Oberdiessbach - Ab Herbst 2011 gibts Wärme

Die Heizwerk Oberdiessbach AG ist gegründet. Ende Jahr soll Baustart sein, ab Herbst 2011 wollen die Initianten Wärme liefern.

Marco Zysset / Berner Zeitung BZ
«Wir sind etwas hinter dem ursprünglichen Zeitplan», gesteht Markus Hirschi. Der Oberdiessbacher Unternehmer ist einer der Mitinitianten der Idee, mittelfristig grosse Teile des Dorfes mit Wärme und Strom aus eigener Produktion versorgen zu können. «Grund für die Verspätung sind Planungs- und Vorbereitungsarbeiten, die mehr Zeit in Anspruch genommen haben, als wir ursprünglich dachten.» Doch jetzt, so ist Hirschi überzeugt, soll es zügig vorwärtsgehen mit der Realisierung des Fernwärmeverbundes Oberdiessbach.

Firma ist gegründet

Ein wichtiger Schritt passierte vorgestern Abend: Die drei Unternehmungen Filigran Bauelemente AG, Hirschi Bauunternehmung AG und U. Hauenstein Holding AG sowie Sigmund von Wattenwyl, Herbert Riem und Hanspeter Schmider gründeten die Heizwerk Oberdiessbach AG (Hewo). «Jetzt können wir Abnahmeverträge abschliessen und die Finanzierung der Anlage in Angriff nehmen», sagt Hirschi. Auch das Baugesuch soll rasch eingegeben werden.

Geplant ist, zwischen Ende 2010 und Ende 2013 in der alten Grube ein Heizwerk zu bauen und in drei Etappen grosse Teile des Dorfes an den Fernwärmeverbund anzuschliessen. «Wenn sichergestellt ist, dass 60 Prozent der Energie, die wir produzieren können, abgenommen wird, legen wir los», sagt Hirschi. Der Unternehmer betont, dass bereits mehrere Firmen, etliche private Personen und auch öffentliche Institutionen im Ort Bereitschaft signalisiert haben, Wärme aus der heimischen Produktion abzunehmen. Läuft alles nach Plan, beziehen ab Herbst 2011 erste Kunden Wärme von der Hewo.

Später auch Strom

In einem zweiten Schritt soll das Werk neben Wärme auch Strom produzieren. «Wir werden die Voraussetzungen dafür schaffen», sagt Hirschi. Um Strom herstellen und ins Netz speisen zu können, muss die Hewo das ganze Jahr hindurch Wärme produzieren, und die Abwärme der Stromerzeugung muss an Kunden abgegeben werden können.

«Deshalb ist unser Ziel, dass die Kunden neben der Heizung auch ihre Warmwasserversorgung an den Fernwärmeverbund anschliessen», sagt Hirschi. So könne im Sommer, wenn die Leute nicht heizen, trotzdem Strom produziert und mit der daraus entstehenden Abwärme Warmwasser erzeugt werden.

Laut Hirschi stehe auch die Gemeinde Oberdiessbach dem Projekt positiv gegenüber: «Der Gemeinderat signalisierte, dass die Gemeinde eventuell als Aktionär mit einsteigen könnte.»

Vorerst schiessen die sechs Gründungsmitglieder 1,5 Millionen Aktienkapital ein. Ferner rechnen sie mit zirka 1,7 Millionen Einnahmen aus Anschlussgebühren und rund 600000 Franken Subventionen. «Damit wäre knapp die Hälfte der Kosten gedeckt», sagt Hirschi. Insgesamt rechnet er mit 8,6 Millionen Franken Gesamtkosten für Heizwerk und Wärmeverbund.

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Erstellt: 22.05.2010
Geändert: 22.05.2010
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