplatz, sagt Parteipräsident Hermann Hauser. «Doch der Zeitpunkt ist der falsche. Wer weiss schon, ob das Bauland bei der aktuellen Wirtschaftslage tatsächlich zu diesem Preis verkauft werden kann?» Kritisiert wird von der SVP auch das Vorgehen des Gemeinderates bezüglich einer Mehrzweckanlage. «Deren Planung hat der Gemeinderat bewusst unterlassen», schreibt die Partei in der Botschaft zur Abstimmungsvorlage. Dies obwohl eine solche Anlage nicht nur einem, sondern allen Sport- und Kulturvereinen dienen würde. «Wir fordern, dass die Planung der Mehrzweckhalle vorangetrieben wird und diese zuerst gebaut wird», hält Hermann Hauser fest. Fussballspielen sei vorläufig auch ohne neuen Platz möglich, da könne man auch noch zwei Jahre zuwarten. «Bis dann müsste man Investoren für das Bauland im Kächbrunnen finden und ein Projekt für eine Mehrzweckanlage ausgearbeitet haben.»
Weitere grosse Brocken stehen an
Im Finanzplan des Gemeinderates von Oberdiessbach figuriert die Mehrzweckhalle (8,24 Millionen Franken) in der zeitlich nicht definierten zweiten Phase, gleich wie die Erweiterung der Sekundarschule (2,69 Millionen). In der ersten Phase sind nebst der Sportplatzanlage (bis 2012) auch die Erweiterung der Primarschulanlage (ab 2013, 4,75 Millionen) vorgesehen.
Heuteabend um 20 Uhr findet in der Aula der Sek Oberdiessbach ein Informationsanlass zum Neubau der Sportanlage Leimen statt.
Das sind für Walter Stalder, Mitglied der Projektgruppe des FC Oberdiessbach, erfreuliche Aussichten. Heute spielt und trainiert der FC im Kächbrunnen, wo nur ein Rasenplatz zur Verfügung steht. Dieser weise die Minimalmasse auf, die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände rund ums Spielfeld könnten nicht eingehalten werden, sagt
Walter Stalder. Durch die Übernutzung werde der Rasen stark in Mitleidenschaft gezogen. «Nach zwei bis drei Sonntagen sieht er aus wie ein Acker.» Auf den kleineren Rindenplatz könne höchstens für Trainings ausgewichen werden.
Wachstum verpflichtet auch
Nach Ausweichmöglichkeiten sahen sich die Klubverantwortlichen schon längst um. So wird der Sportplatz beim Sekundarschulhaus für die Trainings des Kinderfussballs benutzt. Doch das sei nicht unproblematisch wegen der Anwohner. Ähnliche Probleme gibt es im Kächbrunnen. «Während der Saison ist jeden Abend bis 22 Uhr Licht, Autos fahren hin und her, das führte schon öfters zu Reklamationen.» Prekär sei die Parkplatzsituation. Bei Matches müssten die Autos entlang der schmalen Strasse parkiert werden. Für Walter Stalder ist klar: «Wenn wir den Verein und insbesondere die Juniorenbewegung wie bisher weiterführen wollen, brauchen wir diesen neuen Platz mit dem zweiten Spielfeld.» Jährlich würden zehn bis 20 neue Junioren zum Verein stossen. Dieses Wachstum sei erfreulich, verlange aber auch nach der nötigen Infrastruktur.
Der FC könnte sich bei einer Annahme der Vorlage den Platz nicht bequem bauen lassen, sondern verpflichtet sich auch zu Eigenleistungen. Der Innenausbau der Garderobe und das Erstellen des Klubhauses müsste der Klub übernehmen. Walter Stalder rechnet mit Kosten von 400’000 Franken und 500 Stunden Fronarbeit.
Kosten senken dank Landverkauf
Für die Gemeinde bleiben immer noch Kosten von brutto 4,5 Millionen Franken. Dass so viel Geld für die Bedürfnisse nur eines Vereins eingesetzt wird, stösst nicht nur auf Verständnis. Doch Gemeindeschreiber Oliver Zbinden relativiert: «Kein Verein kann ein solches Projekt aus eigenen Mitteln finanzieren. Das gilt auch für Turnhallen oder Mehrzweckanlagen.» Zudem könne das Vorhaben zu einem guten Teil refinanziert werden. Ge-
plant ist, das Trainingsfeld mit angrenzendem Land sowie das Gebäude im Kächbrunnen als Bauland zu veräussern. Davon erhofft sich die Gemeinde einen Erlös von 2,25 Millionen Franken. Dieses Geschäft kommt am 7. März separat an die Urne. Abzüglich der Beiträge vom Kanton und aus einem Gemeindefonds verbleiben Kosten von 1,8 Millionen Franken. Das sei ein vertretbarer Betrag, meint Oliver Zbinden.
SVP will zuerst Mehrzweckhalle
Von den vier Ortsparteien spricht sich offiziell einzig die SVP gegen das Projekt aus. Man sei grundsätzlich nicht gegen einen neuen Fussballplatz, sagt Parteipräsident Hermann Hauser. «Doch der Zeitpunkt ist der falsche. Wer weiss schon, ob das Bauland bei der aktuellen Wirtschaftslage tatsächlich zu diesem Preis verkauft werden kann?» Kritisiert wird von der SVP auch das Vorgehen des Gemeinderates bezüglich einer Mehrzweckanlage. «Deren Planung hat der Gemeinderat bewusst unterlassen», schreibt die Partei in der Botschaft zur Abstimmungsvorlage. Dies obwohl eine solche Anlage nicht nur einem, sondern allen Sport- und Kulturvereinen dienen würde. «Wir fordern, dass die Planung der Mehrzweckhalle vorangetrieben wird und diese zuerst gebaut wird», hält Hermann Hauser fest. Fussballspielen sei vorläufig auch ohne neuen Platz möglich, da könne man auch noch zwei Jahre zuwarten. «Bis dann müsste man Investoren für das Bauland im Kächbrunnen finden und ein Projekt für eine Mehrzweckanlage ausgearbeitet haben.»
Weitere grosse Brocken stehen an
Im Finanzplan des Gemeinderates von Oberdiessbach figuriert die Mehrzweckhalle (8,24 Millionen Franken) in der zeitlich nicht definierten zweiten Phase, gleich wie die Erweiterung der Sekundarschule (2,69 Millionen). In der ersten Phase sind nebst der Sportplatzanlage (bis 2012) auch die Erweiterung der Primarschulanlage (ab 2013, 4,75 Millionen) vorgesehen.
Heuteabend um 20 Uhr findet in der Aula der Sek Oberdiessbach ein Informationsanlass zum Neubau der Sportanlage Leimen statt.