Oberdiessbach - 48 Betten für die Mongolei

Oberdiessbachs Pflege- und Betreuungszentrum hat 48 Spitalbetten ausgemustert. Bald werden sie in der Mongolei gebraucht.

pd/heh/Berner Zeitung BZ
In einem grossen Container sind derzeit 48 ausgemusterte Spitalbetten des Pflege- und Betreuungszentrums Oberdiessbach unterwegs in die Mongolei. Anstatt die Betten einfach wegzuwerfen, hat sie die Leitung des PBZ Oberdiessbach der Schweizer Hilfsorganisation Swiss Surgical Team (SST) geschenkt.

Über zehn Jahre aktiv

Das Swiss Surgical Team ist seit 1999 in der Mongolei tätig. Es besteht aus Schweizer Chefärzten der Chirurgie und Anästhesie (Narkose). «Jährlich reist ein Team für drei Wochen in das wunderschöne, aber arme Land. Vor Ort werden Weiterbildungen gemacht, schwierige Operationen durchgeführt oder jungen Chirurgen und Narkoseärzten das Handwerk gelehrt», schreibt Wolf Zimmerli, SST-Gründungsmitglied und ehemaliger Chefarzt des Oberdiessbacher Spitals.

Seit einigen Jahren wird das SST-Team auch durch mehrere Operationsfachfrauen und Techniker ergänzt. Auch Fachleute für Telemedizin, die via Internet für einen Austausch zwischen Schweizer Kantonsspitälern und dem mongolischen Aimak-Spital sorgen, sowie Kinderärzte reisen mit. Jährlich werden zudem zwei bis drei Grosscontainer mit Material in die Mongolei geschickt. Ausserdem werden vor Ort gute junge Ärzte für ein Stipendium in einem Schweizer Spital ausgewählt.

Umstellen auf Pflegebetten

Das ehemalige Spital Oberdiessbach, das zum Pflege- und Betreuungszentrum mutiert ist, hat nun den Wechsel von Spital- zu Pflegebetten vollzogen. «Die noch sehr guten Spitalbetten sind für die Mongolei mit den teilweise vorsintflutlichen Spitaleinrichtungen ein Segen», sagt Wolf Zimmerli.

Am Freitagmorgen ist der Grosscontainer in Oberdiessbach vorgefahren. «Dank der generalstabsmässigen Vorbereitung und der eingeübten Handgriffe waren die Betten mit allem Zubehör und Ersatz-material um 12 Uhr verladen», so Zimmerli. Rund zehn Tonnen wiegt der Container, der via Basel nach Bremerhaven und von dort per Schiff nach China oder Russland gelangen wird. Mit der Eisenbahn gelangt der Container dann in die mongolische Hauptstadt Ulan Bator, wo die Reise dann wieder per Lastwagen ins rund 350 Kilometer entfernte Erdenet weitergeht.

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Erstellt: 21.04.2010
Geändert: 21.04.2010
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