Niklaus Moser: "Wir sind klein und das ist gut so"
Auf dieses Jahr hin übernahm Niklaus Moser das Amt des Gemeindepräsidenten in Freimettigen. Als Stärke bezeichnet er seine Nähe zur Bevölkerung. Seine nächste grosse Herausforderung steht mit der Ortsplanungsrevision bevor.
Nach acht Jahren im Gemeinderat und zwei Jahren als Vize-Präsident, ist der 45-jährige Niklaus Moser seit Jahresbeginn Gemeindepräsident von Freimettigen. Moser machte einst eine landwirtschaftliche Grundausbildung, arbeitet aber schon seit 25 Jahren für die Kaffee- und Getreiderösterei Berger in Konolfingen. Er bezeichnet sich selbst als Ur-Freimettiger, ist hier aufgewachsen und fühlt sich verbunden mit dem Ort.
Dankbarkeit in der Bevölkerung
Dass Niklaus Moser heute Gemeindepräsident ist, hat sich quasi ergeben. 2011 fragte ihn der abgetretene Präsident Arthur Vifian für den Rat an und Moser sagte zu, da er am politischen Geschehen interessiert ist. Er übernahm das Ressort Ver- und Entsorgung, Gewässer, Landwirtschaft, Forst und Strassen. Offensichtlich war man in Freimettigen zufrieden mit seinem Einsatz und wählte ihn nach 6 Jahren zum Vize-Gemeindepräsidenten. Von da war der Schritt zum Präsidenten schon fast logisch. Auf die Frage nach seiner Motivation nennt Moser zwei Punkte: "Es ist einerseits eine spannende Aufgabe und auf der anderen Seite auch etwas Pflichtbewusstsein." Seine Arbeit werde geschätzt, meint der neue Gemeindepräsident: "Ich spüre die Dankbarkeit in der Bevölkerung und das ist schön."
Für seinen Vorgänger Arthur Vifian findet Niklaus Moser nur lobende Worte: "Er hat versucht und es auch geschafft, mit den vorhandenen Mitteln die Wünsche der Bevölkerung zu erfüllen. Dabei konnte er auch hartnäckig sein. "Strample", sagte er immer und das war sein Motto." Mit seinem beruflichen Hintergrund als Vermessungstechniker habe Vifian einen grossen Vorteil gehabt, sagt Moser. Er selber habe andere Stärken: "Ich bin wahrscheinlich etwas geselliger, bin mehr in Vereinen. Als Ureinwohner bin ich etwas näher am Puls der Leute."
Das Nachwuchsproblem
Wie alle im Gemeinderat in Freimettigen ist Niklaus Moser parteilos. "So etwas wie Parteien brauchen wir hier nicht. Wichtig sind die Personen. Man kennt einander und weiss ungefähr wie die anderen eingestellt sind", sagt Moser. Allerdings hat Freimettigen ein Nachwuchsproblem in der Politik. Nur mit Mühe und Überredungskunst konnte der neue Gemeinderat vollständig besetzt werden. Eine Fusion mit Konolfingen hätte einst vielleicht Abhilfe schaffen können. Eine solche hat das Freimettiger Stimmvolk 2006 abgelehnt.
Auch Niklaus Moser ist Gegner einer Fusion. "Wir arbeiten mit Konolfingen zusammen und das klappt gut. Wir sind halt klein und das soll auch so bleiben", sagt Moser. Dementsprechend fühle man sich auch eher mit den kleinen Gemeinden der Region verbunden. "Wir tauschen uns vorallem mit ihnen aus", so Moser. Nichtsdestotrotz ist er sich der Nachwuchsproblematik bewusst: "Es ist schwierig die Jungen zu mobilisieren. Ich habe da auch keine Patentlösung. Wir machen eigentlich viel. Wir haben mehrere Male bei schweiz.bewegt mitgemacht, richten jedes Jahr die 1. August-Feier aus und veranstalten Ausflüge. Es nützt dennoch nichts."
Vorerst ist der Gemeinderat aber gesetzt und kann sich voll auf seine Aufgaben konzentrieren. Die nächste grosse Herausforderung für Niklaus Moser wird die Fertigstellung der Ortsplanungsrevision und danach deren Umsetzung sein. Er schaut gespannt auf die Entwicklung seiner Gemeinde: "Ich freue mich auf das, was auf mich zukommt. Habe aber auch Respekt vor der Verantwortung."